Schritt für Schritt ist klar, auch wenn man es manchmal vergisst, ebenso kann ich alles aus deinem Anfangspost nachvollziehen. D.h. wenn man etwas bekommt, ohne dafür zu geben, gibt es ein subtiles Schuldgefühl, man möchte sich gerne revanchieren. Es ist eben nicht einfach, etwas frei zu bekommen und es frei anzunehmen. Auch ist es oft so, wenn man etwas gibt, möchte man oft etwas dafür. Vielleicht auch nur eine subtile Erwartung, dass der andere einem etwas zurück gibt. Wenn ich jemandem meine Liebe gebe, erwartet ich auch oft Gegenliebe. Man erwartet ein "faires Geschäft".
Nur die Sache mit dem Stehlen kann ich nicht direkt bei mir beobachten. Deshalb oben die Beispiele mit Staat und Unternehmen. Dass sich Staaten, Unternehmen oder andere Zusammenschlüsse von Personen gegenseitig "bekriegen" und versuchen dem anderen etwas zu stehlen, damit sie selbst mehr haben, leuchtet mir ein. Und das ich indirekt an diesem "Stehlen" auch beteiligt bin ist auch klar. An der grundlegenden Sache kann man erstmal aber nichts ändern, da man eben nur ein kleiner Teil dieser großen Personengruppe ist und wenig Einfluss darauf hat. Also nix mit Welt ändern/verbessern etc.
Daher frage ich mich, ob es das von dir erwähnte "Stehlen" auch direkt bei mir gibt? Wie kann ich es beobachten? Wenn ich Banken ausrauben würde, im Supermarkt heimlich Dinge mitgehen lassen würde etc. wäre es schnell zu sehen. Da ich so etwas aber nicht mache kann ich deinen Satz "So kommt es, dass die meisten Leute lieber stehlen (manchmal ist dies auch unter dem Wort verdienen versteckt), als etwas Geschenkes zu nehmen" bei mir direkt nicht erkennen. Bei Unternehmen, Staaten etc. schon. In meinem persönlichen Alltag aber nicht. Daher kommt mir die Frage auf, ob ich etwas übersehe oder eben nicht.