Beiträge von void im Thema „Woher kommt und wohin fließt die Energie?“

    Grund:

    Schon. Aber er lässt sich einen Bart stehen, andere nicht ... dass "Individuum" keine isolierte Zelle ist, ist klar und dass es immer auch von einer relativen Ausdehnung von Beobachtung abhängt, ist auch klar. Aber in diesem relativen Koordinatensystem, da gehen entscheidende Impulse (Bart stehen lassen muss man nicht unbedingt dazuzählen) immer von Individuen aus und erfassen dann andere.


    ja natürlich. Aber dieses Individuum von dem du sprichst, ist ja nur in unserem Denken so was wichtiges und getrenntes. Eine Empidemie von Kopfläusen geht ja auch zunächst von einem einezigen Mensch aus, der sich dann immer kratzen muss. Und erfassen dann andere. Für die Kofllauspopulation ist der Unterscheid welches Haarbüschel jetzt an welchem Kopf war relativ unerhelblich. Sie leben in den endlosen Savannen der Haarprachten.


    Nur wir leben in so einer Welt der Grenzziehungen wo es dann wichtig ist ob eine Fichte deutsch oder österreichisch ist, oder ob ein bestimmter Dudel-Song zuerst dir oder einem australischen Komponisten eingefallen ist.

    Grund:

    "Aber die entscheidenden Impulse gehen immer von Individuen aus ... immer!"
    Es stellt sich also die Frage "was ist beobachtbar?"


    Beobachtbar sind handelnde Menschen. Alle Abstraktionen haben dann etwas Statistisches, was mehrere Beobachtungen auf ihre Geminsamkeiten hin zusammenfasst und versucht Regeln aufzustellen.


    Ein Beobachter kann ja innere Zustände nicht wahrnehmen. Für ihn gehen die Impulse erst mal von der Sache selbst aus. Die so zu einer behavioristischen Black-Box wird. Wenn ein Kollege sich auf einmal einen Bart stehen lässt werden ich das dann nicht so sehen, dass er von einem Modetrend erfasst wurde, sondern als ein indvidueller Impuls. Und wenn ein Blitz in eine Haus einschägt werde ich das auch seinem inneren Impuls zuschreiben. Seinem Willen. (So ist unser Subjekt-Glaube letzendlich sehr nahe beim Animismus )


    Was anderes ist, wenn ich ein Wissenschaftler mit fetten Geräten bin. Dann kann ich auf inner Zustände zugreifen und die elektodynamischen Gesetzte in der Wolke anylsieren. und meinen Kollegen werde ich trotz heftiger Gegenwehr in ein MR schieben und eine psychtohepeutische Studie in Auftrag geben um herauszufinden aus welcher Ecke seines Hirns und seiner Kindheit sich sein Wunsch speist.


    Aber im ersten Fall ist doch der Bartträger/Blitz nur methodisch eine Blackbox und nicht wirklich, oder?

    In unserer Kukltur haben wie ein radikale Trennung, die Handeln Subjekten zuschreibt und Materie als etwas bloss passives sieht. Das ist die herrschende Mythologie und Ideologie. Genau das sagst du:


    Grund:

    in, das würde der Buddha sagen. Denn der sagte, dass nama-rupa Bewußtsein bedingt und umgekehrt.


    Gleichzeitig sagst du aber:


    Grund:

    Aber die entscheidenden Impulse gehen immer von Individuen aus ... immer!


    Für mich sind die beiden Aussagen nicht miteinander vereinbar. Wenn alles von individuen ausgeht, dann braäuchte man dazu eine radikle Trennung zwischen Subjekten und Objekten.


    Was meinst du denn mit folgenden:


    Grund:
    void:

    ... würden viele Kulturen ...
    ... Es könnte auch ...
    ... kann es auch so sein, dass ...


    Entscheiden ist, was ist, nicht was könnte. 8)

    Grund:

    Wenn dieses ist, dann kommt es zum Entstehen von jenem.


    Aber die entscheidenden Impulse gehen immer von Individuen aus ... immer!


    ich sehe da eine kontinuierlichen Übergang von Natur zum Mensch:

    • Wenn ein Fels in einen Fluss fällt, dann steigt das Wasser, bis irgendwann der erste Tropfen drübersprudelt.
    • Wenn die Pinguine zum ersten mal ins Wasser springen, dann springt irgedein individuum zu erst.
    • Wenn irgendwo eine Hungernot ist entscheidet sich irgendwann der Erste dafür Haustiere zu essen.
    • Picassos beginnt 1906 kubistische Werke zu entwerfen.


    Für den ersten Fall, würden viele Kulturen davon ausgehen, dass das Wasser hier gemäß seiner Natur "handelt". Die Aktion natürlich von dem individuellen Wasser ausgeht. In unseren Kultur sieht man Matrie dagegen als etwas was nciht aus sich selbst agiert, sondern von extern gedachten Kräften, den Naturgesetzten ganz passiv gesteuert wird.


    Im zweiten Fall liegt schon mehr Freheit begründet. Es könnte auch der unrealistische Fall eintreten, dass angesichts der hungrigen Orcas gar niemand springt und alle lieber verhungern wollen.


    Im dritten Fall kann es auch so sein, dass es sich um eine sehr religiöse Gruppe handelt, denen ihre Religion den Verzehr von Haustieren streng verbietet. Aber statistisch gesehen kommt der Verzehr von haustieren derüberwiegenden Anzhal von hungersnöten vor und irgend jemand ist immer der erste. Von seinen Impulsen gesteuert, die aber in ein allgemeines Muster von Impulsen einordnen lassen.


    William Burroughs nannte das die "Algebra der Sucht". Wenn keine höhere Motivation ( z.B religiöses Gebot) da ist, tendiert man seinen Bedürfnissen nachzukommen.


    Und auch Kunst hat ja nicht nur die Freheit sondern gehorcht Notwendigkeiten.Am Anfang des Kubismus stand ja das Missbehagen darüber, dass die Kunst nicht mehr zu der modernen Lebensrealität in ihrer Zersplittertheit und industriellen Form passt. Picasso hatte das Feingespür diese Diskrepanz nicht nur wahrzunhmen, sondern auch die Möglichkeiten zu ihrer Überwindung zu besitzten. Das auch andere diese Idee hatten, mindert nur in unserem individualistischen Denkens seine Leistung herab.


    Der beste und innovativste Maler am richtigen Ort. So wie auch der abenteurlustigste Pinguin, und der katzenhassenste Nachbar die ersten und schnellsten waren. Aber seine Impulse gehören ihm so wenig wie seine Gefühle oder die Farben auf seiner Farbpalette.

    samsara:

    ich würde gerne wissen, wohin aus buddhistischer Sicht die Energie fließt, die z.B. durch Menschen wie Mozart, da Vinci oder Einstein floß. Ich meine, es wäre doch schade, wenn diese den "Tod" nicht überdauern würden und nur für eine Lebensspanne vorhanden waren. Und woher kam diese Energie dann eigentlich?


    Eine schöne Antwort wäre jetzt:


      "Im Buddhimus kennen wir soetwas wie den Dharmakaya, einen universellen Buddha. Alles historischen Buddhas kann man als Ausstrahlungen dieses universellen Buddhas betrachten. Genauso wie die individuelle Gier, Ungeduld und Unwissenheit als Manifestationen universeller Urbilder gesehen werden können. Von daher wäre es logisch, auch die "grossen Geister" und ihre Werke als Manifestationen karmischer Strömungen zu sehen, die ihren jeweiligen Tod überdauern."


    Da fühlt man sich gleich besser, weil man weiss dass man sein Karmradio nur auf die richtige Frequenz einstellen muss, damit die genialen inspirationen wieder schöpferisch sprudeln. Aber ehrlich gesagt finde ich die Antwort sehr zweifelhaft. Erst abstrahiert man etwas und dann berauscht man sich daran, dass es so schön abstrakt ist.


    Also ein neuer (abgeklärterer) Versuch:


    In der Aufklärung gab es den sogenannten Genierkult. Man war der Auffassung, das alles Neue von herausragenden, schöpferischen individuen ausging. "Grosse Geister" in Wissenschaft, Kunst und Musik, die ihre Inspirationen von Gott oder der Natur bekamen. Wenn man so einer Vorstellung anhängt, dann ist es wirklich sehr beeindruckend, wie da auf einmal so viel schöpferische Energie vollkommen aus dem Nichts in grossartige Werke fliesst.


    Ich glaube aber, das ist mehr so eine Ideologie. Vicor Hugo sagte mal „Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ und so glaube auch ich, dass es reicht, dass bestimmte Bedingungen erfüllt sind, um gigantische Kräfte zu entfesseln. Und dass es genauso reicht, dass dei Bedingungen verschwinden, um die Kräfte zum Versiegen zu bringen. Das klingt zwar jetzt nicht mehr so schön buddhitisch wie obige Antwort, ist aber viel näher an der buddhitischen Philosophie alles als gelichermassen vernetzte wie vergängliche Pänomene zu betrachten.


    Aber woher kommt die Ideologie des Geniekults? Es gibt ja Kulturen in denen alles Neue supsekt ist. Wächst man in einer solchen Kultur heran, tut man gut daran, die eigene Neuerungen lediglich als Varianten des schon Gewesenen zu benennen. In eine Kultur die das Neue und Revolutionäre liebt, macht man das Gegenteil. Man schmälert den Anteil anderer und den Einfluss des Umfelds. Bei diesem Vorgehen erscheinen viele Entwicklungen als Neuerungen, die von einem Einzelnen erfunden wurden. Dann heisst es Guttenberg habe den Buchdruck erfunden und Pythaoras seinen Satz, wo es in östlichen Kulturen einfach auftauchte als die Zeit reif war. In Personen wie Einstein drückt sich eine Zeitwende in einer einzelenen Person aus. Zwar steht Hiler exemplarisch für den Faschismus, es hätte aber auch ohne Hiler einen Faschismus gegeben, der sich dann eben in unoriginelleren Gestalten wie Mussolini ausgedrückt hätte. So wie es eine Relativitätstherie oder die Evolutionstheroeie sicher auch ohne Einstein oder Darwin gegeben hätte, und einen Kubismus auch ohne Picasso. Eben weil die Energie nicht aus den einzelnen Leuten selbst kommt, sondern in ihnen ihre Zeit besonders prägnant hervortritt. In ihren Hoffnungen und Wünschen, ihren Interessen, Ängsten und Vorlieben. (kurz gesagt in ihrem Karma, wobei wir wieder bei der obigen Antwort sind)