Beiträge von Dae Kyong

    Folgende Begebenheit

    Heute um 8 Uhr betritt ein betagter Mann das Zentrum. Nach einer kurzen Unterhaltung frage ich ihn direkt, ob er etwas getrunken hat. Auch weil mir ein Metallverschluss aufgefallen war, der aus seiner Umhängetasche schaute. Nachdem er es zugegeben hat, bat ich ihn das Gelände des Zentrums zu verlassen. Es folgten Halbwissen zu Buddhas Lehre und als ich, der ich für die Morgenmeditation und somit für das Gelände zu dieser Zeit verantwortlich bin, als ich ihn nachdrücklich bat zu gehen, verfiel er in Kraftausdrücke der schlimmsten Art.

    Nun gut, er ist unter wüsten Schimpftiraden abgezogen und ich sollte ihn gehen lassen. Mir stellt sich nur die Frage, ob ich damit umgehen will. Solche Dinge ziehen mich runter und da ich kein Freund einer buddhistischen Praxis als Therapie bin, ob da nicht eine dunkelrote Linie ist.


    Was meint Ihr?

    Liebe Bodhisattvas!


    Kennt Ihr das? In einer tibetischen Sangha warf man ein entzündetes Räucherstäbchen in einen "Toaster" und es brannte friedlich ab. Es gab keinerlei Asche neben dem Gefäß.

    Das weckte mein Interesse und so suchte ich jahrelang nach dem Boden, auf dem Räucherstäbchen liegend abbrennen. Letztendlich ist es einfach Räucherstäbchenasche. Man legt ein Räucherstäbchen darauf und es brennt bis zum letzten Krümel herunter. Der Altar bleibt blitzblank.

    Sucht einfach nach etwas, dass Euer Interesse geweckt hat. Am Ende ist es verblüffend und nicht immer so naheliegend.


    Dae Kyong 8)

    Problemlos geht es in keiner Beziehung zu und so ist das Verhältnis Meister und Schüler auch nicht jeden Tag eitel Sonnenschein. Neulich war bei unserer Sangha der Sokan Gast und das ist schon eine große Ehre. Bei solchen Meistern spürt jeder Horst etwas, doch bei dem Lehrer von Dresden (Beispiel) geht mir etwas völlig auf den Senkel und so suche ich weiter...

    Es geht immer um das Verhältnis Meister und Schüler. Für die großen Themen gibt es die DBU und den bereits erwähnten Tenzin Peljor.

    Lieber Bosal Sudhana!

    Der Kyosaku wird in meiner Sangha nur gegeben, wenn darum gebeten wird. Der Verantwortliche geht in einer festgelegten Ordnung durch die Zendo und wenn man ihn empfangen möchte, macht man Gassho, sobald er in der Nähe ist.

    Ich persönlich habe jahrelang gezittert, wenn das Holz auf die Stelle schlug. Das wurde vor einem Jahr besser und die Meisterin gab mir zur Demonstration für die Neuen bei einer Einführung Kyosaku. Dann habe ich mich noch einmal als Dummy für eine Unterweisung zur Handhabung des Kyosaku gemeldet und es bekommen. Es gab kein Licht oder sonstwas. Ich benötige es nicht und finde den Klaps eher fade.

    Aber es gibt auch Rensaku und an der Stelle bin ich raus. Seit letzten September wurde zweimal in meiner Umgebung darüber gesprochen und deshalb bin ich auf Distanz zum Dojo. Niemand kann sich an alle Regeln in einer Sangha halten, zumal stetig neue erfunden werden, um dann wieder zu fallen.

    Also Kyosaku ist freiwillig und keine Bestrafung!

    Auf bald.

    PS. Die Abschaffung von Shiho halte ich für die grössere Errungenschaft.

    Das Thema Zeit stellt sich nicht beim Zazen. Der Godo gibt das Zeichen für das Ende. Fertig ist die Laube.

    Aber sofern man sich allein aufs Zafu setzt, hat man eine innere Uhr, die exakt drei bis vier Minuten vor dem Ende den Blick auf den Wecker hebt. Darauf kann man sich verlassen.

    Woher das kommt, sollen die Wissenschaftler ermitteln, die mit ihren Fördermitteln nichts besseres anzufangen wissen.

    PS. Man nennt ein Sitzen allein bitte niemals "Zazen". Nennt es "Butterbrot", denn zum Zazen gehört mindestens ein Godo.

    Verträgt sich Zen und Qigong?

    Bei meinem ersten Meister praktizierten wir zwischen zwei Sitzmeditationen stilles Qigong. Die Übungen passten wunderbar dazu.

    Wenn der Meister das lehrt, ist es äußerst ungezogen, sich dem zu verweigern. Man kommt dann einfach nicht wieder und sucht sich eine andere Gruppe. Dass es die hundertprozentig passende Sangha nicht gibt, muss ich hier nicht betonen.


    ZAZEN üben. Bis zum Tod. Ohne Shiho. Einfach weil Zazen Freude macht!

    Lieber draiboli!


    Negative Gedanken sind nicht besonders förderlich beim Zazen und auch nicht im täglichen Leben.

    Mir braucht nur in der Umkleide der Name M. oder H. oder gar J. K. unterkommen und schon ist es vorbei mit der Harmonie im Oberstübchen. Dabei wissen die Herren bestimmt nicht, was ich gegen sie habe. Ich jedoch ganz konkret schon.

    Aber ein großer tibetischer Meister schrieb, dass ausnahmslos alle Menschen nach dem Glück streben. Also auch die oben genannten Herren. Das abzunicken, bedarf keiner Leistung. Aber es nach und nach zuzulassen schon. So kommt dann der Punkt des inneren Frieden beim Zazen. Auf dem die innere Ruhe basiert. Und erst dann kann man wirklich den Atem betrachten. Nicht den aufgesetzten Atem beim Zazen, den einige für alle hörbar inszenieren. Den natürlichen Atem zu betrachten, ist eine Wohltat, bringt Segen in alle Bereiche des Lebens.

    So kommt das rechte Denken aber auch natürlich, automatisch und unbewusst durch die unbewegte Zazen-Haltung. Von hinten ohne Zutun.


    Auf bald.

    Andreas

    Liebe Praktizierende!

    Ja, ich praktiziere Zazen und bin ordinierter Bodhisattva, arbeite aber in einem Zentrum von Ringu Tulku Rinpoche mit. So habe ich geholfen beim Bau des Kadamchörten.

    Nun zu meiner Frage:

    Gesegnete Stupa-Tsatsa sind geklaut worden. Für mich ist der Segen Ringu Tulku Rinpoches damit erloschen. Wie wird das im Vajrayana gesehen?

    Auf bald. Mögen alle Wesen glücklich sein.

    Andreas

    Liebe Bosale!

    Kann es für den Anfänger gut sein, wenn er bei Spannungen in ein anderes Dojo wechseln kann? Fördert die Vielzahl von Dojos in Berlin nicht die Oberflächlichkeit der Übung? Für mich gab und gibt es nur die eine Tradition. Auch bei Sunim war es immer diese eine. Wie steht es mit Euch?

    Auf bald.

    Andreas Dae Kyong 8)

    Lieber Bosal Themenstarter!


    In meiner Schule konzentriert man sich auf die Ausatmung und schenkt den Gedanken keine Beachtung.


    Negative Gedanken kann man als ersten Schritt wahrnehmen und dann verdrängen. Man schiebt sie weg und denkt an schöne Sachen. Beispiel: Man mag den Tenzo nicht. Eine widerliche Person, die neulich beim Schnippeln des Gemüses ein abfälligen Witz über meine City erzählte. Das schiebt man fort und reflektiert lieber über die liebreizende Birgit.


    Auf bald.

    Andreas Das Kyong

    Lieber Bosal Arya Dharma!

    (Bosal ist die übliche Anrede bei meinem ersten Meister und meint Bodhisattva)

    Sich an den Personen von Kodo Sawaki und Taisen Deshimaru abzuarbeiten ist ein beliebter Volkssport. Es geht aber nicht um den Alkoholkonsum der Personen, die den Dharma lehren. Und das letzte ist der springende Punkt. Sie haben den Dharma gelehrt. Wenn Sie sich mit der Vita der beiden Meister beschäftigen würden und einmal nicht mit hartem Herz an die Beurteilung gehen könnten, öffnete sich Ihnen eine Welt voller Wunder. Was wäre, wenn Ihr Lehrer ein Messie wäre? Sie müssen dann nicht jeden Dreck aufheben. Das ist nicht der Dharma.

    Auf bald.

    Andreas


    PS. Auch bei den Tibetern gibt es Lehrer, die ein in der Krone haben, wenn sie in die Gompa zu den Belehrungen erscheinen. Relax!

    Liebe Bosale!

    Es ist schön, dass ich hier wieder den doch aus der Luft gegriffenen Meinungen zu Mokudo Taisen Deshimaru begegnen darf. Wenn sich jemand in dieser Art äußert, weiß man sofort, dass es kein Meister in seiner Praxis gibt.

    Personen, die ein Meister haben, sind weg von dem Ideal und doch sehr ernüchtert, was sie sich da eingehandelt haben. Wie ein Single, der sich nach einen Partner verzehrt und wenn er einen gefunden hat, ...

    Ich könnte den Namen meines Meisters einfach nennen. Ein Schüler, der Meister Deshimaru gefolgt ist, aber es gibt zuviel Singles hier und ich weiß selbst, was ich an ihm habe.

    Auf bald.

    Andreas Mei Un Kleffel

    :)

    Lieber Bosal Budnik!


    Deine Ausführungen basieren auf der Lektüre von Büchern. Die Praxis von Zen in der Übertragungslinie von Meister Deshimaru basiert auf Zazen. Übe Zazen und all das Wissen wandelt sich in Weisheit.

    Beispiel Rauchen. In Frankreich gibt es ein ganz anderes Verhältnis zum Rauchen. Der Glimmstängel geht nur selten aus. Das kann man als Deutscher nur schlecht bewerten. Deshalb sind die Franzosen doch sehr liebenswerte Zeitgenossen. Diese Erfahrung durfte ich auf der Gendro machen, im Zen-Tempel, wo das Grab Meister Deshimarus ist.

    Bitte ließ nicht zuviel.


    Auf bald.

    Andreas Das Kyong

    Lieber lubob!

    Vorsicht! Im shinjinmei steht: "Haftet du an deinem kleinlichen Geist, so verlierst du alles Maß und wirst auf den Weg des Irrtums verschlagen."

    Der Sinn ist wichtig und nicht die Buchstaben.

    Bleib gesund.

    Dae Kyong

    Liebe Bosale!

    Corona ist eine Chance.

    Noch nie war ich als "unsui" so lange in vier Wänden und jeder Tag bringt neue Erfahrungen. So ist das Smartphone jetzt über ein Tagesticket mit einem Hotspot verbunden. Internetcafés sind ja dicht. Die bestellten Atemmasken kommen wohl direkt von den Nachfahren Matsus. So durfte ich Einwegmasken kaufen und genieße die Wärme des Atems im Gesicht.

    Bleibt gesund.

    Dae Kyong

    Lieber Bosal Daoist!


    Lese gerade zweitmalig das Büchlein zur Sitzmeditation des Won-Ordens. - sehr erhellend! Und hilfreich! Ansonsten folge ich den Anweisungen meines Meisters Byong Oh (Chogye-Orden).


    Auf bald.

    Dae Kyong

    Liebe Bosale!

    Letzte Woche wurden wir von der Priesterin des Won-Tempels freundlich empfangen. Sie bereitete uns Tee und gab bereitwillig Auskunft zum Won-Buddhismus.

    Zusammengefaßt verehrt man im Won keinerlei Abbild des Buddha. Das stellt für diese Gemeinschaft lediglich die äußere Erscheinung dar. Sie verehren den (Zen-) Kreis als die allem innewohnende Wahrheit. Auch auf ihren Rakusu ist ein Kreis zu sehen. Selbst im Tempel war das zentrale Symbol über dem Altar ein goldfarbener Kreis. Das war für uns sehr gut nachzuvollziehen.

    Jedoch die Praxis der Won-Jünger schmeckte mir nicht. Als Gewächs der AZI und Schüler eines Meisters des Chogye-Ordens vertiefe ich lieber Zazen.

    Auf bald.

    Dae Kyong

    Zitat

    Da das bei den anderen ja auch so ist, seid ihr sehr schnell eine große Sangha :)

    Jetzt verstehe ich endlich die Mitgliederzahlen einiger Sanghas, wo doch nur eine Handvoll beim Meditieren zu sehen ist ...


    Lieber Bodhisattva User19823!


    Ein Sangha ist für mich die Anzahl von Personen, die mit mir in der Übungshalle Zazen sitzt. Mit Abwesenden kann ich nicht den Weg hier und jetzt üben.

    In einer Sangha, die ich mal besuchte, waren zwei Garderobenständer brechend voll mit Kimonos und vier Leute saßen im Raum. Die Gründe sind wurscht und das Üben mit den Abwesenden für mein Dafürhalten problembehaftet.


    Auf bald.

    Dae Kyong

    Liebe Bosale!

    Ja, auch die Roshis müssen an bestimmten Versammlungen teilnehmen. Dass sie vor dem Abendbrot die Bar aufsuchen, ist kein Geheimnis. Keiner gibt sich die Kante, wie wir auf dem Bau zu sagen pflegten.

    Was mich nicht ruhen lässt, ist die japanische Vokabel für eine solche Weiterbildung. Könnt Ihr helfen?

    Auf bald.

    Dae Kyong

    :rad:

    Liebe Bosale!

    Weshalb kümmert Ihr Euch um totes Holz, anstatt die Wurzeln anzuschauen? Verbrennt doch einfach Ahnengeld aus dem guten Asialaden für Eure teuren Verstorbenen und seht, was das mit Euch macht. Genau das soll diese Zeremonie! Habt ein bißchen mehr Herz und weniger Klappe, wie der Berliner sagt.

    Auf bald.

    Dae Kyong

    Wovon redest du eigentlich?

    Ich kenn sowas gar nicht. Aber ist irgendwie dein Thema seit gefühlt 3 Jahren.

    Lieber Bosal Aka Onyx 9!

    Ein Mitfühlender distanziert sich nicht von Sati-Zen. Eines schönen Tages kennt einer Deine Setzung von Satzzeichen nicht und weigert sich deshalb Dir ein Ohr zu schenken.

    Ein Beispiel, an das ich immer wieder denken muß, wenn ich solche Kaltherzigkeiten lese: In einem Späti am Bahnhof Schönhauser Allee war eine alte Frau. Sie hatte sich wohl aus der Senoirenresidenz verdrückt und irrte durch die Stadt. Sie hatte sich eingemacht und stand nun in jenem Späti. Als sie die Kassiererin etwas fragte, bekam sie Auskunft und im Anschluß rünfte die junge Frau die Nase. In diesem Augenblick schoß es mir in den Kopf: "Liebes Fräulein, genau Du stehst eines Tages mit voller Hose im Spätverkauf und man zieht wegen Dir ein Gesicht."

    Vielleicht ist Deine Übung Mitgefühl.

    Auf bald.

    Dae Kyong

    Lieber Bosal Helmut!


    "Helfersyndrom" als Schimpfwort? Das können wir hier nicht klären. Das muß man im Einzelfall entscheiden. Sicher gibt es Personen, die Hilfe für die Neubürger seit 2015 ablehnen. Das war bei ihnen aber auch 1989 schon so und als die Spätaussiedler kamen, gab es die gleichen Schimpftiraden.

    Es werden Prügelknaben benötigt. Der Wandel geht manchem zu schnell. Eine bunte Community wie in London und Paris so gar nicht ihr Ziel. Damit muß mam leben. Das ist so alt wie der Mensch.


    Auf bald.

    Dae Kyong

    Ich glaube, wenn jemand ein Helfersyndrom unterstellt, dann meistens, weil unterstellt wird, dass man hilft, um sich selbst dabei gut zu fühlen, weil man ja einem höheren Ideal folgt, das aussagt, dass man was Besseres ist, wenn man hilft.

    Lieber Bosal Niemand!

    Es gibt von allem ein Zuviel. Helfersyndrom meint ein Zuviel. Vielleicht sogar das zwanghafte Helfen.

    Ein Bodhisattva legt dem anderen keine Verpflichtungen auf.

    Auf bald.

    Dae Kyong