Liebe Bosale!
Am Mittwoch wanderte ich ganz bewußt in eine Gegend, die in der Landkarte als "ehemaliges Sperrgebiet" ausgewiesen wurde. Im Maßstab 1:1 stellte sich das Gebiet als Militärbrache heraus. Laut späterer Recherche handelt es sich um das einstige Militärlager 2. Soviel zur Vorrede.
An der Waldseite im Osten war der Zaun defekt und ein Gefahrenschild so rampuniert, daß ich das ehemalige Sperrgebiet wörtlich nahm. Trotzdem wies mich mein innerer Meister darauf hin, daß jeglicher metallischer Gegenstand nicht berührt werden darf. Weder mit Händen, noch sei ein Kick mit dem Fuß ratsam. Auch sollte ich laut Sensei auf meine Schritte ganz besonders achten. Überall lauern an solchen Orten Überraschungen. Als Baulude kann ich ein Lied davon singen.
Als ich nach einer Stunde Arbeit mit der Compactkamera das Gelände durch das Tor an der Landstraße verließ, laß ich ein Schild, auf dem vor Munitionsresten eindringlich gewarnt wurde. Automatisch rezitierte Sensei laut das Hannyashingyo. Und mir geht die Gefahr nicht aus dem Sinn, der ich mich ausgesetzt habe. Es rattert ordentlich im Gebälk und solche Feststellungen: "Es ist vorbei. Laß es los!" helfen da gar nichts. Wie ein Motor treibt es mich voran. Keine Ahnung wohin.
Bitte geht nicht in Militärbrachen. Es gibt bessere Orte für die Muße. Und Fotografie.
Auf bald.
Dae Kyong
PS. Zen-Buddhismus hat mich wach gemacht für solche Momente, die das Wachstum anregen.