Beiträge von Asienfan im Thema „Wer hat das am Buddha eigentlich festgestellt?“

    Maybe Buddha:

    Bei den Niederwerfungen vor Buddha geht es ja mehr darum sich vor der Lehre, vor Buddha (der Erleuchtung) und vor der Sangha zu verbeugen um sich dankbar dafür zu zeigen.


    Das hab ich mir schon gedacht. Wobei zumindest der (historische) Buddha von dieser Danksagung vermutlich nichts mehr mitkriegt. ;)
    Versteht man "Buddha" nun allgemein als "erleuchtetes" Wesen, dann schweben ja vielleicht einige von dieser Sorte durch den Äther, sehen die Verbeugung - und freuen sich über die Dankbarkeit. ;)


    Und was die Dankbarkeit gegenüber dem EREIGNIS der Erleuchtung anbelangt: Wie wär's, wenn man sich dann statt vor einer goldenen Buddhastatue mit seltsam langen Ohrläppchen (die auf mich persönlich nicht so "heilig" wirken, wie die herkömmliche Ikonographie es will;-)) vor einer Glühbirne verbeugen würde? ;)
    Das wäre eine symbolische Reduzierung auf das Wesentliche. Der dargestellte Körper des Buddha hingegen war nur eine vergängliche Hülle.

    Ergänzung:

    Ellviral:

    Buddha selbst hat es festgestellt


    ... auf dem Papier der Überlieferung zumindest.;-) Ich frage mich allerdings, ob es im Abstand von 2500 Jahren möglich ist, objektiv zu sagen, was sich im Bewusstsein einer historischen (davon geh ich jetzt mal aus) Person abgespielt hat.

    Ellviral:

    Große Anteile seiner Anhänger vergangen sich aber an dieser Feststellung und wollten vom Buddha etwas bewahren. Sie durchsuchten die Asche und fanden Teile des zerfallenen Körpers und diese Dinge wurden weiterhin als Teile des Buddha verehrt ... Das ist die Ursache des unheilsamen Buddhismus.


    Ich gebe zu, dass sich meine persönliche Neigung, mich vor Buddhastatuen zu verneigen oder sie anzubeten (wie ich es bei Asiaten gesehen habe) gegen Null tendiert. Auch ein "heiliger" Zahn - angeblich vom historischen Buddha stammend - in einem Tempel auf Sri Lanka würde mich nicht zu einer Wallfahrt dorthin motivieren. Ich wüsste nicht, was solch blanke Materie (bei der nicht nachgewiesen ist, dass sie übernatürliche Kräfte besitzt) in meinem Leben verändern sollte.


    Empfindest du demnach einen solchen Fetischkult allgemein als "unheilsam"?


    Elliot:

    Vernichtung des Begehrens


    Als ich vor Kurzem erkältet war, wünschte ich mir baldige Genesung. Wäre dies deiner Meinung nach auch bereits eine Art von "Begehren" bzw. "tanha"?
    Bzw. ab welcher Intensität eines Wunsches ist das Etikett "Begehren" angemessen? Wenn ich an nichts anderes mehr denken kann bzw. um jeden Preis die Erfüllung eines Wunsches anstrebe?
    Oder wenn ich z. B. nicht nur esse, um meinen Hunger zu stillen, sondern es darüber hinaus durchaus es bisschen GENUSS :shock: ;) sein darf - und in meinem Falle vorzugsweise fleisch- und fischlos?
    Wenn ich das (vielleicht vergängliche, aber wiederkehrende) Bedürfnis nach Sex habe bzw. den vergänglichen Körper einer bestimmten vergänglichen Person anziehend finde und die vergängliche Intimität mit ihr genieße - noch dazu im Erleben meines eigenen vergänglichen Körpers?

    In der überlieferten Lebensgeschichte des Buddha heißt es, er sei nach seinem Tod ins völlige Erlöschen eingegangen, also nicht noch einmal wiedergeboren worden.


    Frage: Wer hat dies eigentlich festgestellt?


    Der Buddha selbst? Hatte er so viel Selbsteinsicht, dass er erkannte, dass sein Karma aufgebraucht war - bzw. er nach seiner Erleuchtung kein neues angesammelt hatte, das zu einer Wiedergebirt geführt hätte?