Ich habe das Thema jetzt einige Tage beobachtet und habe da auch so meine Empfindungen und Gedanken.
Was ich sagen kann ist, dass ich die Gesamtsituation unbeschreiblich tragisch finde. Zum einen habe ich in den 90ern etliche Jahre bei "amnesty international" mitgewirkt und hatte speziell "China" oft am Schreibtisch (was ja auch unmittelbar mit den Menschenrechtsverletzungen in Tibet immer wieder zusammenhängt) --- da habe ich schnell gelernt, dass es nichts gibt, das es nicht gibt.
Zum anderen habe ich ja immernoch auch Kontakt zu Tibetern und bekomme z.B. durch einen tibetischen Geshe auch immer wieder mit, wie ohnmächtig die Menschen dort dem Regime gegenüber sind.
Ich gestehe dieses Gefühl der Ohnmacht jedem Menschen zu, einfach auch durch mein Hintergrundwissen.
In welcher Art und Weise ein Mensch / ein Mönch seiner Ohnmacht Ausdruck verleiht, ist seine Entscheidung. Mir fällt es schwer, diese Entscheidung zu bewerten --- wie gesagt, ich bewerte die Gesamtsituation dort in Tibet als unbeschreiblich traurig und tragisch und die Frage, die sich mir stellt: "Was muss passieren, dass ein Mensch zu solchen Mitteln greift?"
Für mich sind Mönche nicht gleich Erleuchtete, die alles mit Gleichmut und Gelassenheit ertragen können.