Beiträge von Bambus im Thema „Vorraussetzungen um Theravada Mönch zu werden?“

    Kusala:

    Nur ein Beispiel: Vor ein paar Jahren wurden zig Mönchen in Sri Lanka, darunter auch Deutsche, die mittlerweile 5 Jahre ordiniert waren, die Ordination aberkannt, weil derjenige der sie ordiniert hatte, wie sich im Nachhinein herausstellte, nicht die Berechtigung hatte andere zu ordinieren. Das hieß für die Betroffenen, 5 Jahre aus Ordinationssicht für die Katz. Wie schon erwähnt, kann man sofern man geeignet ist nach 5 Jahren den Lehrer verlassen und weiter ziehen.


    Wobei ich mich da frage was für einen Sinn eine solche Aktion hat.


    Ok, es war nicht den Buchstaben getreu. Aber viel wichtiger als die Buchstaben ist doch das was gemacht wird. Mir sind so zu "Nicht-Mönchen" gewordene Menschen die tatsächlich praktizieren und den Dhamma leben lieber als welche die nach den Buchstaben ordiniert sind aber nicht wirklich mit dem Herzen dabei sind. Ob und wie die Umstände bei Kusalas Beispiel waren weiß ich nicht. Wenn es aber nur die Buchstaben waren finde ich es schade.


    Ist aber eigentlich auch egal.


    Für mich ist die Überlegung irgendwann selber Mönch zu werden der Wunsch nach einem optimalen Umfeld um zu praktizieren. Nicht mehr an all die weltlichen Dinge denken zu müssen. Nicht mehr davon belastet zu werden. Wer das auch in einem weltlichen Umfeld hinkriegt - chapeau! Klingt egoistisch und ist es - wie alle anderen Wünsche und Handlungen als Mensch - natürlich auch.


    By the way: was sind eigentlich "legitime" Gründe Mönch werden zu wollen?

    Maybe Buddha:

    Jo, ich bin im Sommer für ein kurzes Retreat dort und bleibe anschliessend noch eine Woche.


    Bitte berichte doch nachher mal von Deinen Eindrücken. Ich selber würde gerne auch mal hinfahren, schaffe es aber aus finanziellen Gründen dieses Jahr wohl gar nicht überhaupt irgendwohin zu einem kurzen Retreat zu können :|


    Und viel Erfolg für Deinen Weg!

    Sieh es einfach so: In einem größeren Kloster in dem z.B. fünf Anagarikas, fünf Samanera und dazu noch eine Gruppe Mönche leben weiß man wie man mit den fünf Jahren umgeht. Es gibt gewachsene Strukturen, von der Erfahrung der Mönche kannst Du profitieren. In einem deutschen kloster mit, sagen wir drei Mönchen, bist Du der einzige Anagarika oder Samanera. Du kannst Glück haben und alles läuft prima. Oder irgendwas läuft nicht gut und Du bekommst es unter Umständen gar nicht mit.


    Zitat

    Ich suche ja keinen Kontakt


    In einem kleinen Kloster hast Du immer Kontakt. In einem größeren gibt es, je nach Charakter und/oder Stufe der Ausbildung, die Möglichkeit Deine Zeit eher zurückgezogen oder eher in der Gemeinschaft zu verbringen.


    Für den unschönen Fall, dass Du mit Deinem Lehrer nicht klar kommst kannst Du in Deutschland nur Deine Robe ablegen. In einem großen Kloster kannst Du Dich bei wirklich ernsthaften Problemen immer noch an den Abt wenden. Es gibt andere Mönche als Deinen Lehrer.


    Aber das sind nur meine Beweggründe warum ich nicht in Deutschland bleiben möchte wenn denn meine Zeit gekommen ist. Sprich am besten Anagarikas, Samaneras oder Mönche direkt an um aus erster Hand Erfahrungsberichte zu erhalten. Im englischen Forum dhammawheel gibt es einen extra Bereich der sich nur mit Fragen rund um die Ordination beschäftigt.


    Liebe Grüße


    Bambus

    Lieber MB,


    wenn Du Dich für die Waldtradition interessierst solltest Du Dich einmal an die englischen Kloster Amaravati oder Chithurst wenden. Erstes ist meines Wissens nach das größte Kloster dieser Tradition in Europa, zweiteres das Kloster in dem man sich ordinieren lassen kann.


    Mir persönlich wäre ein größeres Kloster lieber als eines mit nur 2 oder 3 Mönche im deutschsprachigen Raum. Es gibt bei 20 vor Ort lebenden Mönchen einfach mehr Möglichkeiten zu Kontakt, mehr Chancen zu lernen, weniger Gefahr an den falschen zu geraten, weniger Gefahr "im eigenen Sud" zu kochen.


    Für mich kämen auch Kloster in Amerika oder Australien in Frage. Halt ein Land mit westlicher Prägung, insbesondere ein Land in dem ich sie Sprache verstehe. Warum es schwerer machen als notwendig? Die eigentliche Schwierigkeiten und potentiellen Gründe die Robe wieder abzulegen liegen eh in einem selber. Da muss man sich nicht noch äußere Schwierigkeiten auferlegen, nur um "besonders toll" zu sein.


    Liebe Grüße


    Bambus