Beiträge von mindfullness im Thema „Über das Erlangen übernatürlicher Kräfte“

    In manchen Religionen töten Menschen Zivilisten, weil ihnen aufgrund dieser Taten Belohnungen im Paradies winken. Zumindest glauben sie dies blind. Ich kann nur jedem raten, einen kritischen Geist zu haben! Und das ist sogar in Buddhas Sinne. Das übersehen viele Wortgetreue.

    Eine sehr gefährliche Devise. Ich wünsche dir, dass du damit nicht auf Leute triffst, die so etwas auszunutzen wissen.


    Buddha lehrte die Beendigung von Leid und nicht die Anwendung von magischen Fähigkeiten. Das ist zweifelsohne das Kernholz, auch wenn Menschen etliche Jahre nach den mündlichen Berichten dies schrieben. Imho weil es nun einmal Teil der Kultur war.

    Vielen lieben Dank Jojo! Sie betont also völlig korrekt, dass es keine Rolle spielt! Auch ist nicht unbedingt gesichert, dass sie es unweigerlich als Wirkung ihrer Praxis in Verbindung bringt oder es schlicht als gegeben sieht. Erfreulicherweise also also eine ganz andere Präsentation als bei Kornfield.


    Praxis ist eben kein Magieseminar.

    Ich denke, Tara hat vollkommen recht. Man sollte wohl definieren, was Siddhi sind. Laut wikipedia, um einen kleinen Auszug zu nennen, gehören u.a. dazu:

    "ungehindert durch Mauern, Wälle und Berge hindurch zu gehen und durch die Lüfte; in Erde und Wasser auf- und unterzutauchen; auf dem Wasser gehen zu können wie auf festem Grund..."

    Vielleicht sollte man auch noch einmal einen kurzen Blick auf den Eingangspost dieses Fadens werfen. Dort wurde gesagt:

    "Der Gedanke daran, dass man über den Buddhismus übernatürliche Kräfte sich aneignet durch jahrelange Meditation liegt nicht so fern...Oft stellte ich mir die Frage wie es denn möglich sei unsterblich zu werden oder unverwundbar. Oder besser noch der Wunsch ohne Schlaf aus zu kommen...Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass dies möglich sein kann".

    Der Wunsch unsterblich zu sein. Ich hoffe, wir müssen nicht darüber diskutieren, dass dies wohl das Gegenteil von Buddhas Lehre ist!

    Das, was Diamant z.B. berichtet, halte ich durchaus für möglich. Es wäre ja auch seltsam, wenn man meint alles sehen und begreifen zu können, was natürlich ist (denn Übernatürliches ist nun einmal Fiktion). Es gibt sicher vieles, was wir mit unseren Sinnen nicht begreifen können. Im Buddhismus geht es (einfach gesagt) vor allem auch um die Überwindung der Illusion eines inhärenten ichs, wie es sich die meisten Menschen seit Kindheit an geschaffen haben. Wenn dies geschafft ist, kann ich mir gut vorstellen, dass man sensibler wird für die angesprochenen Dinge. Partner und Eltern meinen zu spüren, wenn etwas passiert ist. Nehmen wir an, es gibt so etwas. Dann könnte es daraus resultieren, dass in diesen Konstellationen das eigene Ego in den Hintergrund rückt man somit feinfühliger ist. Aber das sind alles nur Foren-Spekulationen, denn (und deshalb reagiere ich so zynisch), es hat imho mit Buddhas Kernholz nichts zu tun!

    Im Zen spielen Siddhi keine Rolle, so wie ich das bislang erkennen kann (um auf diesen Einwand noch einmal einzugehen). Bei Dogen und später Suzuki, Deshimaru sprich den renommierten Lehrern habe ich nichts davon gelesen (wobei es ja auch nicht primär ums Lesen geht und ich deshalb auch nur wenig kenne - ich bin auf die angeblichen Gegenbeweise gespannt). In anderen Schulen wird offener darüber gesprochen, das weiß ich. Dort wird von manchen Lehrern über Gespräche mit Devas und Engeln gesprochen. Das kann zum Glück ja jeder handhaben und glauben, wie er mag. Meines Wissens ist es im Zen unüblich. Deshalb hätte mich gewundert, wenn es bei Beck zu lesen ist.

    Meine Meinung: Siddhi spielen im Zen nicht nur keine Rolle, sie sind sogar hinderlich! Denn behaupten wir einfach mal, dass man durch die Praxis Siddhi erreichen kann. Wäre es der Zen-Weg, wenn es mir nicht um Ent-Täuschung, sondern um die Stärkung irgendwelcher Fähigkeiten geht? Bei der Praxis geht es nicht darum, irgendwo hinzukommen. Es braucht hierzu keiner "übernatürlichen" Fähigkeiten, sondern die Überwinnung von Illusionen. Ob dies beim Training, um durch Wände gucken zu können, gelingen mag? Ich glaube nicht. Für mich ist der Glaube daran vielmehr Wirklichkeitsflucht, anstatt im hier und jetzt zu verweilen!

    no name:

    Yoko Beck: Zen im Alltag


    Es ist wirklich eine Zeit lang her, dass ich dieses Buch gelesen habe, daher sind meine Errinerungen etwas löchrig. Ich denke, bei Sesshins beschreibt Sie, wie Sie die Mahlzeiten "erkennen, sehen" konnte, die später auf dem Tisch standen. Wem es interessiert, ich könnte in ein paar Tagen im Buch nachschauen


    Ja bitte, sei so nett (oder jemand anderes, der das Buch hat) . Es wäre interessant. Von Wänden durchschauen zu Mahlzeiten im Kopf haben, ist es doch ein Unterschied (wobei auch das für mich schwer mit Zazen in Verbindung zu bringen ist). Deshalb würde mich der Kontext interessieren. Sie ist ja Zen-Lehrerin. Deshalb würde es mich wundern, wenn sie von Siddhi berichten würde.