Beiträge von VOOM108 im Thema „Träume während der Meditation“

    Ich denke es gibt je nach buddhistischer Richtung verschiedene Ansätze dazu. Bei einer konzentrations-zentrierten Meditationspraxis würde man eher versuchen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Bei einer tantrischen Praxis könnte man aber auch genau mit diesen Energien arbeiten, weil es das ist, was eben gerade jetzt aktuell im Geist auftaucht.


    Ich würde schon sagen, dass es verschiedene Ebenen von Traum / Trance / Wachtrance gibt, die sich in ihrer Qualität unterscheiden. Das wird in den Traumyoga-Belehrungen ja auch deutlich beschrieben. Wenn nun gerade der Lama oder Yidams / Buddhas / Schützer in einer Wachtrance auftauchen, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit eine reale Wahrnehmung einer anderen Realitätsebene. Das ist die Ebene, die Schamanen oder Magier nutzen, um mit der "anderen Welt" zu kommunizieren. Für den meditativ geschulten Geist, ist diese Ebene genauso viel oder wenig etwas "besonderes" wie jede andere geistige Erscheinung auch.


    Ich würde vermuten, dass solche Dinge von selbst in der Meditation vor allem dann auftauchen, wenn man noch früheres magisches Karma im System hat. Wenn man also solche Erfahrungen nicht hat, heisst das nicht, dass die Meditation schlechter wäre, sondern blos, dass man keine alte geistige Gewohnheit hat, mit dieser Ebene Kontakt aufzunehmen.


    Ich würde sogar sagen, dass man durchaus auch einen Bogen zum Trekchöd / Thögal im Dzogchen spannen kann. Wenn man in der Meditation die Phänomene auf ihre Essenz zurückführt und so In Berührung mit dem Urgrund kommt, können aus diesem Grund die reinen Lichter in der Form von Yidams oder Buddhas in der Samboghakaya-Form hervortreten. Wenn diese Wahrnehmungen also sehr stark von Buddhaformen dominiert sind, könnte man sagen, dass man sich Thögal annähert.


    Es ist wie gesagt eine Frage der Qualität dieser Bilder, um einschätzen zu können, welcher Umgang sich empfiehlt, das und eine Frage der Praxis, die man gerade macht.