Posts from Thubten Gawa in thread „Buddhismus und der Verzehr von Fleisch“
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Quote from Matthias65
Dein Beispiel erinnert mich an die Argumentation der US amerikanischen Waffenlobby
Jetzt schiebst Du mich aber in eine ganz unschöne Ecke.Einen Vorwurf auf ein anderes Thema ausweiten ist nicht schön.
Ich halte mich an den Buddha. Und der hat dargelegt, dass Fleisch essen legitim ist. Mehr wollte ich nicht sagen. Im Sutta-Nipata erzählt Buddha, was Kassapa, ein Vorzeit-Buddha dazu erklärt hat:
Quote from Kassapa in Sutta-Nipata, II., 2.Lebendiges töten, schlagen, es misshandeln, fesseln,
Diebstahl und Lügenwort, Betrug und Hintergehung,
Heuchelnde Hinterlist und Ehebruch, -
Anrüchig ist wohl dies, nicht aber Fleischgenuss!Wenn Menschen zügellos in Lüsten sind,
Geschmackversessen und gemein sich machen,
Auch Alles-Leugner, sittenlos und unbelehrbar,
Anrüchiges ist dies, nicht aber Fleischgenuss!Die roh und grausam, hinterrücks verleumden,
Untreu den Freunden, ohne Mitleid, überheblich,
Dem Schenken abhold, keinem etwas geben, -
Anrüchiges ist dies, nicht aber Fleischgenuss!Zorn und Betörung, Starrsinn, Widersetzlichkeit,
Das Trügen, Neiden und die Prahlsucht,
Dünkel und Eitelkeit und der Verkehr mit Schlechten, -
Anrüchiges ist dies, nicht aber Fleischgenuss!Die sittenlos sind, Schuldenpreller und Verleumder,
Die Rechtsverdreher sind und Gleißner,
Gemeine Menschen, die hier Freveltat begehen, -
Anrüchiges ist dies, nicht aber Fleischgenuss!Solch Menschen, welche rücksichtslos sind zu den Wesen,
Die andere berauben und auf Schaden sinnen,
Die herzlos, rauh und grob und ohne Freundlichkeit, -
Anrüchiges ist dies, nicht aber Fleischgenuss!Die nur mit Gier, mit Feindschaft und Gewalt den Wesen [6] nahen,
Die darauf nur bedacht, in Dunkle Welt gehen sie nach ihrem Tod.
Kopfüber stürzen solche Menschen in die Hölle.
Anrüchig ist wohl dies, nicht aber Fleischgenuss!Nicht Fisch und Fleisch vermeiden, nicht das Fasten,
Nicht Nacktheit, Kahlheit, Haar in Flechten tragen,
Nicht Schmutz und raues Fell, nicht Dienst am Feueropfer
Und vielerlei Kasteiung um Unsterblichkeit;
Nicht Sprüche, Weihegabe, große Opferspenden,
Auch nicht die Jahreszeiten für Askese nutzen, -
Dies alles macht den Sterblichen nicht rein,
Der sich vom Zweifel noch nicht losgelöst.Ich möchte noch mal klar darlegen, dass ich sehr dafür bin, den Fleischkonsum zu reduzieren - aus ethischen Gründen (Tierschutz) und aus Gründen des Umweltschutzes. Aber Nichtdestotrotz bleibt festzuhalten, dass Fleisch esssen aus buddhistischer Sicht erst einmal legitim ist. Der buddhistische Standpunkt an sich bedarf keiner Diskussion - da ist alles klar gesagt.
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Nun muss ich auch nioch meinen senf dazu geben: Man sollte trennen zwischen der persönlichen Einbstellung zum Fleischverzehr und der buddhistischen Sicht. Ob man aus biologischen, umwelttechnischen oder aus Liebe zu den Lebenwesen seinen Fleischverzehr reduziert oder ganz einstellt, ist jedem selbst überlassen. Das ist ehrenwert. Buddha selbst hat jedoch (für Laien) nicht explizit das Fleisch essen verboten.
Aus buddhistischer Sicht ist es so, dass man sich an die fünf Ethikregeln und an den achtfachen Pfad halten sollte. Man darf also nicht selbst töten oder töten lassen. Das reine Essen selbst ist jedoch moralisch und aus Sicht des Karma neutral, da es keine willentliche Handlung zum töten voraussetzt.
Etwas schwieriger ist es dann noch für die Mönche, da in den Ordensregeln (Vinaya) zehn Fleischarten aufgezählt sind, deren Verzehr den Mönchen untersagt ist. Weiterhin gilt für Mönche, dass Sie kein Fleisch annehmen dürfen, vond em sie wissen, dass es extra für sie geschlachtet wurde.