Posts from malsehen in thread „Die sechzehn Vorhersagen des Buddha“

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    Schade, schade, schade…


    Einen starken Kern – »das Gute« und den Weg dahin – mit apokalyptischen Drohszenarien zu koppeln, schwächt für mich immer die Souveränität vom Ganzen. Ich halte dies für ein charakteristisches Merkmal (unter anderen) von Religionen.
    Ihren Anhängern werden Vorhersagen gegeben. Diese sind meistenteils dergestalt formuliert, dass die gegebene Ordnung der Lehre pervertiert. Dabei wird durchaus sowohl der klassische Abweichler, als auch der »Heuchler«, der scheinbar, aber letztlich falsch die Regularien erfüllt, bedroht.
    Heilsversprechen ist bei diese apokalyptischen Bildern immer eine finale, kosmische Reinigung bei der die, die sich »korrekt« verhalten, in irgendeiner Form übrigbleiben.


    Dahinter steht immer eine tiefe Angst, dass die menschliche Gesellschaft doch nicht so einfach nach den eigentlich doch so plausiblen Regeln des Guten funktionieren kann. Ein jeder weiß, dass neben dem Zuckerbrot (du kannst einer der Auserwählten sein) auch die Peitsche gut funktionieren kann (du wirst dann irgendwo schmoren :evil: ), also werden zur Ansprache des gemeinen Volkes solche Szenarien aufgebaut.


    »Glaube an Deine Stärke und Du wirst jeden Tag stärker«? Eine Basis der Stärke scheint mir dieser Angang nicht zu haben.


    Ich will überhaupt nicht über den Wahrheitsgehalt der Vorhersagen streiten. Das ist so müßig wie nur was.
    Wenn ich mir den bildhaften Gehalt der Vorhersagen anschaue, frage ich mich schlicht: Tut es für eine Lehre, deren Kern für mich mit der Aufforderung »Erkenne Deine Verantwortung« zu tun hat, also den eigentlich höchsten Apell an die eigene Reife (oder eben das heranreifen) stellt, Not, diesen Weg mit Drohgebärden zu ebnen?


    … Schade, schade, schade.


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