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Sorry, aber manchmal bin ich einfach mal so frech und schreibe was ich denke.
Das ist auch richtig so. Ich bin ja selbst kein Kind von Traurigkeit, wenn es um Frechheit geht. Allerdings ist es mit Frechheit alleine noch nicht getan. Die Frechheit selbst definiert lediglich die psychologische Wirkung von Informationen, welche kommuniziert werden. Der Inhalt dessen, was kommuniziert wird, spielt aber auch noch eine Rolle.
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Hört sich selbst gerne reden, das ist alles.
Das ist so ein Beispiel für Frechheit, die jedoch völlig für sich alleine steht. Analog dazu könnte ich auch sagen, dass mir die Nase von Herrn xy nicht gefällt und dies „alles sei“. Mit so einer Aussage kann man natürlich nichts anfangen, zumal sie sich nicht auf das Inhaltliche bezieht. Darum meine Bitte: Das Freche ist etwas Wertvolles. Kein Mensch sollte es sich nehmen lassen frech zu sein. Allerdings reicht es in einer Diskussion nicht aus lediglich frech zu sein. Frech ist auch Lischen Müller von neben an. Trotzdem kann ich mit der nicht über alles reden, weil sie erst 3 Jahre alt ist. Versteh das nicht falsch! Ich möchte dir keine infantilen Eigenschaften zuschreiben. Ich respektiere das was du schreibst und nehme es ernst.
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Ich bezweifle das und verweise auf Bewusstseinsforscher wie Stanislav Grof oder Ken Wilber sowie der Wissenschaft der Transpersonalen Psychologie.
Wir haben über den Stand der Wissenschaft gesprochen und nicht über die Thesen von Einzelpersonen. Es ist wichtig und richtig, wenn Forscher ihre eigenen Wege gehen und Grenzen ausloten. Das ist enorm wichtig. Allerdings wird der aktuelle Wissensstand der Wissenschaft anders definiert. Und das Menschen auf einem Gebiet forschen bedeutet ferner mitnichten, dass sie etwas bereits erforscht haben. Ich habe von "erforscht" gesprochen, nicht davon, dass man forscht. Mag sein, dass wir uns hier missverstanden haben.
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Mag sein, aber dann hängst du sie ein wenig zu tief finde ich. Vielleicht können wir uns irgendwo in der Mitte treffen.
Die Bezeichnung „zu tief“ ist von mir falsch gewählt (Es geht nicht um gut oder schlecht, sondern um Zuständigkeitsbereiche). Es geht darum zu erkennen für was die Wissenschaft (zu der eben auch wissenschaftliche Methoden gehören) überhaupt da ist. Ist sie dazu da herauszufinden was der Sinn des Lebens ist? Oder kann sie mir dabei helfen zu verstehen, warum ich Pudding gut finde und rote Grütze nicht?
Es gibt Fragestellungen, die haben mit Wissenschaft nichts am Hut. Ich kann sämtliche Physikbücher von vorne bis hinten durchpflügen und werde auf ganz einfache Fragen des Alltags keine Antwort finden. Das liegt nicht daran, dass sich die Forscher verschworen haben und wichtige Informationen hinter dem Berg halten.
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Damit postulierst du, dass Subjektivität sich nicht selbst erfahren kann.
Ich sage lediglich, dass sich Wissenschaft mit subjektiven Erfahrungen schwer tut, weil die Wissenschaft auf der systematischen Dokumentation und (ganz wichtig) einer Sprache basiert. Mit der Sprache kann man aber nunmal nicht alles erfassen. Selbstverständlich beschäftige ich mich jeden Tag mit subjektiven Erfahrungen. Wenn ich ein rotes Sofa sehe, dann sehe ich subjektiv die Farbe rot. Warum ich in meiner subjektiven Welt diese Farbe grade so und nicht anders erlebe, kann mir die Wissenschaft aber nicht erklären. Ja mehr noch: Niemand (außer mir selbst) kann wissen wie ich diese Farbe erlebe. Das ist ja grade der Witz an der Sache. --> Stichwort Qualia Problem.
Um das Problem zu verdeutlichen folgendes Beispiel: Stell dir vor man stellt uns beide vor eine blaue Leinwand und fordert uns auf zu sagen welche Farbe die Leinwand hat. Wir beide werden selbstverständlich sagen, dass die Leinwand blau ist. Wird man uns nun fragen wie wir blau erleben, wird die Sache jedoch unmöglich kommunizierbar. Es könnte ja sein, dass unsere subjektiven Farbeindrücke vertauscht sind. Ich erlebe eine blaue Farbe subjektiv so, wie du eine rote Farbe erlebst und umgekehrt. Es gibt keine Möglichkeit diese Vertauschung zu ermitteln! Das ist ein ganz tiefes und fundamentales Problem!
Ich kann als Wissenschaftler das Gehirn bis in den subatomaren Bereich durchforsten und jedes Neuron inklusive aller Verschaltungen erfassen und werde die subjektive Farbe nicht finden. Das Hirn bleibt grau, wenn du verstehst was ich meine
Wir können Forscher ins uns selbst sein, nur ist das keine Wissenschaft im herkömmlichen Sinne. Die Wissenschaft braucht die Sprache um ihre Erkenntnisse festzuhalten. Das kann die Sprache der Mathematik sein, oder auch die Sprache mit der wir uns unterhalten. Es ist aber nun mal so, dass nicht alles in diese sprachlichen Kategorien hineingeht. Ganz simple Dinge schon nicht (Geschmack vom Apfel oder die Empfindung der Farbe Rot.)
Ich selbst bin ein totaler "Wissenschafts-Fan" und im Grunde ein halber Technokrat. Ich bin mit Wissenschaft total zu begeistern. War ich schon immer - auch als Kind schon. Trotzdem bin ich auch ein Realist. Ich muss anerkennen, dass ich mit Formeln und Modellen keinen Zugang zu "roter Grütze" oder zu Kartoffelsalat erhalte. Was soll ich denn tun? Es geht halt einfach nicht.