Zitatund losließ von der extremen Anstrengung.
Der Buddha hat sich tagelang mit eisernem Willen und extremster Disziplin (Nach dem Motto "ich sitze nun hier so lange bis ich erleuchtet bin") unter einen Baum gesetzt und hat sich nicht von der Stelle bewegt. Was er da gemacht hat war extrem und von äußerster Disziplin geprägt. Jedem der sich derart krass verhält, muss extremes Streben attestiert werden.
Er hat sich vorher ja fast zu tode malträtiert und diese Ausprägung dann als nicht sinnig und extrem verworfen. Das ist aber nun eine Ausprägung von Extremismus, von der wir hier gar nicht sprechen und die obendrein zum Tode führen kann.
Wenn ich mir das Überlieferte so anschaue, so muss in der Tat konstatiert werden, dass accina Recht hat mit dem was er sagt. Die rechte Anstrengung (rechtes Streben, rechtes Üben, rechte Anstrengung -->) ist ja sogar Bestandteil des edlen achtfachen Pfades und somit ein Aspekt der elementarsten, buddhistischen Inhalte. Man kann sich über vieles streiten, aber in diesem Punkt ist doch ganz klar was überliefert wurde. Da steht doch schwarz auf weiß etwas vom rechten Streben. Wenn dann jemand sagt man solle nach nichts streben, dann kollidiert das mit elementaren Kernaussagen des Buddhismus. Man sagt dann per Definition etwas anderes, als die Lehre vermittelt.
Ganz nebenbei sind solche "du muss einfach nur loslassen und nach nichts streben"- Sprüche unzweckmäßig. Da könnte ich ja auch gleich den tollen Ratschlag geben "leide doch einfach nicht mehr". Damit ist niemandem geholfen.
Obendrein ist dieser Spruch auch deshalb sinnfrei, weil er sich selbst inhaltlich aushebelt. Ein Zustand in dem ich nicht mehr nach etwas strebe, muss ja auch erstmal erreicht werden. Und wenn man ihn erreichen will, muss ein Streben in diese Richtung da sein. Die Veränderung von Hirnverknüpfungen und allgemein alle inneren Prozesse brauchen eine gerichtete Entwicklung. Die passiert nicht einfach so. Man kann sich nicht einfach schlafen legen und durch nichtstun morgens als leidfreier und erleuchteter Mensch aufwachen. Man entwickelt sich durch einen inneren Prozess. Und der 8fache Pfad ist ja nichts anderes als ein innerer Prozess, der viele Jahre Kontinuität in der Praxis benötigt um sich zu entfalten.
lg
maus