Jinen, du hast durchaus Recht, dass es zwischen den Schulen auch einen regen Austausch an Übertragungen gab. Viele Kagyü-Praktizierende hielten auch die Nyingma-Übertragungen und umgekehrt und auch Lehren anderer Schulen. Sie können das und konnten das, weil sie die Begriffe etc. klar trennen und voneinander unterscheiden konnten.
Es hat nichts mit engstirnigkeit zu tun wenn ein Schüler sagt: "Ich will bei meiner Übung und Linie bleiben um mich nicht zu verwirren und um nicht an der Oberfläche zu bleiben, sondern an einer Stelle tief zu gehen."
Oft verwenden die Schulen gleiche Begriffe für Unterschiedliches, unterschiedliche Begriffe für Gleiches usw. . Wenn man die Fähigkeit hat, zu unterscheiden und die Begriffe auseinander zu halten kann man sich sicher auch mal Lehren, Meditationen unsw. aus anderen Linien ansehen. Kann man das nicht, sollte man es vielleicht lassen, um sich im Moment nicht zu verwirren. Hat man dann später diese Fähigkeit zur Unterscheidung gewonnen und mehr gelernt, kann man es nochmal probieren.
Wie er das mir den Linien handhabt, das bleibt allerdings jedem selbst überlassen.