Erdmaus:Alles anzeigenMan kann die Frage auch umdrehen und fragen ob der Geist überhaupt in der Lage ist etwas anderes zu beobachten als sich selbst.
Die Metapher mit dem Betrachter, der vor einer Leinwand steht hat nämlich einen gravierenden Haken. Der Betrachter betrachtet die Leinwand gar nicht. Er betrachtet das Licht, welches von der Leinwand reflektiert wird. Und selbst dieses Licht betrachtet er nicht, denn er betrachtet die Signale, welche die Netzhaut generiert. Und selbst diese Signale betrachtet er nicht, weil er das betrachtet, was das Gehirn letztendlich aus wiederrum diesen Signalen generiert. Wenn man diese Kette weiterführt, gibt es einen Punkt, ab dem Betrachter und Objekt völlig identisch sind.
Genauso verhält es sich mit dem Geist auch. Der Geist ist sein Geistobjekt. Es gibt das Geschmacksbewusstsein, das Geruchsbewusstsein usw... aber niemals einen Betrachter. Wenn man einen Betrachter postuliert, führt das zu ganz fundamentalen Problemen, die sich nicht aus der Welt schaffen lassen. Darum scheint es sinnvoll gar nicht erst von einem solchen "Ding" auszugehen.
lg
maus
Die Gefahr liegt aber dann darin, die objektive Welt als vom Geist geschaffen zu sehen. Also so als gäbe es keine objektive Realität "da draußen".
Ich hab heute bei der Meditation ein Holzteil fest eingebaut zwischen einem Schrank beobachtet. Wenn "mein" Geist die Signale interpretiert und zeigt, dann könnte ich, wenn ich den Geist kontrollieren könnte, mir vorstellen, dass das Holzteil an einer veränderten Position steht und mir das Gehirn das so anzeigt. Es ging nicht.
Das was wir sehen ist Geistgemacht. Aber es ist ein Versuch die Umgebung so gut wie möglich zu interpretieren um darin leben zu können. Eine wirkliche "Wahr"-nehmung der Wirklichkeit ist die möglich ?
Wären alle meine Sinne "weg", ich wäre also Blind, Taub, Geschmack und Geruchlos und Gefühllos. Die Welt gäbe es trotzdem noch aber ich käme nicht zurecht, würde ohne Hilfe nicht überleben. Oder gibt es dann überhaupt irgendein Bewusstsein ?
Bleibt die Frage, stirbt der Körper, stirbt das Bewusstsein ? Gibt es immer Beobachtung (in Beobachter und Beobachtetes ist gleich) ?
Seit dem Urknall war ich tod, oder ich nenne es t1 dann wird da ein Lebewesen geboren und es kommt "mein" Bewusstsein, ich nenne es x. Nach diesem Leben ist wie vor diesem Leben, t2.
Aber wenn nach der Zeit t1 ein x kommt, wieso sollte nicht nach dem t2 ein weiteres x kommen ? Das bringt die Möglichkeit der Wiedergeburt in den Raum. Bei dieser Betrachtung sehe ich mein Leben aus Zweiter Position und glaube dabei nur bei x zu existieren, eine Grundannahme die auch wieder falsch sein könnte.
Mein Ich-Gefühl ist vielleicht in jedem Lebewesen das gleiche, nur durch die Umgebung anders geformt. Bei diesem Gedanken kann ich schließen, gibt es Leben, gibt es "Mein" Bewusstsein, gibt es "Mich" nur in anderen Formen.
Ochje jetzt werd ich verrückt. Drum sag ich Gute Nacht und starte in einen anderen neuen Traum