Beiträge von Mr_Aufziehvogel im Thema „Vermischung Zen und Amida-Buddhismus“

    Ariya:

    Komm gerade vom Tai Chi machen lassen. Da fiel mir so auf, dass einige mehr Probleme mit einem Patchwork aus Zen und Amida, oder Zen und Konfuzianismus, oder Nichiren und Konfuzianismus haben, aber wenige Probleme mit einem Patchwork aus Zen und Kampfkunst, oder Zen und dem taoistischen Tai Chi oder Zen und dem hinduistischem Yoga. (Ich hab sogar schon was von einem Sesshin, wo Zen und dynamische Meditation von osho kombiniert wurden erzählt bekommen). Wieso ist das so?


    A.



    das ist meiner meinung nach recht einfach zu begründen: zen ist schörkellos, zen mag keine umwege, ist unmittelbares realisieren (verwirklichen und erkennen in einem) des buddha-seins, ist gewissermaßen das theravada unter den mahayana-schulen, rückkehr zur basis, weg vom barocken buddhismus des mahayana.


    wen man das selbstverständniss des zen hernimmt, würde das geistsiegel des zen vom buddha an ununterbrochen übermittelt. amida-buddhismus ist aus zensicht da eine art placebo. mehr noch als die koans, die nicht anderes sind, als die eigenen zweifel und fragen in institutionalisierte - überprüfbare - form gegossen. beim amidismus aber - so ähnlich die wirkung sein mag- ist der trick dem übenden die hoffnung zu geben, ein äußeres, übernatürliches wesen würde es schon richten.


    die wirklich großen alten meister wären sehr bunterschidlich damit umgegangen. huineng hätte, analog der fahne, auf den geist verwiesen, bodhidharma würde fragen welchen geist / wen amidha erreten solle, welcher geist im reinen land wieder geboren werden solle. linchi hätte mit einem kaatssuu den rezitanten aus seiner tranze aufgeschreckt, matzu und ummon hätten ihm vermutlich stockscläge angedroht, einige andere hätten es vermutlich etwas subtiler versucht...


    :)

    Das Chan Chinas mit dem Chan deines Lehrers, als dem einzigen, zu identifizieren, halte ich für falsch.
    Es gibt auch in China mehrere Linien, und was die Patriarchen angeht, so hat es sich nach Huang-po aufgespalten, und es gab immer mehrere parallele Linienhalter in einer Generation.