Beiträge von Froschn im Thema „Karma“

    Hallo Frank,
    vielen Dank für die umfangreiche Antwort. Dein Zusatz zu dem Verweis auf das Gesetz "wo Du davon ausgehen kannst, dass es gut durchdacht ist" hilft mir auch nochmal. Da hing ich nämlich noch. Dass ein Kuli von der Arbeit mitnehmen rechtlich Diebstahl ist, ist mir im Gegensatz zu sehr vielen anderen bewusst, dennoch kann ich nicht glauben, dass dies ernsthaft negatives Karma nach sich zieht. Eben weil niemand geschädigt wird, nehme ich den Kuli vo einem Kollegen weg ist das etwas anderes. Aber klar, einen Vorgesetzten fragen macht ja in jedem Fall Sinn und sei es nur sein Gewissen zu beruhigen.
    Ebenso haben ja unterschiedliche Länder unterschiedliche Gesetze, die Vergabe von Karma richtet sich sicherlich nicht nach menschlichen Gesetzen. Deine Aussage "wo Du davon ausgehen kannst, dass es gut durchdacht ist" aber zeigt ja das die Orientierung am Gesetz einfach nur eine Hilfestellung ist, so macht man sicherlich nix falsch.
    Der Abschnitt Wiedergeburt ist auch sehr interessant, bestätigt auch mein empfinden bezüglich meiner Historie. Mit den Führungspositionen sehe ich auch so, wobei ich das für ein Vorurteil halte?! Nunja, werde demnächst nochmal alles lesen.

    Das sind ja eine Menge antworten, habe mal alles gelesen aber werde das nochmal tun und dann bestimmt zu dem ein oder anderen nochmal fragen :)
    Habe noch zwei Dinge im Kopf:


    +) Mord
    Hier mal eine reale Frage :) Ich war die Tage auf der Arbeit auf der Toilette und da war ein langer Silverfisch, total eklig. Und mir kam sofort das Karma in den Sinn und ich dachte oh nein wenn ich den umlege, habe ich das volle negative Karma, da ich ja noch nichtmal wild nach irgendeiner Mücke fuchtel, sondern das Ding (also benannt) zerquetsche. Ich habe dann gedacht ok ich kann es leben lassen... aber das fand ich einfach viel zu ekelhaft und unhygienisch, klar da wo das Ding herkommt gibt es vielleicht noch ein paar. Aber ich dachte wenn ich das Dingens jetzt leben lasse ist es vielleicht beim nächstenmal unter der Klobrille? Rausbringen viel auch weg, kein Behälter da, außerdem sah das Ding schnell aus und ich habe einen großen Ekel ja fast Angst davor (besonders Spinnen etc.). Kurz gesagt ich habe das negative Karma inhaliert und das Ding mit einem nassen Papiertuch angedrückt und es im WC entsorgt. Ich habe das jetzt extra mal so umfassend geschrieben... würdet ihr da einfach mit dem Kopf über mich schütteln? Grundsätzlich war ja mein Gedankenringen schonmal da, es kommt sicherlich mal ein Tier, dass man überleben lassen kann (z.B. ne uneklige Spinne aus dem Fenster werfen..). Aber das ging da einfach nicht. Was macht ein Buddhist der da Angst vor solchen Viechern hat? Klar auf ein anderes WC gehen fällt mir jetzt ein, aber wie gesagt ich dachte ja auch daran "das Ding muss weg". Also tatsächlich raus aus dem Klo, raus aus der Welt...


    +) Wiedergeburt / Eltern
    Wird man immer als Tier wiedergeboren? Wenn ja, waren dann alle Tiere vorher auch mal in Menschen? In was wird man nach dem Tier wiedergeboren? Und wo waren wir vorher drin?
    Wenn nein, also unser Geist wandert in einen Seelenpool und hüpft in den nächsten Säugling.. dann sind unsere Eltern doch eigentlich nur unsere körperlichen Erzeuger? So Dinge wie Einstellungen, Talente, sind alles reine Erziehungssachen?
    Wenn man auch als Mensch wiedergeboren werden kann, dann könnte es doch sein dass mein Geist z.B. jetzt schon in dem 18. Menschenkörper drin ist, während mein Arbeitskollege zuvor ein Schwein war und erst jetzt in einem Menschen ist? Erklärt diese Art Evolution auch die geistigen Unterschiede? Also es gibt z.B. Menschen denen fällt alles zu, die sind clever, offen, gut gelaunt und Menschen die haben es sehr schwer. Kann das daran liegen das der 1. schon viel geübter ist auf dieser Welt?
    Wie alt sind unsere Seelen, sind wir alls X Jahre alt und wandern seitdem durch Körper?
    Können wir auch auf anderen Planeten wiedergeboren werden? Als Wurm auf dem Mars? Ich möchte betonen, dass ich es hier absolut ernst meine und diese wirren Fragen in mir hochkommen. Ich will nix ins lächerliche ziehen.
    Nun leben wir "hier" alle in einem guten Umfeld. Andere kommen in der 3. Welt zur Welt. Ist das Zufall oder hängt das am Karma?



    @Monika & Erdmaus


    Ich muss anmerken, dass ich durchaus hilfsbereit (in welcher Form und Umfang spielt ja keine Rolle deswegen erspare ich euch meine Selbstbeweihräucherung :) ) bin und bei hungernden Kindern an alles andere als "eine gerechte Strafe" denke. Die Vorstellung ist mir auch sehr fremd und selbst wenn es so wäre, könnte ich nicht so hart sein und einem so Notsuchenden die Hilfe verwehren mit dem Verweis auf offenkundig schlechte Taten in der Vergangenheit (bei kleinen Kindern ja offenbar in einem vorherigen Leben..). Ich habe lediglich die Frage in diese Richtung gestellt da es bei dem Vortrag den ich eigentlich sehr gut fand so war. Da stellte jemand die These in den Raum, dass "das heisst, dass die ganzen hungernden Kinder ja ein Karma haben müssen, das es in sich hat" und der Herr der den Vortrag gehalten hat, hat dies bestätigt. So wie ich das jetzt hier gelesen bin ich über die Zuordnung vom Karma unsicher. Wenn ich böses tue, habe ich das negative Karma. Das negative Karma das ich bekomme, resultiert aus meinen Handlungen. Oder nicht? Hier wurde was von Klimawandel beschrieben, also kriege ich auch noch Karma von "anderen" ab?
    Die Fragen haben nicht den Sinn mir zu helfen, sondern die einzelnen Punkte genauer zu verstehen.

    Hallo zusammen,
    ich habe einige gesammelte Fragen über (das Thema) Karma.
    Da ich Stichpunkte aus einem Vortrag habe, versuche ich die Fragen auch mal so kurz und knapp zu stellen.
    Den Vortrag habe ich bei yoooou tube gesehen, den Link kann ich bei Bedarf gerne noch dazu schreiben, bin mir aber erstmal nicht sicher ob ihr das wollt. Ist im Grunde ja auch nicht erforderlich.


    1) Diebstahl
    Reicht etwas in seinen dauerhaften Besitz zu nehmen, was einem nicht gehört oder muss es zwingend einer erahnbaren Person gehören?
    Erahnbar deshalb, weil z.B. ein entlaufender Hund ja auch gerade keinem gehört, aber man vermuten sollte, dass ein Herrchen ihn sucht. Würde ich ihn behalten, wäre es also zu der gleichen wahrscheinlichkeit wie der Hund ein Herrchen hat, Diebstahl.
    Ein Pilz im öffentlichen Wald gehört niemandem (auch nicht der Stadt), also wäre ein mitnehmen keine Frage von Diebstahl, sondern der Vernunft gegenüber der Natur?
    Wie sieht es z.B. bei Gegenständen in der Firma aus, die einfach da sind und keiner weiß wem die gehören. Selbst ein Fragen aller Kollegen, dem Hausmeister etc. blieb erfolglos. Darf man diesen Gegenstand (bei Bedarf) dann mitnehmen weil er anscheinend keinem gehört und ihn wohl keiner vermisst oder wäre das Diebstahl da er möglicherweise auch Eigentum der Firma sein kann, was ja mit den Kollegen nichts zu tun haben muss.


    2) Schlechte Rede
    Es hiess wenn ich einem Hund zuflüster "du böser Hund" ist das keine schlechte Rede, bringt kein schlechtes Karma, da der Hund mich nicht versteht.
    Wie ist das dann mit Lästern, die Zielperson bekommt das ja auch nicht mit. Müsste ohne karmische Konsequenz sein?
    Und wenn mein Lästerpartner das der Zielperson sagt und diese wütend ist, wer bekommt dann das negative Karma?!
    Wie kann man das leichter verstehen, ist evtl. die direkte Verletzung die Voraussetzung?


    3) Selbstbefriedigung
    Gehört das zum sexuellen Fehlverhalten? Eigentlich ja nicht, aber da ich mir nicht vorstellen kann, dass Mönche dies in einem Kloster praktizieren wäre ich hier für die Ansicht darüber dankbar.


    4) Töten
    Es wurde gesagt, dass das gezielte erschlagen einer Mücke ein klassisches töten ist und zwar weil Tiere auch am Leben hängen.
    Aber das ist doch nicht richtig? Wenn ich einen Käfer zerdrücken möchte, versucht er auszuweichen, klar. Eine Mücke fliegt weh, ein Hund beisst mir ins Bein.. aber das ist doch kein Lebenswillen, kein Überlebenswillen sondern ein einfacher Verteidigungs/Überlebensinstinkt. Habe mal gehört, dass der Mensch das einzigste Lebewesen ist, welches sich dem Tod bewusst ist.


    Um das volle negative Karma für einen Tötungsvorgang zu erhalten, muss eine der drei Geistesgifte (Anhaftung Hass oderr Unwissenheit) die Motivation sein. Aber ob ich durch Hass oder Unwissenheit töte ist doch ein riesig großer Unterschied?
    Unwissenheit hat hier aber nichts mit ausversehen zu tun oder?
    Also töten aus Unwissenheit, wenn ein Kind damit aufgezogen wird Tiere vom Bauernhof zu schlachten. Dann ist das für das Kind "normal" und wird garnicht mit dem Mord eines Menschen in Verbindung gebracht.
    Aber wenn ich ausversehen jemanden töte z.B. bei einem Unfall, dann dürfte es doch nur wenig Karma geben?


    5) Negatives Karma bekämpfen, reduzieren?
    Nehmen wir an ich habe ein echt unglückliches Leben, viel Pech, viele Probleme. Und das liegt daran, weil ich in einem vorherigen Leben als Amerikaner viele Indianer umgebracht habe und ein paar Leben weiter Frauen vergewaltigt habe.
    So langsam steigt man in den Buddhismus ein und versucht nach den Empfehlungen zu leben. Könnte man davon ausgehen, dass ich im nächsten Leben dann wieder auf den Buddhismus aufmerksam werde und meine Arbeit fortsetze? Oder könnte es auch sein das ich in ungünstigen Verhältnissen wiedergeboren werde und dann als Mörder ende?
    Taten aus der Vergangenheit also hin oder her, was kann ich jetzt tun, kann man immer nur weiteres negatives Karma verhindern oder das vorhandene auch langsam abbauen?


    6) Gedanken
    gibt es Karma nur von Handlungen oder auch von Gedanken? Also wenn ich schlecht denke dürfte es keine negativen Folgen haben erstmal (außer daraus resultieren negative Handlungen) aber was ist, wenn ich z.B. eine Hilfeleistung nicht leiste, weil ich eben schlecht denke. Also wenn ich etwas herausfinde, aber es jemandem nicht sage. Führt das dazu, dass ich doch negatives Karma sammel und in der zukunft mir wenig gesagt oder Wissen gegeben wird?
    Oder kommt Karma immernur bei Handlungen zum tragen, also gute Tat gutes Karma schlechte Tat schlechtes Karma, aber das unterlassen einer guten Tat gibt kein schlechtes Karma?



    7) Karma anderer angreifen
    Es wurde gesagt, dass die viel zu vielen täglich hungernden Kinder ein sehr schlechtes Karma besitzen müssen. Wenn ich nun mit Spenden oder wohltätigen Projekten diesen Kindern helfen möchte, ist das gut weil positive Tat oder eher negativ weil ich ja das Karma bekämpfe. Einem Massenmörder würde man schließlich auch nicht im Gefängnis besuchen, nur weil er einsam ist. Also warum Kindern helfen die jetzt hungern müssen, weil sie anscheinend in den letzten Leben verherrende schlechte Taten gemacht haben.
    Das ist natürlich ein sehr theoretischer Ansatz und ich möchte damit weder meine noch andere Hilfsleistungen reduzieren!!


    Würde mich freuen wenn der ein oder andere zu dem ein oder anderen Punkt etwas sagen könnte,


    danke
    Froschn :grinsen: