samsara*:Alles anzeigen
Nun ist es aber leider eher so, dass mir das Meditieren mehr und mehr Probleme im Alltag bereitet, weil ich so viele Dinge an anderen Menschen und dem Umfeld sehe, die ich nicht (mehr) verstehen kann. Ich will mich nun ganz sicher nicht besser stellen nur weil ich seit ein paar Monaten meditiere, mir wird aber jetzt erst so richtig bewusst dass wir eigentlich in einer sehr verlogenen, egoistischen und nur auf den persönlichen Vorteil bedachten Welt leben. Ich bin dann auch geneigt die Dinge direkt anzusprechen bzw. meinem Gegenüber (Freunde, Kollegen, Familie) das klar zu machen, dass ich sein Handeln nicht in Ordnung finde -- damit eckt man dann aber natürlich eher an und stösst auf Unverständnis.
Nun wurde mir gesagt ich soll Mitgefühl entwickeln --- naja mir zu denken, der andere ist eben noch nicht soweit, löst das Problem trotzdem nicht. Von den unangenehmen Freunden kann man sich ggf. trennen, aber Kollegen und FAmilie kann man sich eben nicht aussuchen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte niemanden "umerziehen", ich habe auch nicht vor jeden nun zu belehren was richtig ist (was ich auch nicht kann) ----aber was nützt es mir wenn ich durch das Meditieren eine andere Sichtweise erlange---mein Umfeld aber "auf der Strecke bleibt" und wir uns so immer weiter auseinander bewegen?
Bin wirklich dabei mir Gedanken zu machen, das Meditieren aufzuhören auch wenn ich es überhaupt nicht möchte. Letztendlich prallen hier für mich derzeit zwei Parallelwelten aufeinander.
Hattet Ihr am Anfang die gleichen Probleme und wie konntet Ihr Euch davon lösen?
Diese Probleme kenne ich gut, anfangs hab ich gepredigt und zu bekehren versucht.
Mittlerweile hab ich mich damit abgefunden dass die Welt ziemlich verkehrt ist und arbeite lieber an mir selbst statt an Anderen, da gibts mehr als genug zu tun...
Vor Allem versuche ich Andere (und meinen eigenen Geist) zu verstehen, warum man so handelt, und alle Fehler entpuppen sich als Unwissenheit. Die ist nun so stark, dass sie fast die ganze Welt in ihrem Bann hält, daran konnte nicht mal der Buddha grundsätzlich was ändern.
Das Beste was man für andere tun kann ist aus der eigenen Unwissenheit rauszukommen, dann ist man ein gutes Beispiel. Innerer Frieden, Wohlwollen und Weisheit wirken meistens überzeugend und führen zu Einigung, nicht zu Auseinanderstreben. Unreinheiten können mich nur aufregen, wenn sie in mir selber sind.