Beiträge von accinca im Thema „1.10 Bāhiya“


    Das "Gestaltungen des Lebens" keine zu fühlende Dinge sind,
    dürfte allerdings den wenigsten einleuchtend erscheinen.

    Elliot:

    Wie ich schon sagte, habe ich den Eindruck, dass in dem Text Teile verschiedener Sutten (unvollständig) "verarbeitet" worden sind.


    Selbst wenn das in einigen Lehrreden der Fall sein sollte, im allgemeinen
    ist es das nicht. Es gibt aber viele Lehrreden in denen der gleiche Inhalt
    von anderer Seite beleuchtet wird.


    Elliot:
    Udana:

    "So mußt du dich üben: Wenn etwas gesehen wird, soll es nur Gesehenes sein, wenn etwas gehört wird, soll es nur Gehörtes sein, wenn etwas gedacht wird, soll es nur Gedachtes sein, wenn etwas erkannt wird, soll es nur Erkanntes sein.


    Das erinnert mich an diese Passagen:


    Zitat

    "... Er erkennt das Gesehene unmittelbar als das Gesehene. Nachdem er das Gesehene unmittelbar als das Gesehene erkannt hat, sollte er sich nicht das Gesehene vorstellen, ....Elliot


    Zurecht erinnert dich das an diese Passage. Nur deine
    Schlußfolgerung es seien verschiedene Sutten unvollständig
    verarbeitet stimmt nicht. Das liegt an deiner Erwartungshaltung.
    Bei den Lehrreden handelt es sich nicht um eine systematische
    scholastische, oder auch nur chronistische Darlegung der Lehre,
    sondern um einzelne Lehraussagen bei unterschiedlichen Begebenheiten.


    Übrigens bei dem Passus "Er erkennt Erde, Wasser, Feuer usw.
    unmittelbar als eben dieses" darf nicht vergessen werden, das es
    sich nur um eine Übersetzung handelt. Es steht so nicht im PK.
    Gemeint ist ja, das der normale Mensch in naiver Weise (sañ-jânâti)
    Erde als Erde nimmt so als gäbe es richtig "Erde" usw. und es nicht
    durchschaut und daher nicht mit Abstand (abhi-jânâti) Erde betrachtet.
    Was genau hier "Abstand" bedeutet, ist genau das Ergebnis dieser Übung.

    Elliot:

    Diese vier großen Elemente werden einfach als gegeben betrachtet. Elliot


    Nein, sowas gibt es nicht, alles ist bedingt. In der Lehre wird das
    auch immer wieder gesagt. Es stimmt schon: die Elemente sind
    nur eine weitere Auflösung von Form und sie bestehen nur solange
    es entsprechendes Formbewußtsein gibt. Also bis a-rupa.

    TMingyur:

    Wenn etwas gedacht wird, soll es nur Gedachtes sein.
    So solltest du dich üben: Wenn das, was du denkst, nur Gedachtes sein soll und das, was du siehst, nur Gesehenes, und das was du spürst nur Gespürtes, dann bist du nicht dabei, wenn die Kuh dich zu Tode trampelt oder aufspießt; wenn du nicht dabei bist, dann bist du weder unter den Hufen der Kuh, noch auf den Hörnern der Kuh, noch bist du vor der Kuh. Dies ist das Ende des Leidens


    :lol:


    Also wenn ich auch lache, ob meiner Formulierung ... ich mein's "tod-ernst" :!: TM


    Ist allerdings auch nicht ganz einfach da nicht bei zu sein.

    Elliot:

    Also beispielsweise heißt es hier:


    Zitat

    "Die vier Großen Elemente, Bhikkhu, sind die Ursache und die Bedingung für die Manifestation der Daseinsgruppe der Form. (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m109z.html)


    Und da habe ich eigentlich keinen Grund zur Annahme oder zum Verständnis, diese vier Großen Elemente seien "bedingt konstruiert" oder irgendwie Teil des Bewusstseins:Elliot


    Also noch meinem Verständnis sehe ich jetzt keinen
    Unterschied zwischen "den vier großen Elementen" und
    der Form. Nach der Formulierung oben könnte man daher
    zu dem Schluß kommen: Form ist die Bedingung für Form.
    Ich weiß jetzt nicht in welchem Kontext eine solche Aussage
    einen Sinn machen sollte bzw. sie gemeint war.


    Aber es gibt ja auch noch andere Lehrreden, z.B. D 11:


    "Bewußtsein wo entschwunden ist,
    Vollkommen restlos abgetan,
    Da kann nicht Wasser, Erde nicht,
    Nicht Feuer und nicht Luft bestehen,
    Nicht groß und klein, nicht grob und fein,
    Und was da schön und unschön ist,
    Es kann da so geistiges wie Form
    Vollkommen aufgehen ohne Rest:
    Wo kein Bewußtsein leuchtet auf,
    Auf geht es also ohne Rest.»

    Elliot:

    .....scheint mir der Übersetzer persönlich die Ansicht zu vertreten, dass "alle Dinge nur in unserem Bewußtsein existieren" und hält es für zutreffend, dass diese Ansicht vereinbar mit oder gar wesentlich für das Verständnis des Dhamma ist. Diese Ansicht teile ich nicht, eher im Gegenteil.Elliot


    Es kommt hier wieder darauf an was eigentlich unter
    "Bewußtsein" verstanden werden sollte. Natürlich ist
    Bewußtsein nur eine der fünf Daseinskomponenten (khandhas)
    So betrachtet bestehen alle sinnliche Dinge aus und durch
    diese fünf khandhas und nicht nur aus Bewußtsein. Andererseits
    ist dieses "bestehen" zusammengesonnen, bedingt konstruiert.