Die vielgepriesenen Sinnesvergnügen:
ZitatAlles anzeigen15. "Haushälter, angenommen, ein Hund würde, von Hunger und Schwäche überwältigt, vor einer Metzgerei warten. Dann würde ein geschickter Metzger oder sein Gehilfe ein Skelett blutverschmierter fleischloser Knochen herausschneiden und es dem Hund zuwerfen. Was meinst du, Haushälter? Würde der Hund seinen Hunger und seine Schwäche loswerden, indem er so ein Skelett blutverschmierter fleischloser Knochen abnagte?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil jenes Skelett nur aus blutverschmierten fleischlosen Knochen besteht. Jener Hund würde schließlich nur Erschöpfung und Enttäuschung ernten."
"Ebenso, Haushälter, erwägt ein edler Schüler: 'Sinnesvergnügen sind vom Erhabenen mit einem Skelett verglichen worden; sie bringen viel Leid und Verzweiflung ein, wobei die Gefahr, die in ihnen steckt, groß ist.' Nachdem er dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen hat, vermeidet er den Gleichmut, der auf Unterschiedlichkeit beruht, von Unterschiedlichkeit gestützt wird, und entfaltet den Gleichmut, der auf Einheit beruht, von Einheit gestützt wird [3], bei dem das Anhaften an die materiellen Dinge der Welt ganz und gar, ohne Rückstände, aufhört."
16. "Haushälter, angenommen, ein Geier, eine Krähe oder ein Habicht ergriffe ein Stück Fleisch und flöge weg, und dann flögen andere Geier, Krähen und Habichte auf und pickten und krallten nach ihm. Was meinst du, Haushälter? Wenn jener Geier, jene Krähe oder jener Habicht jenes Stück Fleisch nicht schnell losließe, würde er sich deswegen nicht den Tod oder tödliches Leid zuziehen?"
"Ja, ehrwürdiger Herr."
"Ebenso, Haushälter, erwägt ein edler Schüler: 'Sinnesvergnügen sind vom Erhabenen mit einem Stück Fleisch verglichen worden; sie bringen viel Leid und Verzweiflung ein, wobei die Gefahr, die in ihnen steckt, groß ist.' Nachdem er dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen hat, vermeidet er den Gleichmut, der auf Unterschiedlichkeit beruht, von Unterschiedlichkeit gestützt wird, und entfaltet den Gleichmut, der auf Einheit beruht, von Einheit gestützt wird, bei dem das Anhaften an die materiellen Dinge der Welt ganz und gar, ohne Rückstände, aufhört."
17. "Haushälter, angenommen, ein Mann nähme eine lodernde Grasfackel und liefe damit gegen den Wind. Was meinst du, Haushälter? Wenn jener Mann jene lodernde Grasfackel nicht schnell losließe, würde jene lodernde Grasfackel nicht seine Hand oder seinen Arm oder einen anderen Teil seines Körpers verbrennen, so daß er sich deswegen den Tod oder tödliches Leid zuziehen würde?"
"Ja, ehrwürdiger Herr."
"Ebenso, Haushälter, erwägt ein edler Schüler: 'Sinnesvergnügen sind vom Erhabenen mit einer Grasfackel verglichen worden; sie bringen viel Leid und Verzweiflung ein, wobei die Gefahr, die in ihnen steckt, groß ist.' Nachdem er dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen hat, vermeidet er den Gleichmut, der auf Unterschiedlichkeit beruht, von Unterschiedlichkeit gestützt wird, und entfaltet den Gleichmut, der auf Einheit beruht, von Einheit gestützt wird, bei dem das Anhaften an die materiellen Dinge der Welt ganz und gar, ohne Rückstände, aufhört."
18. "Haushälter, angenommen, es gäbe eine Kohlengrube, tiefer als die Größe eines Mannes, voller glühender Kohlen ohne Flamme oder Rauch. Dann käme ein Mann, der leben und nicht sterben wollte, der Glück wollte und vor Schmerz zurückschreckte, und zwei starke Männer ergriffen ihn an beiden Armen und zögen ihn in Richtung jener Kohlengrube. Was meinst du, Haushälter? Würde jener Mann seinen Körper drehen und winden?"
"Ja, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil jener Mann weiß, daß er, wenn er in jene Kohlengrube fällt, sich deswegen den Tod oder tödliches Leid zuziehen wird."
"Ebenso, Haushälter, erwägt ein edler Schüler: 'Sinnesvergnügen sind vom Erhabenen mit einer Kohlengrube verglichen worden; sie bringen viel Leid und Verzweiflung ein, wobei die Gefahr, die in ihnen steckt, groß ist.' Nachdem er dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen hat, vermeidet er den Gleichmut, der auf Unterschiedlichkeit beruht, von Unterschiedlichkeit gestützt wird, und entfaltet den Gleichmut, der auf Einheit beruht, von Einheit gestützt wird, bei dem das Anhaften an die materiellen Dinge der Welt ganz und gar, ohne Rückstände, aufhört."
19. "Haushälter, angenommen, ein Mann träumte von lieblichen Parks, lieblichen Hainen, lieblichen Wiesen und lieblichen Seen, und beim Aufwachen sähe er nichts davon. Ebenso, Haushälter, erwägt ein edler Schüler: 'Sinnesvergnügen sind vom Erhabenen mit einem Traum verglichen worden; sie bringen viel Leid und Verzweiflung ein, wobei die Gefahr, die in ihnen steckt, groß ist.' Nachdem er dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen hat, vermeidet er den Gleichmut, der auf Unterschiedlichkeit beruht, von Unterschiedlichkeit gestützt wird, und entfaltet den Gleichmut, der auf Einheit beruht, von Einheit gestützt wird, bei dem das Anhaften an die materiellen Dinge der Welt ganz und gar, ohne Rückstände, aufhört."
20. "Haushälter, angenommen, ein Mann borgte sich Güter als Leihgabe - eine traumhafte Kutsche und mit Juwelen gut bestückte Ohrringe - und umgeben von diesen geborgten Gütern ginge er zum Marktplatz. Dann würden die Leute sagen, wenn sie ihn sehen: 'Meine Herren, das ist ein reicher Mann! So genießen die Reichen ihren Reichtum!' Dann würden die Eigentümer ihre Dinge zurücknehmen, wann immer sie ihn sähen. Was meinst du, Haushälter? Würde das ausreichen, daß der Mann niedergeschlagen sein würde?"
"Ja, ehrwürdiger Herr. Warum ist das so? Weil die Eigentümer ihre Dinge zurücknahmen."
"Ebenso, Haushälter, erwägt ein edler Schüler: 'Sinnesvergnügen sind vom Erhabenen mit geborgten Gütern verglichen worden; sie bringen viel Leid und Verzweiflung ein, wobei die Gefahr, die in ihnen steckt, groß ist.' Nachdem er dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen hat, vermeidet er den Gleichmut, der auf Unterschiedlichkeit beruht, von Unterschiedlichkeit gestützt wird, und entfaltet den Gleichmut, der auf Einheit beruht, von Einheit gestützt wird, bei dem das Anhaften an die materiellen Dinge der Welt ganz und gar, ohne Rückstände, aufhört."
21. "Haushälter, angenommen, es gäbe einen dichten Hain, nicht weit von einem Dorf oder einer Stadt, in dem es einen Baum voller Früchte gäbe, aber keine seiner Früchte wäre zu Boden gefallen. Dann käme ein Mann, der Früchte benötigte, Früchte suchte, sich auf die Suche nach Früchten machte, und er beträte den Hain und sähe den Baum voller Früchte. Daraufhin dachte er: 'Dieser Baum ist voller Früchte, aber keine seiner Früchte ist zu Boden gefallen. Ich weiß, wie man auf einen Baum klettert, also will ich auf diesen Baum klettern, so viel von den Früchten essen, wie ich will, und meinen Beutel füllen.' Und er tat es. Dann käme ein zweiter Mann, der Früchte benötigte, Früchte suchte, sich auf die Suche nach Früchten machte, und er nähme eine scharfe Axt, und auch er beträte den Hain und sähe jenen Baum voller Früchte. Daraufhin dachte er: ' Dieser Baum ist voller Früchte, aber keine seiner Früchte ist zu Boden gefallen. Ich weiß nicht, wie man auf einen Baum klettert, also will ich diesen Baum an der Wurzel fällen, so viel von den Früchten essen, wie ich will, und meinen Beutel füllen.' Und er tat es. Was meinst du, Haushälter? Wenn jener erste Mann, der auf den Baum geklettert war, nicht sofort herunterkäme, würde er sich dann nicht, wenn der Baum fiele, die Hand, das Bein oder einen anderen Teil seines Körpers brechen, so daß er sich deswegen den Tod oder tödliches Leid zuziehen würde?"
"Ja, ehrwürdiger Herr."
"Ebenso, Haushälter, erwägt ein edler Schüler: 'Sinnesvergnügen sind vom Erhabenen mit einem Obstbaum verglichen worden; sie bringen viel Leid und Verzweiflung ein, wobei die Gefahr, die in ihnen steckt, groß ist.' Nachdem er dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen hat, vermeidet er den Gleichmut, der auf Unterschiedlichkeit beruht, von Unterschiedlichkeit gestützt wird, und entfaltet den Gleichmut, der auf Einheit beruht, von Einheit gestützt wird, bei dem das Anhaften an die materiellen Dinge der Welt ganz und gar, ohne Rückstände, aufhört."
Aus M.54. http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m054z.html