Erfahren, bezeichnen und erleben lässt sich immer nur ein Objekt.
Beiträge von mukti im Thema „Kein Selbst, ein Selbst, zwei Selbste“
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Onda:
Ich wollte nur darstellen, dass es zwei Bedeutungen des Begriffes Selbst gibt.
Wenn man das Selbst als dauerhaft und unabhängig definiert, so ist von diesem Selbst zu sagen, dass es nicht existiert.Wenn es nicht existiert, dann kann man es eigentlich nicht als Selbst bezeichnen, würde ich sagen. Selbst bezeichnet gewöhnlich etwas das empirisch oder als Vorstellung (ewige Seele usw.) existiert. Aber das ist nur eine Frage der Worte, ich bleibe da lieber bei Nibbana.
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Onda:
Manchmal heißt es verknappt, der Buddhismus leugne die Existenz eines Selbst. Das ist eine unzutreffende Darstellung der anatta-Lehre. Der Buddhismus leugnet lediglich die Existenz eines dauerhaften, autarken Selbst, anders gesagt: eines nicht-vergänglichen, nicht-bedingten Selbst.
Insofern kann man von zwei Selbsten reden: vom existierenden Ich (das empirische Ich) und vom nicht existierenden (das dauerhafte, autonome).
Aber wieso das "nicht - Existierende" als Selbst bezeichnen? "Selbst" bedeutet gewöhnlich eine dauerhafte, unabhängige Identität. Im Buddhismus wird das Ungeborene,
Ungewordene, Ungeschaffene, Unzusammengesetzte als Nibbana bezeichnet. Ersetzt man es durch "Selbst" ist das doch eher verwirrend.