Beiträge von void im Thema „Das Gewissen“

    Die Frage ist doch nicht "Gibt es Unkraut oder nicht". Unkraut gibt es natürlich, aber eben nur im Bezug auf "einen der etwas anbauen will". Die schönsten Heikräuter sind Unkraut, wenn man irgendwo Raps anplanzen will genauso wie der Raps vielleicht Unkraut ist, wenn man einen englischen Garten haben will. Zus agen "Unkraut gibt es nicht" ist falsch. Zu sagen "Unkraut gibt es nur im Bezug auf einen Anbauer und seine Wünsche" ist richtig. Wenn das so ein netter Gärtner ist, der allem möglichen was da wächst seinen Platz einräumen kann, dann verliert das Wort Unkraut seine Schärfe.


    Aber nocheinmal zu dem Gewissen. Gewissen ist natürlich beim Menschen etwas evolutionär und kulturell entstandenes. Daraus könnte man leicht ableiten, dass es sich dabei um etwas Beliebiges/Konstruiertes handeln muss. Allerdings ist es so, dass sich in der Evolution oftmals durchsetzt, was am besten an die Realität angepasst ist. So ist das Huf des Pferdes ein Abbild der Steppe und die Form des Fisches ein Abbild des Meeres. Ein wichtiges Element bei der Regelung des sozialen Miteinanders waren immer Symmertrie und Gegenseitigkeit. Also die Idee, dass die Rollen auch vertauscht sein könnten und man der andere sein könnte. Wenn ein Gewissen diesem Prinzip folgt (und es nicht chauvinistisches rassengewissen, Volksgewissen, Familienehrengewissen ist) dann ist es Abbild von etwas was individuellen Egoismus übersteigt.