Beiträge von malsehen im Thema „Achtsamkeit bei Müdigkeit“

    Tautropfen:

    Hi malsehen. Die 3 Dinge sind nur Beispiele, keine Inhalte/Praktiken des Buddhismus ;) Aber die Sache mit..Körper und Geist in Einklang, ist bekannt?


    Oh, lange bevor mich buddhistische Ideeen auch nur im Ansatz gestriffen hätten…
    Das hat er definitiv nicht erfunden. ;)

    Tautropfen:

    Schon beim körperlichen Training geht es um Kontrolle, um bewusstes Anwenden (sonst bekommt man ganz schnell blaue Flecke oder schlimmere Verletzungen)

    Durch Loslassen wäre es zum Beispiel nicht möglich, mit der Hand Bretter zu durchschlagen, oder unverletzt den Druck einer Eisenstange auf dem nackten Oberkörper zu schaffen, oder auch Handstand auf 2 Fingern zu machen, ohne sich dabei die Finger zu brechen. Dazu braucht der Geist eine Kontrolle über den Körper.


    Habe ich irgendwo was nicht mitbekommen bezüglich der Ziele und/oder Praxis-Anweisungen des Buddhismus???

    Oh, die Veränderung äußerer Parameter und das Beobachten der Wechselwirkung ist ja das interessante daran. Im täglichen Erleben verschieben sich diese Parameter ja sowieso laufend (da war doch was mit Vergänglichkeit… ;) ), da muss ich für meinen Teil gar nichts gewollt oben drauf setzen.

    Ich für mich halte Askese für weniger interessant. Das Lernen über die wechselwirkenden Abhängigkeiten und Einflüsse von körperlicher und geistiger Befindlichkeit ist in vielen Lebensumständen (und auch religiösen Anweisungen) eine interessante Sache. Ob das nun zum mittleren Weg dazugehört oder nicht, ist mir eher egal.
    Ich stehe da für mich auf dem Standpunkt, dass es mir – wenn – darum gehen muss, meine in mir vorhandenen Wechselwirkungen kennenzulernen. Da sehe ich erst einmal wenig Sinn darin, mir zusätzlich spezielle Wechselwirkungen durch Askese aufzuerlegen.
    Auch ist mein Blick darauf definitiv nicht mit Begriffen wie »Kontrolle« verbunden. Es kann sein, dass ich im Erlernen der Wechselwirkungen erkennen kann, dass bestimmte Einflüsse gar nicht zwingend sind. Der Ausblick, auf diese Weise die Zwänge solcher Einflüsse mindern oder gar ganz loslassen zu können, scheint für mich ein weicherer Weg zu sein. »Kontrolle« wirkt für mich wie ein weiterer Zwang, mit dem ich die anderen Zwänge bekämpfen würde. Das ist für mich nicht so interessant.
    Auf dieser Wellenlänge fand ich einige Postings hier sehr interessant: Anerkennen, dass man müde ist. In sich hineinfühlen, dass das ist, wo das ist, wie das ist und vielleicht auch, warum das ist. Nicht einer Müdigkeit per se ausweichen, aber eben mit dem arbeiten, was vor der Nase liegt. Dass dabei dann ggf. sogar Wachheit auftreten kann – wunderbar…

    Genau, und schon Wikipedia definiert Askese in den ersten Zeilen in seinem Ursprungssinn und in seinem, aktuellen Sprachgebrauch. Die jeweiligen Beschreibungen sind dabei jeweils wieder nicht eindeutig und umfassen verschiedene Elemente/Ausprägungen:


    Tante Wikipedia:

    Askese (griechisch ἄσκησις áskēsis), gelegentlich auch Aszese, ist ein vom altgriechischen Verb askeín (ἀσκεῖν) ‚üben‘ abgeleiteter Begriff. Seit der Antike bezeichnet er eine Übungspraxis im Rahmen von Selbstschulung aus religiöser oder philosophischer Motivation. Angestrebt wird damit die Erlangung von Tugenden oder Fähigkeiten, Selbstkontrolle und Festigung des Charakters. Der Praktizierende wird Asket (griechisch ἀσκητής askētḗs) genannt.


    Eine asketische Schulung beinhaltet Disziplinierung sowohl hinsichtlich des Denkens und Wollens als auch hinsichtlich des Verhaltens. Dazu gehört einerseits „positiv“ das beharrliche Einüben der angestrebten Tugenden oder Fähigkeiten, andererseits „negativ“ das Vermeiden von allem, was nach der Überzeugung des Asketen der Erreichung seines Ziels im Wege steht. Den Ausgangspunkt bildet die Annahme, dass eine disziplinierte Lebensweise die Beherrschung der Gedanken und Triebe voraussetzt. Die auffälligste Auswirkung auf die Lebenspraxis besteht im freiwilligen Verzicht auf bestimmte Bequemlichkeiten und Genüsse, die der Asket für hinderlich und mit seinem Lebensideal unvereinbar hält. Meist betrifft der Verzicht in erster Linie die Bereiche Genussmittel und Sexualität. Hinzu kommen Maßnahmen zur körperlichen und geistigen Ertüchtigung, in manchen Fällen auch Übungen im Ertragen von Schmerzen.


    Im heutigen Sprachgebrauch ist die Bedeutung der Wörter Askese, asketisch und Asket im Allgemeinen auf den Aspekt einer freiwilligen Enthaltsamkeit eingeengt, die zwecks Erreichung eines als höherwertig geltenden Ziels praktiziert wird. Dabei kann die religiöse oder philosophische Motivation in den Hintergrund treten oder ganz entfallen.


    Internet hilft da nix, meine Empfehlung: Von sich selber sprechen, erkennbar werden lassen, was etwas für einen selbst bedeutet. Am besten nicht über ZItate, sondern in eigenen Worten oder gerne Beispielen…

    Vielleicht sitzen wir da einer Wortdefinition auf?
    Askese bedeutet ursprünglich schon das, was man buddh. als Praxis benennen könnte.
    Eingebürgert ist aber unter Askese die Enthaltsamkeit im Sinne des Reduzierens und/oder Aufgebens sinnlicher Genüsse, präsenteste spachliche Konnotation einer Askese wäre z.B. ein Fastenritual.


    Was ist nun gemeint?