Danke, no name. Beim langsamen Querlesen der Joko Beck-Bücher im Hugendubel hatte ich vor Jahren den Eindruck, dass die zum Besseren gehören.
Wäre schade, wenn sie als Beispiel etwas nimmt, was irgendwie nix bringt - Mahlzeiten erkennen (es sei denn, man wollte sie vergiften).
Du hast recht, dass ich hin und wieder Andeutungen mache. Ich bin davon überzeugt, dass man zum Beispiel durchs Ausmaß der Liebe und Zuneigung - obwohl ja eigentlich im Zen illusionär und im Palikanon letztlich ein skandha - einiges auslöst, was sonst nicht da wäre: Begegnungen, Gefahren spüren, in denen sich der/die andere befindet und ähnliches. Und mich interessiert, ob und wie man das - wie etwa auch Träume - nutzbar machen kann. Und genau daran hapert es oft, weswegen ich mich auch nur vorsichtig weiter darüber auslasse. Trotzdem - dem Rat, das als makyo (Täuschungen) anzusehen folgend und damit spielerisch umgehend, kann mich niemand mehr vom Gegenteil überzeugen, seit mindestens einer großen Liebesgeschichte. Auf der anderen Seite relativiert das auch die buddhistischen Weisheiten. Es gibt eben doch etwas, das sein Existenzrecht einfordert, trotz der erkannten "Leere" und "Vergänglichkeit" der Phänomene. Allerdings in eher sinn-loser Form, wie mir scheint.
Gerade las ich auch die Warnung eines Börsenanalysten. Er fand heraus, dass Experten oft meinen, sie hätten etwa Crashs vorhergesehen. Rückblickend zeigt sich, dass sie nicht danach handelten. Und warum nicht? Weil sie sie gar nicht voraussahen. Sie täuschen sich über sich selbst und ihre Erinnerung. Weil ich zum Beispiel nicht genau gleich nach meinem Traum von Sasaki Joshu notierte, wie ich drauf kam, dass ich ihm als Tier wieder auf die Welt half, weiß ich weder als welches Tier noch ob ich mich da nicht sofort nach dem Aufwachen in eine Interpretation begab. Was besonders grotesk ist, wo wir doch nur über einen läppischen Traum reden.
In einem anderen Thread habe ich Deshimaru verteidigt. Ein Grund ist, dass mir sein Verständnis des Karma half, diese Dinge einzuordnen. Experimentell legte ich z.B. meine Liebesgedanken und -gefühle (schmerzlich) ab, um zu sehen, ob es weiterhin zu überraschenden Treffen mit der Geliebten käme und dergleichen. Es geschah nicht. Es ist wie mit einem Experiment, an dessen Ausgang man nicht so recht glauben mag, aber dann bekommt man's wie Butter aufs Brot geschmiert. Wenn ich mich geistig von Leuten verabschiede, verschwinden die recht konsequent aus meinem Leben, das heißt dem Feld meiner Alltagsbegegnungen. Das war sogar bei meinem ehemals besten Freund so, mit dem mich über 20 Jahre Freundschaft verbanden. Früher lief der mir sogar bei Dates mit Frauen noch vorm Restaurant übern Weg. Das finde ich doch bemerkenswert. Es kommt mir so vor, als wolle der Buddhahdarma mir ein bisschen Schokolade für meine Bemühungen zuteil werden lassen.
Vielleicht erzähle ich irgendwann eine größere Geschichte. Sie wird von Lucky Strike handeln. Denn Liebesgeschichten möchte man zu gern als Wunschträume abtun.
Wichtig ist immer - es gibt keine Garantie für nix. Diese Geschichten sollen eben nicht heißen: Mit dem "übernatürlichen" Geschehen bekomme ich die Frau, die ich will. Im Gegenteil. Zur Schokolade gibt auch ein Stück Trocken Brot, damit es richtig sackt. Was dann aber das eigentlich tiefgründige Gefühl auslöst: "Ich kann nicht durch Wände gehen, aber wenn ich bis zum Anschlag Liebe, dann erschüttert das zumindest die Welt einer anderen Person. Ich kann nicht durch Wände gehen, aber wenn ich bis zum Anschlag hasse, dann gibt es sogar noch ein Rauchverbot in thailändischen Bars, die im Freien stehen." Auf dieser subtilen Ebene ist einiges bewegbar, nach meiner Überzeugung. Es geschieht nicht von selbst, aber es geschieht auch nicht so, dass es irgendein Normalverbraucher sehen oder verstehen würde. Diesen Energien sollte man unbedingt vertrauen. Das "Mysterium" hat seine Daseinsberechtigung, weil wir zu unreif sind, es zu begreifen. Also bemühen wir uns, bis wir in vielen Tausend Jahren vielleicht so mutiert sind, dass wir's verstehen (oder ganz anders oder "läppisch" nennen).