Beiträge von Roni im Thema „Buddha-Dharma und Leistungsdruck“

    Onyx9:

    Zu den Gefühlen und Empfindungen dazu: http://www.palikanon.com/majjhima/m111n.htm.
    Erste vier Absätze. ( Bsp.: " Verzückung und Seligkeit und Einigung des Herzens " )


    Das klingt sicher für uns sehr romantisch und ist zum Zeitpunkt der Verkündung unter den damaligen Bedingungen lehr- bzw. aufschlussreich gewesen. S. geschickte Mittel. Die westliche Praxis eines - i. d. R. - durch Buddha's Worte inspirierten Freestyle-Buddhismus sieht aber oft ganz anders aus. Buddha´s Lehre kann wie auch sonst ziemlich jedes Fragment irgendwelcher Philosophie mühelos zu einer Ideologie umgewandelt werden. Und z. B. sie bei manchen - bei genügend Freizeit und abgeschirmt von allen Mühen des praktischen Lebens sich dem Spaß und Jux im Internet widmen kann - warum sollte man da keine glückselige Gefühle haben, wenn man sich z. B. auch noch als ein Gewinner unserer Gesellschaft wähnt? Nur ist es halt nichts, was man in einem Atemzug mit Zitaten aus dem PK in Gleichklang bringen könnte.


    Onyx9:

    Gleichmut, Freud,-und Leidlos kommt erst "später" und hat null mit dem herkömmlichen Verstehen zu tun.


    Onyx9:

    Hab ich mir ja nicht ausgedacht.


    Nein, sicher nicht. Sicher begreifst du auch alles, was du hier reinkopierst. Nur eben auf deine Art und unter der Annahme, dass kein anderer genau diese nicht versteht.


    Nur ob man etwas versteht oder nicht versteht kann sehr unterschiedliche, voneinander grundsätzlich abweichende Ursachen haben. Um meine praktische Tipps wieder zu verkünden - einfach Verständnis für andere üben. Kein Lebewesen weder durch Worte noch durch Taten verletzen. Sich diesen Grundsatz zum Lebensmotto zu machen ist jedenfalls eine viel bessere Hilfe als Glückseligkeit und Herzenseinigkeit bzw. wo anders auch Leidenschaftslosigkeit dort zu predigen, wo man ev. zuvor Zwietracht gesät hat, wobei man von einer Glückseligkeit folglich praxisbezogen selbst nur träumen kann.


    Wir lernen alle dazu. Gleichmut ist jedenfalls keine Glückseligkeit, so wie sie unter uns verstanden wird. Glückseligkeit vor mehr als zwei Tausend Jahren nach dem unzähligen hin und her reichen der Texte und dem mehrmaligen Übersetzen in unterschiedliche Sprachen ist sicher nicht das, was hier in Westeuropa darunter verstanden wird, und aus dem Kontext der Lehre über Vier Wahrheiten geht das übrigens auch ganz klar hervor.


    Gruß Roni