Beiträge von xxx im Thema „"Wenn du Buddha triffst, töte ihn."“

    Lieber Takumi


    Ich glaube du verstehst mich falsch !


    Ich meinte mit 'nur' vorwärts gehen, vorwärts gehen im Sinne von 'nicht-strebsam' vorwärtsgehen.
    Ich meinte mit 'nur' vorwärts gehen, weiter gehen. Wohin ist irrelevant, solange man nicht zurück geht und auch nicht stehen bleibt.


    Gruss Bakram

    Takumi:

    Ja - die Natur ist voller Formen des Gehens. Jedes Wesen hat seine eigene Gangart. Und wenn die Gier uns antreibt, dann streben wir vorwärts. Und verfehlen den Kern der Sache.


    Bakram:


    Ich denke vorwärtsgehen ist nicht verkehrt, solange es 'nur' vorwärts geht. 'Strebsames vorwärtsgehen' impliziert eine Vorstellung von 'etwas bestimmtes erreichen wollen ', 'etwas gut zu tun', 'etwas nach Regeln oder auf ein Ziel hin gerichtet zu tun'.


    wir sind uns ja einig. Mit etwas anderen Worten :D

    Lieber Takumi


    Mein post hat gar nichts mit Dir oder Deinem post zu tun. Ich habe nur Losang Lamo eine mögliche Erklärung, Interpretation der von Dir geposteten Zeilen von Mumon gegeben, da sie meiner Ansicht nach davon etwas verwirrt war.


    Takumi:

    Ich gehe immer nur vorwärts. Als Kind bin ich auch gerne mal rückwärts gegangen, so aus reinem Spass. Und weder vorwärts noch rückwärts gehen, das ist nichts anderes als so rum stehen - oder rum sitzen. Stein-Statue haben wir das genannt.
    Es geht also gar nicht um richtig oder falsch - sondern nur um Bedingungen und Folgen. So verfehlen wir den Kern der Sache, so veruntreuen wir den Zen- Geist und so sind wir ein atmender Leichnam. So ist es.


    Ich habe die Warnungen als Metapher interpretiert und nicht als Form. Auch ist mir aufgefallen, dass vorwärtsgehen mit dem Attribut strebsam verknüpft wurde.


    P.s. Es gibt noch viele andere Formen des gehens:


    http://www.youtube.com/watch?v=IqhlQfXUk7w


    Gruss Bakram

    Lieber takumi


    Was ist falsch ? was ist richtig ?


    Losang Lamo bezieht sich mit ihrer Frage aber auf diese Zeilen. Deshalb habe ich ihr diesen Zusammenhang erklärt. Es ist eben nicht alles verkehrt. vorwärtsgehen ist nicht verkehrt.


    Nur dies wollte ich ausdrücken. Alles andere ist Spekulation.


    Du musst nicht mir etwas sagen, ich habe Dich nicht gefragt, Du musst Losang Lamo etwas sagen. Entschuldigung, dass ich mich einmischte.
    Aber.. ich habe nicht dir etwas gesagt, denn du hast mich nicht gefragt, ich habe Losang Lamo etwas gesagt.


    Gruss Bakram

    Zitat

    Takumi hat geschrieben:Wer strebsam vorwärts geht, verfehlt den Kern der Sache.Wer rückwärts geht, veruntreut den Zen-Geist.Wer weder vorwärts noch rückwärts geht, ist ein atmender Leichnam.Man kann also nicht mal nichts machen. Alles ist verkehrt.


    Losang Lamo:

    Man kann also nicht mal nichts machen. Alles ist verkehrt.


    Ich denke vorwärtsgehen ist nicht verkehrt, solange es 'nur' vorwärts geht. 'Strebsames vorwärtsgehen' impliziert eine Vorstellung von 'etwas bestimmtes erreichen wollen ', 'etwas gut zu tun', 'etwas nach Regeln oder auf ein Ziel hin gerichtet zu tun'.


    Zen motiviert aber zum vertrauensvollen Vorwärtsgehen per se. Das Ziel ist noch unbekannt, es entwickelt sich von selbst.

    Leider geling dieses vertrauensvolle, ungeplante und scheinbar orientierungslose Vorwärtsgehen aber nur einer reinen Persönlichkeit. ZEN nennt dies - glaube ich (bin schliesslich kein Lehrer) - eine zur Existenz gereiften Persönlichkeit.

    Solange die Persönlichkeit noch in den einschlägigen Irrungen und Wirrungen verstrickt ist, ist dieses vertauensvolles Vorwärtsschreiten noch nicht möglich.

    Die Versuchung, aus Furcht auf die Nase zu fallen, Führung und Halt zu suchen ist noch zu stark. Aber gerade diese Suche, dieses Verlangen nach Führung und Halt verstrickt die Persönlichkeit leider nur noch stärker im Dickicht und führt nicht zur Reife und verhindert so auch eine Befreiung.


    Darum:
    Geh ruhig aufs Eis. Solange Du kein Ziel verfolgst und damit Leben kannst nicht vorher zu wissen wohin du gelangen wirst, wird das Eis kaum brechen und Du wirst auch nicht auf die Nase fallen. Folge Deiner 'reinen' Intuition.


    Gruss Bakram

    Zitat

    Nur: wenn man Satorie erfährt, erfährt man das was Buddha erfahren und gelehrt hat,
    damit tritt der "Angebetete", die Leitfigur, die Rituale, die Religion, in den Hintergrund und Bodhi , das Erwacht-Sein, in den Vordergrund.


    Mag sein, dass man so denkt, wenn man glaubt man sei erwacht. Aber wenn sich das Koan auf diese Erfahrung beziehen würde müsste es passiv formuliert sein: Wenn du Buddha triffst, wird er getötet.


    Es handelt sich aber um eine aktive Formulierung, die sagt was zu tun ist, wenn das Ereignis des 'Buddhatreffens' eintrifft.


    Ich beobachte eine wahre Epidemie des Erwachens in meinem Umfeld. Es scheint nur so von Erwachten zu wimmeln ( Vgl Link zu Buddha ad the gas pump, Satsang etc), so dass ich bald annehmen muss es gehöre in gewissen Kreisen zum guten Ton sich als Solcher/ Solche zu bezeichnen.


    Oft verfallen diese sogenannt Erwachten in eine Art 'Devarealm' und fühlen sich genötigt ihre Weisheiten via Bücher, Vorträge und Internet unter alle möglichen Leute zu bringen.
    Ich würde das Koan deshalb eher so interpretieren den eigenen scheinbaren inneren Buddha zu töten, wenn er dann plötzlich auftaucht. Nur so ist es möglich bescheiden den Dhamma weitergehen zu können um irgendeinmal später vielleicht wirklich Buddha zu verwirklichen. Eben im Sinne von: Im Sitzen(bleiben) tötest Du den Buddha.


    Gruss Bakram