Beiträge von catflap08 im Thema „Fragen zur Soka Gakkai“

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    ... keine Angst, die Nichiren Shû hat in ihrem "Liturgy of Nichiren Shu"-Büchlein auch nicht viel mehr aufgenommen


    Hallo Benkei,


    hier muss jedoch ergänzt werden, dass es sich bei dem von Dir genannten Büchlein um das alte Buch handelt. Das neue und nun auch offiziel empfohlene Buch heisst "Nichiren-Shu Service Book - Dharma". Es ist um einiges umfangreicher und deckt auch die meisten Zeremonien ab sowie deren Übersetzung in die englische Sprache. Die Buchbindung ist jedoch gewöhnungsbedürftig.
    Zudem ist es nicht unüblich über einen gewissen Zeitraum das gesamte Lotos-Sutra zu rezitieren.


    Desweiteren kann auch eine Statue Buddhas oder nur eine Abschrift des Odaimoku als Gohonzon dienen (zumindest in der Nichiren Shu).


    Gassho

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    Ja, die Meister-Schüler-Befindlichkeits-Frage werden wir wohl nicht mehr klären. Persönlich halte ich den Dalai Lama, Ole, Tich & Co für genauso viel oder wenig Guru wie Ikeda. Auch für Leute, die nicht wie Richard Gere das Glück hatten, sich ihre „Schüler“ nennen zu dürfen. Aber hier liegt wohl mehr eine deutsche Befindlichkeit zu Grunde, keinem Führer nach zu laufen, als tatsächliche Umstände.


    Nun denn ... einem Füherer oder Guru nachzulaufen ist eben keine spezifisch deutsche Sache. Die Meister-Schüler-Beziehung ist elementarer Bestandteil vieler traditioneller buddhistischer Richtungen - sie ist auch nicht immer eine lebenslange, doch sie ist vorallem eine persönliche Beziehung zwischen zwei Menschen die sich persönlich kennen und austauschen. Negativbeispiele hast du ja schon aufgezählt.


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    Heißt das, es reicht ein Laien-Vertreter der SG und ein Ordinierter erscheint nicht mehr zum Dialog mit den anderen Glaubensrichtungen? Sind nicht gerade Priester dazu da aufzuklären, präsent zu sein, sich ins Getümmel zu stürzen und zu berichten?


    Nein, aber warum sollen sich Vertreter andere buddhistischer Richtungen mit der SG an einen Tsich setzen wenn die eigenen Vertreter, ordiniert oder nicht, durch eben diese Organisation verunglimpft werden? Die Distanz zur restlichen buddhistsichen Welt hat vorallem die SG selbst verursacht. Ordieniert als Pfaffen oder Kahlköpfe zu bezeichnen spricht für eine Geisteshaltung ... eine Haltung die in deiner Organisation sehr verbreitet ist und im Grunde für sich spricht.
    Die SG kann natürlich soviel interregilösen Dialog betreiben mit wem sie will ... auch der mit der DITIB (eine Recherche hier lohnt im übrigen) ... wie sie das erfolgreich, wenn man ERfolg in solch einem Dialog überhaupt messen kann, tun will ist mir jedoch ein Rätsel, da sie sich ja gegen jede andere buddhistische Richtung postioniert.


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    Es geht sicher nicht darum, die Vergangenheit unter den Teppich zu kehren. Doch ist die Frage, wie sehr man sich von diesem Ereignis in seiner zukünftigen Entwicklung blockieren lassen will, oder ob man auf der Stelle tritt, bis man...ja, was eigentlich mit der Priesterschaft geregelt hat?


    Es ist halt die Frage mit was man es eigentlich zu tun hat wenn eine Organistation alle zehn Jahre im Schnitt eine Kehrtwende macht. Mit was man es hier zu tun hat ist eben sehr schwer fetstellbar.


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    Die Frage verstehe ich schon nicht. Gibt es eine Instanz, die einem zum Buddha ernennt? Oder fängt einem plötzlich an der Kopf zu leuchten? Nichiren bezeichnet sich selbst als Buddha. Und im übrigen jeden anderen Menschen auch. Somit ist er genauso Buddha wie Du und ich.


    Wann und wo sagt Nichiren er sei an Buddha?


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    Vorab, ich habe keine buddhologische Ausbildung genossen, mein kleines Buddhimum nicht gemacht und keinen Sutra-Führerschein, was mir somit die Hosen runter läßt und mich als totalen Laien darstellt. ... Und um Buddhismus zu leben braucht man kein Priester zu sein, keinen abgeschlossenen Studiengang und nicht alles gelesen zu haben, wo Buddhismus darauf steht. Zur Erreichung der Buddhaschaft schon mal gar nicht.


    Ohne Laien kann es keinen Buddhismus geben, denn nur aus dem Kreis der Laien werden sich einige auftun die buddhistische Lehre weiterzutragen, um dies zu tun nehmen sie mitunter in traditionellen Schulen eine Ausbildung auf sich ... einige tun dies in ordinierter Form (für immer oder nur zeitweilig) andere tun dies in einem buddholigischen Studium. Es ist als Buddhist nicht notwendig diesen Weg zu wählen aber Menschen zu kennen die eben genau dies getan haben kann eben ungemein helfen herauszufinden ob, wie du sagst, dort wo Buddhismus draufsteht auch Buddhismus drin ist.


    Gassho

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    Ich unterstelle mal weiter – ganz unbuddhistisch – Du bist sehr verletzt, sonst würdest Du nicht so vehement gegen alles trommeln, was mit der SG zu tun hat. Was Dich so verletzt hat, spielt hier keine Rolle



    Also dass mit den Verletzungen scheint wohl ein Dauerbrenner zu sein, da Du nicht der Erste bist der mich das frägt. Nein, ich war lange vor dem Ausschluss der SGI aus der Nichiren Shoshu schon "Mitglied" (Im übrigen war das kein Schisma - es war ein Rauswurf in zwei Etappen. Okay nimmt man noch die Shoshinkai dazu --- ein langer Rauswurf). Mit Trommeln hat das wenig zu tun, es wurde am Anfang des Threads eine Frage gestellt dazu geben einige ihre Meinung ab. Immernoch dünnhäutig bei Kritik?
    Nochmals, die Gründe warum ich die SGI hinter mir gelassen habe waren.
    1.) Die Position Nichirens als Buddha (kommt ja noch aus der NST).
    2.) Die Interpretation der Meister/Mentor-Schüler-Beziehung
    3.) Die bewusste Falschinformation im Bezug auf die Traditionen des Nichiren-Buddhismus als Ganzes, sowie andere buddhistische Schulen.

    Hieraus ergibt sich schon der Grund warum ich mich melde, denn die Sichtweise der SGI ist durchaus nicht Allgemeingültig für den Nichiren-Buddhismus. Und ja ich war 20 Jahre dabei, klar man hat einiges mitgetragen aber oft habe ich mich eben gemeldet wurde unangenehm mit meinen Fragen … Fragen die eben motiviert waren aus Informationen ausserhalb der SGI-Struktur und irgendwann ist man es müde. Schliesslich waren mir die Antworten schlicht weg zu schlicht und falsch. Was falsche Antworten oder gar herabwürdigende Antworten angeht mache ich die Einzelnen nicht einmal direkt verantwortlich, da sie nur aus dem Fundus ihre Antworten suchten der ihnen zur Verfügung stand. Dieser Fundus ist nun eben einmal sehr begrenzt. Beispielsweise wurde mir oft gesagt die Nichiren-Shu sei "hobo" weil sie ja einen Fuchs anbete … im Rückblick sehr erheiternd aber auch bisschen traurig so etwas zu verbreiten.
    Im Gegenteil ich habe mich in meiner direkten örtlichen Gruppe sogar sehr wohl gefühlt was das zwischenmenschliche und soziale angeht, aber irgendwann konnte ich nicht mehr hinter der SG als religiöser Organisation stehen, erst Recht nicht hinter deren Leitung. So wie viele andere Ehemalige berichten hält man zu gewissen Fragen über Jahre einfach den Mund ist müde und dann geht man einfach … kenne Leute die waren mehr als 30 Jahre Mitglied. Es gibt sogar ganze ehemalige SGI-Gruppen die so gut wie geschlossen zu einer anderen Nichiren-Schule gewechselt sind … aber über deren Beweggründe zu sprechen ist nicht meine Aufgabe. Ich weiss jedoch von Ehemaligen die wirkliche Verletzungen erfahren haben ... besonders durch sog. Leiter.


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    Wenn's Spinner bei uns gibt – sorry. Uns fehlt halt das priesterliche Fachpersonal... Alles Laien. … Die SG und die SGI-D, die wir heute haben, ist aus diesem Konflikt herausgewachsen und hat sich entwickelt, statt unter zu gehen, wie man es von einer priesterlosen Organisation annehmen müßte. Gerade von einer buddhistischen, denn Buddhis liiiiiieben Rituale und verehren Männer mit kahlen Köpfen. Je kahler, desto besser. Ikeda hat leider noch bemerkenswert viele Haare – im Gegensatz zu mir! … Ich persönlich begrüße es sehr keine ordinierten Pfaffen vor der Nase zu haben, die mir Kraft ihres Gewandes sagen, was richtig und was falsch ist.


    Okay die Art und Weise in der Du auf Ordinierte verweist spricht sehr für sich … hast du viel Erfahrung mit buddhistischen Ordinierten? Gäbe es diese Ordinierten jedoch nicht, hätte es diese nicht auch im Nichiren-Buddhismus gegeben so gäbe es heute aber auch keine SGI. Aber gut, dass du von Fachpersonal sprichst. Unter diesem Fachpersonal werde ich auch sicher nicht immer mit jedem Einzelnem klar kommen … aber da findet sich meist jemand der auf meine Wellenlänge ist und als "Fachpersonal" mir auf fundierte Antworten geben kann. Ähnlich wie bei einer Herz-OP wo ich eher auch einen guten Chirurgen hoffe … denn so gut auch die OP-Schwester sein mag, ohne die der Chirurg auch sonst alt aussieht, so vertraue ich am Ende seiner Fachkompetenz.
    Ausserdem sei angemerkt, dass die Hokkeko ebenfalls eine Laienorganistaion ist oder war die SGI 60 Jahre lang eine "Priesterorganisation"?
    Mir persönlich macht es ein besseres Gefühl eben fundierte Antworten zu bekommen … man kann den Laienstatus natürlich ins Unermessliche erhöhen, als Wert an sich, dennoch glaube ich, dass ich hier Menschen vertraue die eine fundierte Ausbildung auf sich genommen haben … hierin einen Gegensatz zu den Laien zu sehen ist eine Sichtweise die der SGI sehr eigen ist. Es gibt auch Traditionen in den sich beide Gruppen ergänzen … siehe Interpretation des dritten der drei Schätze.


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    Die SGI-D, die ich kenne ist NICHT frei von Kontroversen und Konflikten. Persönlich mag ich die auch lieber, als Kuschelversammlungen, wo alle von schönen Erfahrungen erzählen. Letzte Woche sagte ein Buddhist (40 Jahre alt, 20 Jahre dabei und in einem absoluten Spezialistenumfeld aufgewachsen), für ihn seien weder Ikeda, noch Toda, nicht mal Nichiren der Meister. Wir hatten leider unsere Fackeln und Heugabeln im Auto gelassen und ließen ihn leben.
    NEIN! Es war überhaupt kein Problem und viele stimmten ihm zu. Sinnigerweise war es eine Frau, die Ikeda „Sensei“ nennt (so einen Quatsch kenne ich nur noch aus dem Aikido-Dojo, wo ein echter Personenkult betrieben wird!), daß es auch nicht darum geht, hinter Ikeda als Person herzulaufen, oder hinter Nichiren, sondern sich mit der Lehre auseinanderzusetzen und die Hinterlassenschaften dieser Personen zu studieren.


    Dass es immer wieder Menschen geben wird, die Ikeda nicht als Meister ansehen finde ich gut … aber steht im Widerspruch zu den Inhalten der SGI-Publikationen wobei wir auch bei dem Punkt wären was denn nun Inhalt der SGI-Lehrmeinung ist … Meister-Schüler, Boddhistawa-Gelübde, Dai-Gohonzon. etc. etc.
    Das was Ikeda hinterlässt ist also eine Lehre? Das wusste ich noch gar nicht … dachte es ginge um den Nichiren-Buddhismus als Lehre … aber okay


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    Studieren – noch so ein Thema. Der deutsche Buddhist als solcher hat kein Problem damit, sich einen Buddhakopf in den Sommergarten zu stellen, aber hey, zwing ihn nicht, mal ein Buch zu lesen. ...


    Ich kann jetzt mit dieser Aussage nicht sehr viel anfangen … auch in den anderen Nichiren-Schulen ist das Studium des Lehren Buddhas, deren Interpretation gemäß Nichirens, ein wichtiger Teil der buddhistischen Praxis. Auch in gänzlich anderen buddhistischen Schulen ist das Studium wichtig.


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    Was ich an Toleranz und Meinungsaustausch erlebe übersteigt die Kritikfähigkeit vieler anderer Vereine bei weitem, die nicht mal schwule Schützenprinzen zulassen.


    Was hat das ganze nun schon wieder mit schwul zu tun? Es mag überraschen aber es gibt auch buddhistische Schulen in dies einfach kein Thema ist … nicht aus irgendeiner Diskriminierung heraus sondern weil es es einfach kein Thema ist und man den Menschen so nimmt wie er ist … in all seinen Facetten.


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    Im Kontakt zu anderen Glaubensrichtungen beteiligen sich in unserer Region allein die SGI'ler an einem öffentlichen interreligiösen Tisch und suchen immer wieder den Dialog! Wo sind die anderen Buddhis? Es gab mal einen Priester einer anderen Ausrichtung. Man sehe mir nach, daß ich nicht mehr weiß welcher, denn er war nur einmal da und das ist Jahre her.


    Nun denn interreligöser Dialog wird auch von anderen buddhistischen Schulen, auch Nichiren-Schulen, betrieben … sogar sehr ausführlich und auf höchster Ebene. Warum diese nicht oft zu sehen sind wenn die SG am Tisch sitzt sollte sich allerdings die SG fragen. Ein Blick in die Vergangenheit ist da sehr hilfreich. Dies ist jedoch ein Thema was ich nicht vom Zaun reissen will auch ein Grund hierfür ist das Verhältnis zur DBU … in der SG auch in der SGI-D kennt man die Gründe. Es klatschen sich eben nicht alle beispielsweise in die Hand und sagen dass die Geschehnisse um die Nichiren-Shoshu und auch Äusserungen im Bezug auch andere buddhistische Traditionen Schnee von gestern sind - sie lassen eben auch auf eine gewisse Geisteshaltung Rückschlüsse ziehen. Einfach zu sagen "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" wäre da nun doch zu einfach.


    Summa Summarum bleibt aber festzustellen, dass man zwar in diesem wie in anderen Threads davon spricht wie doch alles okay sei in der SG, dennoch werden spezielle Fragen gerade von den Laien nicht beantwortet.

      Worin begründet sich die Position Nichirens als Buddha?


      Wo spricht Nichiren von den Meister-Schüler-Beziehung wie sie jetzt in der SGI gelebt wird?


      Wie steht die SG zu Dai-Gohonzon … Fake oder nicht?


      Würden die oben genannten Fragen beantwortet müsste auch klar sein wer in der SGI federführend für die Beantwortung solcher Fragen ist. Wer legt die Lehre der SGI fest? Haben diese Menschen eine buddhulogische Ausbildung genossen?

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    Also, wenn ich hier so einige Beiträge lese, habe ich den Eindruck, ihnen liegt eine tiefe Verletzung zugrunde. Der SGI 20 Jahre angehört, ja sie sogar aktiv mitgestaltet zu haben, sie zu dem gemacht zu haben, was sie heute ist (!), ist vielleicht schwer auszuhalten? Da scheinen Erwartungen schwer enttäuscht worden zu sein?


    Tjaaa wenn man 20 Jahre dabei war, kommt eben der Zeitpunkt an dem man sich frägt ob man es noch tragen will oder nicht ... und wenn man zudem mit der Position die Nichiren in der SGI/NST einnimmt nicht einverstanden ist muss man eben Konsequenzen ziehen - das wird einem leichter gemacht wenn man eben nicht mehr auf gewisse Personen hört und sich über den Nichiren-Buddhismus als ganzes schlau macht und eben feststellt, dass es da durchaus mehr gibt was dem eigegen Verständnis der Lehre Nichirens näher kommt und es auch um mehr geht als den Selbstzweck einer Organistaion. Es kann sich eben nicht jeder eine DVD Ikedas ansehen und dann mit Tränen in den Augen seine "Schülerrolle" bekunden. Und es kann keiner behaupten dass eben diese Meister/Mentor-Schüler- Beziehung zu Ikeda (und seinen Vorgängern) nicht einer der Pfeiler ist auf denen die SGI von heute aufgebaut ist.


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    ...Vieles von dem, was der SG hier vorgehalten wird ist relativ und beliebig auf viele andere Organisationen um zu münzen.


    Na spircht ja eben dafür, dass es ein gewisses Strickmuster gibt oder nicht? http://www.dharma.de/dbu/pdfdocs/info_heilsame-Strukt.pdf
    Wenn andere das genauso machen soll das ein Argument sein? Wenn aus meinem Reifen die Luft raus ist füllt er sich auch nicht durch den Umstand, dass andere auch einen platten Reifen haben.



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    Was ist schlimm daran sich Ikeda zum Vorbild zu nehmen? Andere nehmen Ole Nydahl, Thich Nhat Hanh, den Dalai Lama, den Pabst oder beten sogar Buddha selbst an, was ja wohl völlig an der Lehre Shakyamunis vorbei geht.


    Da steckt zwischen ersten und letztem Teil schon ein Widerspruch drin oder nicht? Schlimm ist relativ ... der Personenkult steigerte sich zu dem Zeitpunkt als die Trennung durch die Nichiren-shoshu vollzogen wurde. Ein gewisses dogmatisches Vakuum wurde dann durch Ikeda ersetzt. Viele SGIler berichten, gerade im Westen, wie sehr sie der Kult um Ikeda "nervt", erst recht wundert es mich dass dies dann nicht auch offiziel zu Sprache kommt und Konsequenzen gezogen werden


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    Ich schätze Ikeda. Man kann sich über seine Doktortitel und seine Gedichte aufregen, aber der Mann hat eine Vision und er hat seinen Arsch bewegt.


    Naja ob er da was bewegt kann man so oder so sehen ... wie geht es eigentlich Herrn Williams in den USA? Die Doktotitelsammlung lädt eher zum Schmunzeln ein, besonders wenn man sieht wo diese herkommen und wie solche Titel im Allgemeinen zustande kommen.


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    Zweitens: Chanten ist für mich DIE buddhistische Praxis meinen „abschweifenden Geist zu kontrollieren“, also die beste Form der Meditation, denn ich erlebe mich körperlich (sitzend, atmend und im Klang – was psychosomatisch der Knaller ist) und geistig. Ich werde ruhig und klar. Und als Schmakerl: Wenn ich mit anderen chante und wir gemeinsam klingen, erlebe ich mich als eins mit ihnen. Das ist mir beim christlichen Beten oder Zazen nie passiert.


    Welchen Sinn Nichiren dem Mantra gab wird aber schon noch erwähnt oder?


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    Daß im Sprachgebrauch der SGler die anderen Lehren/Schulen manchmal nicht gut weg kommen, ist undiplomatisch. Aber ich wette, die anderen Schulen sprechen hinter verschlossenen Türen ähnlich über ihre „Konkurrenz“.


    Nun denn, wären sich alle buddhistsichen Schulen einig so gäbe es nicht verschiedene Schulen. Es kommt jedoch an wie man über andere spricht ... und ob man falsche Informationen streut, bewusst oder unbewusst, sollet es unbewusst passieren ist das im Grad aber erschreckend. Siehe Streit mit Nichiren Shohsu - die Art und Weise war seitens der SGI erbärmlich. Mit dem Finger auf andere zu zeigen hilft da nicht wirklich weiter. Dass es verschiedene Ansichten gibt ist natürlich und sogar notwendig. Die Art und Weise wie jener Streit geführt wurde veranlasste nicht wenige Abstand zur SGI/NST zu nehmen und sich in der Welt des Nichiren-Buddhismus umzusehen andere hörten ganz auf. In der buddhistischen Welt ausserhalb von SGI/NST verfolgte man das ganze, sagen wir mal, mit Interesse ... hatte etwas von "des Kaisers neue Kleider".


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    Von außen betrachtet scheinen die Nichiren-Leute nicht viel mit den 4 Wahrheiten und dem 8samen Weg zu tun zu haben. Doch diese sind im Gesetz von Ursache und Wirkung, dem Prinzip des Lebens enthalten. Wie gesagt, das Lotos-Sutra ist die klarste Form der Lehre Buddhas. Wer sich damit auseinandersetzt, wird diese Punkte finden. Kein Geheimnis.


    Oh da gibt es viele Dinge die kein Geheimnis sind ... dass man sie aber erst suchen muss spricht für sich.


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    Das Ziel des Buddhismus ist nicht, sich im Nirvana aufzulösen und dem Kreislauf der Wiedergeburt „zu entkommen“. Man kann nur die Form ändern, aber wenn der Kreislauf, die Dynamik, endet, dann existiert nichts mehr ...


    Was meint Nichiren dazu?


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    Shakubuku! Woher kommt das Märchen, Buddhisten würden nicht missionieren?


    Wer sagt es sei ein Märchen? Kommt jedoch auf die Art und Weise an siehe Shoju und mit welchem Ziel.


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    Wenn man Fragen an oder Horror-Ideen über die Nichiren-Buddhisten hat


    Ich glaube die wenigsten hier haben Horrorideen über Nichiren-Buddhisten. Aber es ist schön, dass du Nichiren-Buddhisten ansprichtst, da es von denen auch viele gibt die nichts mit der SGI zu tun haben. Noch der Nichiren-shoshu-Tradition folgend sieht sich die SGI als "rechtgläubig", im Eigenverständnis die orthodoxe Auslegung des Nichiren-Buddhismus folgend, an. Bewusst oder unbewusst strebt sie gerade ausserhalb Japans einen "Alleinvertretungsanspruch" an. Sie hat nun eben auch dazu beigetragen, dass ein Bild des Nichiren-Buddhismus entstanden ist welches nicht die ganze Koplexität und Vielfalt wiederspiegelt - und mitunter den Nichiren-Buddhismus eben in ein schelchtes Bild gerückt hat. Gerade in diesem Punkt steht die SGI noch tief in der Tradition der Nichiren-Shoshu, die im übrigen in den traditionellen Nichiren-Schulen eine gewisse Aussenseiterposition einnimmt.

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    Benkei hat geschrieben:
    Das ist dann kein gelebter Buddhismus, sondern der Konsum einer einzelnen Praxisvariante (Daimoku bzw. Zen) losgelöst aus einem viel komplexeren System.
    Ein solches System vermisse ich irgendwie auch bei der SG.


    Ein solches System gab es durchaus in der SGI, als sie noch Teil der Nichiren-Shōshū war. Dies ist jedoch ein weiterer Beleg dafür, dass es sich bei der Rauswurf der SGI aus der Nichiren-Shōshū um nichts anderes als um einen schnöden Machtkampf gehandelt hat, ein Kampf zwischen dem damaligen Hohenpriester der Nichiren-Shōshū und dem (Ehren)Präsidenten der SGI.
    Ich mache nochmals klar, dass ich die Doktrin der Nichiren-Shōshū nicht gutheisse aber sie waren der SG seit ihrer Gründung bekannt, insofern hat der damalige Hohenpriester eben Fakten geschaffen - ein Streit übrigens der nicht neu war. Die SGI jedoch steht im Prinzip vor nichts anderem als einem Scherbenhaufen, denn das was im Moment dort pratiziert wird hat mit Buddhismus recht wenig zu tun, da man sich eine schon vorhandene religiöse Ausübung nur geschnappt und diese modifiziert hat - ohne fundierte buddhologische/theoretische Grundlage. Die Grundlage auf der die heutige hirarchische Struktur der Nichiren-Shōshū basiert wurde erst durch Nichikan gelegt, derselbige Nichikan vor dessen modifiziertem Gohonzon die Anhänger der SGI "praktizieren". Die Fokusierung auf Ikeda ist in meinen Augen nichts anderes als ein Personenkult und wann dieser, auch ausserhalb, als solcher entlarvt wird ist nur eine Frage der Zeit. Es gibt in der SGI keine Kultur des tiefgründigen Studiums der Lehren des Buddha gemäß der Tradition Nichirens, es gibt keine Doktrin oder Lehrmeinung der SGI. Was es gibt ist die Unanfechtbarkeit der Person Ikedas. Sein Roman wird mit grösserem Eifer studiert als die Lehren Buddhas oder deren Auslegung gemäß Nichirens. Was ist also das Bindeglied in der SGI? Es ist die Nestwärme der Gemeinschaft und eine GANZ wichtige Aufgabe zu erfüllen --- die Anhängerschaft der SGI zu mehren. Die SGI sieht sich auch als Friedensbewgung - ein kritsiche Auseinadersetzung lebt sie jedoch nicht ... Stichwörter sein hier China, Tepco (siehe Aktien), Menschrechte im allgemeinen ach und ja Schwulenrechte --- dort wo diese eben nicht vorhanden sind äussert sich die SGI auch nicht. Das mag alles schön und gut sein aber mit Buddhismus hat es eben NICHTS zu tun, dessen sollte man sich eben klar sein.

    @ Sadaparibhuta


    Ich spreche von der SGI deren „Mitglied“ ich über 20 Jahre sowohl in Deutschland und auch im Ausland war … und was offizielle Meinung der SGI ist wird immer ein Rätsel bleiben. Offiziell setzt sie sich ja auch für Religionsfreiheit ein … was einen hohen Leiter der SGI nicht davon abhielt Mitglieder der Nichiren Shoshu als Krebsgeschwür zu bezeichnen (Nein ich bin nicht bei der Nichiren Shoshu) aber Menschen so zu bezeichnen hatten wir ja schon einmal in unsere Geschichte. Und natürlich setzt sich die SGI gerade für die Religionsfreiheit in China ein … (gibts da nen CSD???) – auch wenn es dann keine Ehrendoktorwürden mehr gibt.


    Und weil die SGI auf dem CSD, nebst FDP, Grünen, Linken und RedBull einen Wagen hat ist alles Bluna??? Komischerweise waren diejenigen die dafür plädierten für die „Gesundung“ von Schwulen zu chanten damals tatsächlich Mitglied der Deutschen Nichiren Shsoshu bzw. Nichiren Shoshu of America … okay die gleichen Leute sind jetzt in der SGI-D oder SGI-USA aber da das damals war --- schwamm drüber. Und sorry im Jahre 2012 an nem CSD mitzulaufen ist nun in Deutschland wirklich kein Kunststück … wie sieht’s mit der SGI in Kirgisien, Weißrussland, Korea, Japan oder Russland aus? Ich bin sicher sie steht dort an der Speerspitze im Kampf für die Rechte der Schwulen und falls es dann dort einen CSD gibt vorn dabei auch wenn die Mitglieder wie in Russland dabei niedergeknüppelt werden.


    In Sachen Ausbildung ist das eben woanders nicht das gleiche, zumindest was die traditionellen Schulen des Buddhismus angeht – Ausbildung der Priester. Klar, da sich die SGI mit der Nichiren Shoshu entzweit hat gelten nun alle Priester als abgrund schlecht … als man über 60 Jahre von ihnen profitiert hatte war das natürlich nicht so. Es ist eben die Frage ob man sich Buddhist nennt um eine nette Zeit zu haben oder ob man etwas über den Buddhismus lernen will … ihn leben will oder ob man etwas lernen und leben will was erst den Katalysator Ikeda/SGI durchlaufen muss.


    Und ob du in Berlin lebst oder Hintertupfingen, ändert nichts daran, dass in der SGI bewusst Falschinformationen gerade im Hinblick auf andere buddhistische Schulen und insbesondere den Nichiren-Buddhismus gestreut werden.


    Dass du kein Mitglied sein willst kann ich verstehen, denn aus einer Mitgliedschaft entstehen Rechte und Pflichten … auch die Pflicht der Offenlegung.


    Ich war lange genug dabei, habe genug gesehen und gehört habe mich lange genug täuschen lassen. Wenn es eng wurde hörte ich oft: „Ach das ist die SGI in Japan“ … „Ach das ist die SGI in des USA“ … „Ach das sind die Mitglieder so und so“ … aber alle sind sie eben in der SGI … und wenn alle Stricke reissen muss eben dafür chanten das Herz Ikedas zu verstehen … oder den ROMAN „die menschliche Revolution“ studieren. Mir persönlich ist es eben nicht egal vor welchen Karren ich mich spannen lasse, CSD hin oder her. Das gute am Internet ist, dass, neben viel Müll, auch alle anderen Informationen verfügbar sind. Wer die Spreu vom Weizen zu trennen vermag kann viel aus den Erfahrungsberichten, auch bei Rick Ross, lernen. Und eines geht dann eben heute nicht zu sagen „Ich habe das nicht gewusst“.
    Irgendwo gern gesehen zu sein oder ne gute Zeit zu haben ist mir persönlich nicht genug … okay man kann sich auch die Rosinen rauspicken und sich vom Rest fernhalten.

    Aha, also eine Sekte die dich nix kostet ... somit implizierts du also, dass es sich um eine Sekte handelt. Die katholische Kirche ist mir in diesem Kontext egal ... zudem kam mir auch zu Ohren, dass Schwule dafür chanten sollten "normal" zu werden, somit passt sich die SGI im Moment nur dem Zietgeist an.


    Was macht die SGI für mich zu Sekte?
    1. Der Personenkult um Ikeda. Mit der gleichen Unanachgiebigkeit in welcher die SGI die Stellugen des Hohenpriesters der Nichiren Shoshu kritisierte, wird nun das Verständnis des Buddhismus an das Akzeptieren Ikedas als Meister geknüpft.
    2. Absolutheitsanspruch der SGI: Man zählt zu einem elitären Kreis derer die die "Wahrheit" für sich beanspruchen. Alles andere gilt als "Hobo" oder vorläufig, verirrt.
    3. Aufstiegsmöglichkeiten: Menschen die im Alltagsleben eher in der Opferrolle sind, wird in der SGI Raum für Aufstiegsmöglichkeiten geboten - das zieht vorallem Menschen mit einer schwachen Persönlichkeitsstruktur an.
    4. So gut wie keine fundierte Ausbildung derer die in der SGI die als "Leiter" benannt werden. Weder in buddhistischer noch in psyologischer Hinsicht, da sie ja für ihren untergebenen Mitglieder in allen Lebens- und Galubenfragen Rede und Antwort stehen müssen.
    5. Der alleinige Akt des Spendens für die SGI wird mit "Wohltaten" belohnt ---- na wenn das kein Spendendruck ist.
    6. Kritische Stimmen werden als "Feinde" deklariert.
    7. Die Ausseinandersetzung mit anderenbuddhistischen oder nicht- buddhistsichen Glaubensrichtugen wird verurteilt wenn es nicht dem Ziel des sog. Shakubuku dient.
    8. Anhänger anderer Glaubensbeknntnisse werden aufs Übelste verurteilt, insbesondere wenn sie sich kritisch zur SGI äussern.
    9. Keine finazielle Transparenz. Mitglieder sind keine Mitglieder im rechtlichen Sinne.


    Was denn noch?
    Okay wer sein Leben in der SGI zubringen möchte kein Problem aber Resultat wird vorallem auch soziale Isolation sein da die SGI 100% Einsatz für ihre Zwecke verlangt. Die SGI ist und bleibt in MEINEN Augen eine Sekte der übelsten Sorte.

    Najaaaa das mit den Opfern könnte man auch als Geschäftsmodel der SGI sehen.


    Die Seite von Rick Ross bietet vorallem ein Forum. Im Bezug auf ehemalige SGI-ler das einzige seiner Art und von denen unterlief keiner das sog. Deproramming.
    Im Gegenteil zum Austieg gibt es lokal immer genügend Bertaungsstellen. Rick Ross kommt natürlich in die Kritik, weil er auch sog. Mainstream-Gruppierungen wie Mormonen, Zeuegn Jehovs oder auch Neonazis auf dem Radar hat. Man kann den Gruppierungen alle Lables aufdrücken - die Methoden gleichen sich.
    Rick Ross wird ja nicht ohne Grund gerade auch von Scientology bekämpft. Summa sumarum das Forum auf seiner Seite ist keine Werbung für seine "Dienste".


    Insofern decken sich der Leitfaden der DBU und Merkmale einer Sekte bei Rick Ross ... und ja, in meinen Augen ist die SGI eine Sekte und nutzt in Sachen Tiefe und Verständnis die Lehre Nichirens einfach nur für ihre Zwecke ... mit Nichiren-Buddhismus hat das recht wenig zu tun. Sorry sind meine 5 Cent zu dem Thema.

    Also den Einwand im Bezug auf englischsprachige Literatur kann ich nur beipflichten und es liegt an jedem selbst für sich die „Freiheit“ in Anspruch zu nehmen eben auch mal über den Tellerrand zu schauen.


    Die SGI hat in Sachen Lehrmaterial eine sehr eingleisige Sichtweise und folgt damit auch der Tradition der Nichiren-Shoshu, leider ist es dann aber auch so, dass ein tiefer gehendes Verständnis der Lehren Nichirens und Shakymunis auf der Strecke bleiben.


    Ich denke man muss sich da über fundamentale Dinge klar werden … ich persönlich konnte Nichiren nie als Buddha sehen, so wie von SGI und Nichiren Shohsu gelehrt und sehe hierfür auch keine glaubwürdigen Belege in den Schriften Nichirens. Auch den Personenkult um Ikeda halt ich für absurd und eigentlich auch anmaßend … aber wie so oft im Leben hat man hier Entscheidungsfreiheit.


    Die SGI verpackt alles in sehr verdauliche Portionen, dass ist dann in etwa so als würde man Fast-Food bekommen. Klar es ist essbar und schmeckt auch, hat überall auf der Welt den gleichen Standard aber hat eben nichts mit einem fünfgängigen Menü zu tun das man ja auch erst schätzen muss.

    Okay eine kleine Korrektur noch, Nichiren gründete selbst keine buddhistische Schule, sondern war bis zu seinem Tod ein Priester des Tendai. Die Verbindung zum Tendai wird gerade in der Nichiren-Shu noch sehr deutlich.


    Was die Spenden angeht kann man nur spekulieren … über die mangelnde finanzielle Transparenz in der SGI habe ich mich ja hier schon an anderer Stelle geäußert, auch was den Personenkult angeht.

    @ Takumi
    Also ich bin ja selbst ein SEHR kritsicher Geist was die Soka Gakkai angeht, aber deinen Ausführungen zu Folge hast du selbst dich mit den Hintergründen zur SGI nicht gründlich befasst.


      Die SGI liegt nicht mit der Nichiren-Shu in Konflikt, sondern wurde von der Nichiren-Shoshu als Laienorganisation ausgeschlossen. Die Nichiren-Shu und die Nichiren-Shoshu sind voneinander getrennte Schulen des Nichiren-Buddhismus, die sich auch dogmatisch sehr unterscheiden.

      Nichiren selbst starb am 16 Februar 1222 und hat somit persönlich recht wenig mit der Sache zu tun.

      Mit dem Geld sammeln wäre ich vorsichtig, da die meisten ausserjapansichen SGI-Organisationen von der japanischen Mutterorganisation finanziell abhängig sind. Wobei Spenden immer ein grosses Thema sind --- vorallem die Beweggründe und die "Belohnung" die damit verbunden sein soll als.