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Ich unterstelle mal weiter – ganz unbuddhistisch – Du bist sehr verletzt, sonst würdest Du nicht so vehement gegen alles trommeln, was mit der SG zu tun hat. Was Dich so verletzt hat, spielt hier keine Rolle
Also dass mit den Verletzungen scheint wohl ein Dauerbrenner zu sein, da Du nicht der Erste bist der mich das frägt. Nein, ich war lange vor dem Ausschluss der SGI aus der Nichiren Shoshu schon "Mitglied" (Im übrigen war das kein Schisma - es war ein Rauswurf in zwei Etappen. Okay nimmt man noch die Shoshinkai dazu --- ein langer Rauswurf). Mit Trommeln hat das wenig zu tun, es wurde am Anfang des Threads eine Frage gestellt dazu geben einige ihre Meinung ab. Immernoch dünnhäutig bei Kritik?
Nochmals, die Gründe warum ich die SGI hinter mir gelassen habe waren.
1.) Die Position Nichirens als Buddha (kommt ja noch aus der NST).
2.) Die Interpretation der Meister/Mentor-Schüler-Beziehung
3.) Die bewusste Falschinformation im Bezug auf die Traditionen des Nichiren-Buddhismus als Ganzes, sowie andere buddhistische Schulen.
Hieraus ergibt sich schon der Grund warum ich mich melde, denn die Sichtweise der SGI ist durchaus nicht Allgemeingültig für den Nichiren-Buddhismus. Und ja ich war 20 Jahre dabei, klar man hat einiges mitgetragen aber oft habe ich mich eben gemeldet wurde unangenehm mit meinen Fragen … Fragen die eben motiviert waren aus Informationen ausserhalb der SGI-Struktur und irgendwann ist man es müde. Schliesslich waren mir die Antworten schlicht weg zu schlicht und falsch. Was falsche Antworten oder gar herabwürdigende Antworten angeht mache ich die Einzelnen nicht einmal direkt verantwortlich, da sie nur aus dem Fundus ihre Antworten suchten der ihnen zur Verfügung stand. Dieser Fundus ist nun eben einmal sehr begrenzt. Beispielsweise wurde mir oft gesagt die Nichiren-Shu sei "hobo" weil sie ja einen Fuchs anbete … im Rückblick sehr erheiternd aber auch bisschen traurig so etwas zu verbreiten.
Im Gegenteil ich habe mich in meiner direkten örtlichen Gruppe sogar sehr wohl gefühlt was das zwischenmenschliche und soziale angeht, aber irgendwann konnte ich nicht mehr hinter der SG als religiöser Organisation stehen, erst Recht nicht hinter deren Leitung. So wie viele andere Ehemalige berichten hält man zu gewissen Fragen über Jahre einfach den Mund ist müde und dann geht man einfach … kenne Leute die waren mehr als 30 Jahre Mitglied. Es gibt sogar ganze ehemalige SGI-Gruppen die so gut wie geschlossen zu einer anderen Nichiren-Schule gewechselt sind … aber über deren Beweggründe zu sprechen ist nicht meine Aufgabe. Ich weiss jedoch von Ehemaligen die wirkliche Verletzungen erfahren haben ... besonders durch sog. Leiter.
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Wenn's Spinner bei uns gibt – sorry. Uns fehlt halt das priesterliche Fachpersonal... Alles Laien. … Die SG und die SGI-D, die wir heute haben, ist aus diesem Konflikt herausgewachsen und hat sich entwickelt, statt unter zu gehen, wie man es von einer priesterlosen Organisation annehmen müßte. Gerade von einer buddhistischen, denn Buddhis liiiiiieben Rituale und verehren Männer mit kahlen Köpfen. Je kahler, desto besser. Ikeda hat leider noch bemerkenswert viele Haare – im Gegensatz zu mir! … Ich persönlich begrüße es sehr keine ordinierten Pfaffen vor der Nase zu haben, die mir Kraft ihres Gewandes sagen, was richtig und was falsch ist.
Okay die Art und Weise in der Du auf Ordinierte verweist spricht sehr für sich … hast du viel Erfahrung mit buddhistischen Ordinierten? Gäbe es diese Ordinierten jedoch nicht, hätte es diese nicht auch im Nichiren-Buddhismus gegeben so gäbe es heute aber auch keine SGI. Aber gut, dass du von Fachpersonal sprichst. Unter diesem Fachpersonal werde ich auch sicher nicht immer mit jedem Einzelnem klar kommen … aber da findet sich meist jemand der auf meine Wellenlänge ist und als "Fachpersonal" mir auf fundierte Antworten geben kann. Ähnlich wie bei einer Herz-OP wo ich eher auch einen guten Chirurgen hoffe … denn so gut auch die OP-Schwester sein mag, ohne die der Chirurg auch sonst alt aussieht, so vertraue ich am Ende seiner Fachkompetenz.
Ausserdem sei angemerkt, dass die Hokkeko ebenfalls eine Laienorganistaion ist oder war die SGI 60 Jahre lang eine "Priesterorganisation"?
Mir persönlich macht es ein besseres Gefühl eben fundierte Antworten zu bekommen … man kann den Laienstatus natürlich ins Unermessliche erhöhen, als Wert an sich, dennoch glaube ich, dass ich hier Menschen vertraue die eine fundierte Ausbildung auf sich genommen haben … hierin einen Gegensatz zu den Laien zu sehen ist eine Sichtweise die der SGI sehr eigen ist. Es gibt auch Traditionen in den sich beide Gruppen ergänzen … siehe Interpretation des dritten der drei Schätze.
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Die SGI-D, die ich kenne ist NICHT frei von Kontroversen und Konflikten. Persönlich mag ich die auch lieber, als Kuschelversammlungen, wo alle von schönen Erfahrungen erzählen. Letzte Woche sagte ein Buddhist (40 Jahre alt, 20 Jahre dabei und in einem absoluten Spezialistenumfeld aufgewachsen), für ihn seien weder Ikeda, noch Toda, nicht mal Nichiren der Meister. Wir hatten leider unsere Fackeln und Heugabeln im Auto gelassen und ließen ihn leben.
NEIN! Es war überhaupt kein Problem und viele stimmten ihm zu. Sinnigerweise war es eine Frau, die Ikeda „Sensei“ nennt (so einen Quatsch kenne ich nur noch aus dem Aikido-Dojo, wo ein echter Personenkult betrieben wird!), daß es auch nicht darum geht, hinter Ikeda als Person herzulaufen, oder hinter Nichiren, sondern sich mit der Lehre auseinanderzusetzen und die Hinterlassenschaften dieser Personen zu studieren.
Dass es immer wieder Menschen geben wird, die Ikeda nicht als Meister ansehen finde ich gut … aber steht im Widerspruch zu den Inhalten der SGI-Publikationen wobei wir auch bei dem Punkt wären was denn nun Inhalt der SGI-Lehrmeinung ist … Meister-Schüler, Boddhistawa-Gelübde, Dai-Gohonzon. etc. etc.
Das was Ikeda hinterlässt ist also eine Lehre? Das wusste ich noch gar nicht … dachte es ginge um den Nichiren-Buddhismus als Lehre … aber okay
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Studieren – noch so ein Thema. Der deutsche Buddhist als solcher hat kein Problem damit, sich einen Buddhakopf in den Sommergarten zu stellen, aber hey, zwing ihn nicht, mal ein Buch zu lesen. ...
Ich kann jetzt mit dieser Aussage nicht sehr viel anfangen … auch in den anderen Nichiren-Schulen ist das Studium des Lehren Buddhas, deren Interpretation gemäß Nichirens, ein wichtiger Teil der buddhistischen Praxis. Auch in gänzlich anderen buddhistischen Schulen ist das Studium wichtig.
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Was ich an Toleranz und Meinungsaustausch erlebe übersteigt die Kritikfähigkeit vieler anderer Vereine bei weitem, die nicht mal schwule Schützenprinzen zulassen.
Was hat das ganze nun schon wieder mit schwul zu tun? Es mag überraschen aber es gibt auch buddhistische Schulen in dies einfach kein Thema ist … nicht aus irgendeiner Diskriminierung heraus sondern weil es es einfach kein Thema ist und man den Menschen so nimmt wie er ist … in all seinen Facetten.
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Im Kontakt zu anderen Glaubensrichtungen beteiligen sich in unserer Region allein die SGI'ler an einem öffentlichen interreligiösen Tisch und suchen immer wieder den Dialog! Wo sind die anderen Buddhis? Es gab mal einen Priester einer anderen Ausrichtung. Man sehe mir nach, daß ich nicht mehr weiß welcher, denn er war nur einmal da und das ist Jahre her.
Nun denn interreligöser Dialog wird auch von anderen buddhistischen Schulen, auch Nichiren-Schulen, betrieben … sogar sehr ausführlich und auf höchster Ebene. Warum diese nicht oft zu sehen sind wenn die SG am Tisch sitzt sollte sich allerdings die SG fragen. Ein Blick in die Vergangenheit ist da sehr hilfreich. Dies ist jedoch ein Thema was ich nicht vom Zaun reissen will auch ein Grund hierfür ist das Verhältnis zur DBU … in der SG auch in der SGI-D kennt man die Gründe. Es klatschen sich eben nicht alle beispielsweise in die Hand und sagen dass die Geschehnisse um die Nichiren-Shoshu und auch Äusserungen im Bezug auch andere buddhistische Traditionen Schnee von gestern sind - sie lassen eben auch auf eine gewisse Geisteshaltung Rückschlüsse ziehen. Einfach zu sagen "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" wäre da nun doch zu einfach.
Summa Summarum bleibt aber festzustellen, dass man zwar in diesem wie in anderen Threads davon spricht wie doch alles okay sei in der SG, dennoch werden spezielle Fragen gerade von den Laien nicht beantwortet.
Würden die oben genannten Fragen beantwortet müsste auch klar sein wer in der SGI federführend für die Beantwortung solcher Fragen ist. Wer legt die Lehre der SGI fest? Haben diese Menschen eine buddhulogische Ausbildung genossen?
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