Beiträge von void im Thema „Allverbundenheit“

    Charlie:

    Allverbundenheit - alles ist mit allem verbunden.
    Wie kann man sich bloß so gegen ein Wort sträuben, bloß weil man's noch nicht im PK entdeckt hat?
    Da reden sie stundenlang vom nicht existierenden Ich und vom Bedingten Entstehen und begreifen nicht, was das für offensichtliche Konsequenzen hat.
    Wenn der Mensch keine autonome, abgekapselte Singularexistenz hat/ist, dann ist er folglich eingebettet in ein Netz von Bedingtheiten, er ist allverbunden. Er ist keine isolierte Entität sondern Teil eines Ganzen. Die komplette buddhistische Ethik ruht auf diesem Fundament, dieser Einsicht.


    Wie will man bei all dem Kleben an Begriffen je über den Begriff hinauswachsen?


    Die Einsicht, dass es auf das ankommt was über das ich hinausgeht, besteht ja in vielen Religionen. Viele von ihnen nennen dieses "Grosse & Ganze" einen "Urgrund" oder "Gott" und belegen es mit Attributen: "unendlich", "transzendent", "Liebe", "komische Harmonie", "raumhaft", "ewig", "Vater", "Urgrund". Das was den Buddhimus ausmacht ist, zwar von der Überwindung des Egos zu sprechen, dieses Auslöschen ("Nirvana") aber nur negativ zu sehen und nicht der Versuchung zu erliegen wieder ein Ding, eine Sache, ein Prinzip daraus zu machen. Genau deswegen ist Buddha ja den Weg von Antta zum Anatta gegangen.


    Im Theravada hat man Angst, dass man schrittweise von dem was Buddha sagte wegdegeneriert. Es fängt ganz harmlos mit "Allverbundenheit" und "Unendlichkeit" an geht über zum "universellen Buddha" und am Ende fragt man sich was für einen Bart er hat und in welchem Himmel er so sitzt. Ein legitimes Anliegen.


    Sukha:

    "Nein, keinen Highlander, sondern einen Lehrbuddha.
    Erst wenn der Dhamma, die Lehre vollkommen in Vergessenheit geraten ist, kommt der Nächste.


    Ich wollte damit nur sagen, dass der Begriff "Hinayana" abwertend klingt. Die Mahayana-Vorstellung, dass es unendlich viele Welten gibt und deswegen jeder Buddha werden kann, hat für mich etwas etwas sehr positives . Damit wird die eigne Praxis von etwas, das man für sich selbst tut zu etwas, was man letzendlich auch für andere tut. Das hat etwas sehr Offenes und freundliches auch wenn es natürlich, wenn man es sich konkret vorstellt eine sehr befremdliche Aussicht ist, in ein paar tausend Jahren wirklich für bizarre Aliens das Rad der Leere zu drehen.

    Wenn Sukha fragt:


    Sukha:

    Wird wohl so sein, dass ich das Wort "Allverbundenheit" nicht verstehe, da ich es in der Lehre des Buddha auch nicht so finden kann.Kann mir da vielleicht jemand ein "Buddha-Wort" zum Verständnis an die Hand geben?


    Dann ist das nicht wirklich der Auskunftswunsch einen Unwissenden, sondern ist wohl rhetorisch zu verstehen. Im thervada ist Nirvana eine Auslöschen es Egos, aber dieses Auslöschen wird nicht als etwas Universelles begriffen wie im Mahayana. Das Ego ist einfach weg. Während Leerheit im Thervada einfach nur Leerheit von inhärenter Existenz bedeutet, wird im Mahayana der Faden weitergesponnen das alle Phänomene letzendlich Leer sind und die Shunyata deswegen soetwas wie eine Natur der Wirklichkeit ist.


    Charlie:


    Das Theravada steht auf dem Standpunkt, dass man die von Buddha gelehrten Konzepte nicht zu einem "universellen" Konzept von Shunyata weiterführen muss und sollte, da hier die Gefahr geshen wird bei hinduistischen Konzepten eines "Atman" zu landen. "Universelle Weltseele", "alleserschaffende Geist", "Allverbundenheit" : Dererlei Vokabeln lassen bei Thervadins die Nackenhaare aufstehen und sich rennen gleich zum Meditationskissen. Muss man einfach bei Gelegenheit ausprobieren.


    Simo:

    Das Mahayana baut auf dem HInayana wie die oberen Stockwerke eines Parkhauses auf den unteren Bauen.


    Das Wort Hinayana hat nur im der Mahayana Didaktik Bedeutung. Wendet man es auf den real exitierenden Thervada an, dann ist das ein wenig so, als sagt man zu einem Juden, er glaube an das Alte Testament und habe das neue Upgrade verschlafen.