Beiträge von Geronimo im Thema „S.12.63. Fleisch vom Sohn“

    Ich sehe das eigentlich genauso. Der mittlere Weg ist hier, für den Mönch zumindest, sich einerseits nicht selbst zu kasteien, da das seiner (Meditations-)Praxis ganz unmittelbar abträglich ist, und zum anderen keine besonderen Neigungen mehr bezüglich der Nahrung aufkommen zu lassen, da das wiederum zu einem Hindernis auf dem Weg zu wahrer innerer Ruhe werden kann.


    Für den Haushälter würde ich diese Auslegung etwas lockern, und zwar dahingehend, dass ich den aktiven Genuss etwas oberhalb der Mitte ansiedeln würde. Manche Dnge muss man eben schonend angehen, das sie einem nicht zum Hindernis werden.


    Naja, wir sind ja nun mal zweifelsohne geboren worden, und das hat seine Ursachen. Laut dem Buddha wurzelt jede Geburt im Begehren. Überwindet man das Begehren, so überwindet man auch die Geburt, und jegliches Müssen das mit dem Leben verbunden ist, auch wenn die Erfüllung der Zwänge von nahezu allen Menschen als Freiheit empfunden wird.

    Das wurde sicherlich schon gesagt, aber dann erwähne ich es einfach noch mal.


    Das drastische Beispiel mit dem Sohn dient dazu, das man seine Neigungen zu Nahrungsmitteln überwindet. Da Begehren die Ursache für Geburt ist, führt auch noch das subtilste Verlangen nach Nahrungsmitteln zu erneuter Geburt. Wer verstanden hat, das nicht (erneut) geboren zu werden nichts lebensverneinendes an sich hat, sondern tatsächlich höchster Frieden ist, der versteht auch, warum Verlangen, nach was auch immer, nicht zum Frieden führt.


    Abneigung (gegen Nahrung) ist nur wieder eine neue Neigung, ein neues Verlangen, das nicht zum Frieden führt.