Beiträge von void im Thema „Buddhismus und das was zwichen den Menschen ist“

    malsehen:

    Ich bin milde irritiert über die Abwesenheit des Gast-Begriffes (siehe Ji'un Kens Thread).


    Es geht um die Art, wie Spiritualität mit der Beziehung zwischen den Menschen veknüpft ist.


    Der Buddhimus ist von seinem Grundgedanken her "nicht-sozial" und wurde von Leuten gegründet, deren bestreben es war sich aus der Welt zurückzuziehen. Deswegen wird auch das "Aufgeben des Ichs" nicht als ein sozialer Akt verstanden sondern als eine Veränderung/Klärung der eigenen Wahrnehmung.


    Im Christentum wird das "Aufgeben des ichs" dagegen sozial verstanden. Als das Aufnehmen von Dialog und das Aufgehen in der engen Beziehung. Das Ego wird verloren, so wie man sich selbst in der Liebe aufgibt. Das ist durch und durch sozial.


    Beide Ansätze haben so ihre Fallstricke.


    • Der Fallstrick im Buddhimus ist, das man zu der Überzeugung gelangen kann, Befreiung wäre etwas Individuelles und man könne sich von der Gesellschaft un dem Leide der anderen abkapseln, in dem man in der Meditation sein privates Glücksüppchen kocht.


    • Der Fallstrick im Chistentum ist der, dass man im sozialen Aufgehen kann. Und auf einmal die sozialen Beziehungen(Gemeinschaft, Vater, Herrscher) ernst nimmt. Und da werden sie bald von Werkrzeugen um Gemeinsamkeit zu betonen zu solchen, die Abschottung fordern. Ausserdem geraten die Herrschaftsstrukturen, die dem Sozialen innenwohnen ( Mann Frau, Herrscher-untertanen, Eltern-Kinder) in der spirituellen Bereich und korrumpieren diesen.


    Dem Begriff des "Gastes" istt eben nicht nur rein positiv, sondern Teil von etwas Grösserem. Im Spannungsfeld zwischen Eignenem und Fremden:


    Information Philosophie:


    Es scheint so, dass sich im Gast, der von draußen kommt, das Fremde par excellence verkörpert. Das Lateinische geht noch einen Schritt weiter. Hier gibt es nicht nur eine sprachliche Verwandtschaft zwischen hostis und hospes, die beide sowohl für den Fremden/die Fremde wie auch (ähnlich wie hôte im Französischen und ospite im Italienischen) für Gast und Gastgeber stehen; denn darüber hinaus weitet sich die Bedeutung von hostis aus bis hin zur Bezeichnung des Feindes oder des Gegners. Es sieht also danach aus, als sei der Fremde ein potentieller Feind. Wer aber hat die Priorität, der Fremde, der Gast oder der Feind? Offensichtlich ist dies keine bloße Frage der Definition; wer darauf antwortet, bezieht Stellung.


    Quelle


    Wenn man das Spielfeld des Sozialen betritt, tauchen also Begriffe wie "Gast", aber auch "Feind" auf. Mit der Gemeinschaft kommt auch der der nicht Teil sein darf.