Buddha ist ja keine Konstante, sondern immer ein Bild, welches wir konstruieren. Wir sammeln Gedanken, Eindrücke und Erfahrungen an und projizieren das auf eine Gestalt. Wir subsummieren etwas unter einem Begriff und die scheinbare Ausstrahlung vom Buddha ist in Wirklichkeit die Ausstrahlung von etwas, dass in uns entstanden ist. In der Requisitenkiste unserer Psyche werden Dinge angesammelt, die wir auf einen bestimmten Begriff anwenden. Der Mensch hat die Neigung Prinzipien zu personifizieren. Erst wenn ein Prinzip einen Namen bekommt und zwei Beine, Hände, Kopf und Füß besitzt und ferner als Statue hinstellbar ist, wird die Sache für den Menschen handfest. Allerdings führt das auch zu Missverständnissen.
Früher fand ich Buddha ein bischen komisch, weil ich immer diese fetten Buddhafiguren im Kopf hatte (Bild von einem schwabbeligen Speckrollenbuddha, der grinsend rumsitzt --> Japanischer Buddha). Dieses Bild wurde mit dem Begriff "Buddha" asoziiert. Im Laufe der Zeit verändert sich natürlich diese rudimentäre Begriffsverknüpfung. Heute ist "Buddha" für mich keine Person mehr, sondern ein Prinzip, welches zu Tage tritt, wenn ein Mensch eine gewisse Geistesschulung durchmacht. Allerdings ist die automatische Begriffsverknüpfung in meinem Hirn auch noch nicht komplett umkonfiguriert und wenn der Begriff fällt, kommen diese alten Verknüpfungen (Spreckbauch und langezogene Ohren) schnell mal wieder hoch
gruß
maus