Was zieht Menschen am Buddhismus an?

  • Dazu muss ich ergänzen, was mich - mich ganz persönlich - anzog, als ich mich entschied, mich für den Buddhismus zu interessieren, weil das, was du zitierst doch sehr auf die Metaebene abhebt, welche immer nach vielen abstrakten Überlegungen folgt, welche die persönliche Betroffenheit vollkommen außer Acht lässt.

    Also mich hatte der Buddhismus angezogen, weil er die Beziehung zwischen meinem Erleben und meinem Glück oder Unglück hergestellt hat. Zum ersten Male war da also nicht etwas objektiv Gutes oder objektiv Schlechtes mit dem ich mich abfinden musste, sondern ich selbst war verantwortlich dafür wie ich mir die Welt und mich selbst in der Welt dachte bzw wie ich mich selbst und die Welt empfand. Der Buddhismus hat mir also gezeigt, dass objektive Gegebenheiten aufgehoben sind und alles in meiner Hand liegt. Deshalb hatte mich der Buddhismus angezogen und genau deshalb habe ich den Buddhismus auch wieder überwunden und habe zu Gott gefunden.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Herzlichen Dank, lieber Sudhana , für deinen interessanten, bereichernden Beitrag! _()_ :heart:


    Recht altmodisch - aus geistesgeschichtlichem Interesse hatte ich u.a. auch einen Reader von Paul Dahlke studiert, wo er mit ausgewählten Texten aus dem Palikanon den buddhadharma darstellte. Subjektiv / selektiv versteht sich, was ich aber erst später herausfinden sollte. Hatte das Buch zunächst unbeeindruckt beiseite gelegt; aber als ich Schopenhauer gelesen hatte griff ich es mir wieder und las es mit 'anderen Augen'. Und ich war begeistert - das bot mir eine Lebenspraxis, was ich bei Schopenhauer damals vermisste.

    Hört sich nach sehr intellektuellem Zugang zur Buddha - Lehre an...

    Geistesgeschichtliches Interesse, Schopenhauer bereitete den Boden für die Begeisterung am Palikanon....Aber war da nicht eine Suche nach Sinn und "Lebenspraxis", vielleicht auch leichtes Dukkha, im Sinne von Unerfülltheit, ursächlich?

    Aber zunächst stand mit 14 meine Konfirmation an - und ich weigerte mich, bei dem Unfug mitzumachen. Dem Pfarrer gelang es, meine Eltern zu überzeugen, mir meinen Willen zu lassen. Teilweise, weil er die Sache (anders als die meisten Konfirmanden) ziemlich ernst nahm, aber wohl auch, weil er nach einem Gespräch mit mir wohl die Befürchtung hatte, ich würde bei maximal unpassender Gelegenheit einen peinlichen Skandal auslösen.

    Du scheinst ja ein ziemliches "Früchtchen" gewesen zu sein... :lol: , verstehe aber nicht ganz, wieso die Konfirmation überhaupt noch "anstand", wo du doch schon mit 10/ 11 Jahren das Abendgebet - offenbar mangels Glaube? - "geschwänzt" hattest.....Wussten deine Eltern nicht, was in dir vorging?


    Kleine Anekdote am Rande:

    Als "zwangsgetaufte" Katholikin ging ich bereits als Achtjährige zur Erstkommunion und glaubte damals noch mit kindlicher Inbrunst alles, was Geistliche von der Kanzel verkündeten. Kommunion war mir absolut heilig und die Hostie ließ ich immer ganz sanft im Mund zergehen, um "Jesus" nicht wehzutun.... :erleichtert: Meine - pragmatischer denkende - Freundin vertraute mir damals eines Tages an, dass sie oftmals die Hostie in der Kirche nur zum Schein annahm, stattdessen mit nach Hause brachte und in ihrem Sparschwein (!) bunkerte - für schlechte Zeiten, quasi als "Medizin"/"Heilmittel". :shock:  :D

    Total schockiert (die "heiligen Hostien" flogen zusammen mit Geldmünzen in einem schmuddeligen Sparschwein herum) erzählte ich meiner Großmutter davon, die prompt den Pfarrer informierte - es gab ein "Skandälchen" und ich bereute, "gepetzt" zu haben....

    Mit 13/14 Jahren hatte ich meinen Glauben weitgehend verloren, verweigerte demzufolge auch die anstehende Firmung....


    Dass ich nach einer ersten 'Orientierungsphase' mit Hilfe des Palikanon und des Visuddhimagga zum Mahāyāna kam, lag an Nagārjuna und den Prajñāpāramitā-Sutren - und eine ähnliche Rolle wie Nagārjuna spielte später Dōgen, der mich dann auch eine Übungsgemeinschaft in seiner Übertragungslinie suchen und finden ließ.

    Könnte man sagen, dass du letztlich aus "Liebe" zu(r) buddhistischen Weisheit(en) zum Mahayana und schließlich zum Zen-Buddhismus fandest?

    Anderen Buddhismus "nahebringen" ... Mein 'Rezept': ein guter Nachbar sein. Ansonsten - ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich das bin, was ein Soziologe 'Buddhist' nennen würde.

    Danke für das "Rezept"! :)

    Nachbarn können bekanntlich eine echte Bewährungsprobe darstellen ("Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...."), aber die wissen ja oft gar nicht, dass man Buddhist ist. Bei DIR verhält es sich wohl anders- somit fungierst du anscheinend etwas als Repräsentant/Vorbild?... :angel:


    Wie sieht es innerhalb der Familie aus?

    Dort finden sich, meiner Erfahrung nach, ;) die wachsamsten Beobachter und strengsten Kritiker.

    (Hartnäckige Versuche, mich wieder zurück zum christlichen Glauben zu bekehren, ließen erst nach, als man (positiv bewertete) Änderungen des Wesens und Verhaltens durch die buddhist. Praxis, bei mir zu erkennen meinte. :erleichtert:)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Hallo, lieber SteFo ,

    vielen Dank für deinen interessanten ergänzenden Kommentar! _()_ :heart:


    Zum ersten Male war da also nicht etwas objektiv Gutes oder objektiv Schlechtes mit dem ich mich abfinden musste, sondern ich selbst war verantwortlich dafür wie ich mir die Welt und mich selbst in der Welt dachte bzw wie ich mich selbst und die Welt empfand. Der Buddhismus hat mir also gezeigt, dass objektive Gegebenheiten aufgehoben sind und alles in meiner Hand liegt.

    Diese Selbstverantwortung hat allerdings zwei Seiten: Neben der Freiheit, sich die Welt und sich selbst so zu denken, wie es einem "gut tut", auch die Last der alleinigen Verantwortung für die Empfindungen/Gefühle.

    War letzteres der Grund für deine "Überwindung" des Buddhismus?

    Hast du Gott (auch) "in dir" gefunden?

    Der Buddhismus hat mir also gezeigt, dass objektive Gegebenheiten aufgehoben sind und alles in meiner Hand liegt. Deshalb hatte mich der Buddhismus angezogen und genau deshalb habe ich den Buddhismus auch wieder überwunden und habe zu Gott gefunden.

    Sehr interessant, dass du den Buddhismus und die Erkenntnisse, die er vermittelt, quasi als "geschickte Mittel" genutzt hast, um dahin zu kommen, wo du wohl eigentlich hinwolltest...


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

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    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


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  • Aber war da nicht eine Suche nach Sinn und "Lebenspraxis", vielleicht auch leichtes Dukkha, im Sinne von Unerfülltheit, ursächlich?

    Natürlich war es das. Einmal davon abgesehen, dass ich die 'Welt' für ein interessantes Studienobjekt hielt und halte (wobei mein Zugang bevorzugt ein historischer ist) wollte ich herausfinden, warum die Welt, in der ich lebe, so Sch***e ist. Nicht nur aus persönlicher, durch meine Biographie bestimmte Betroffenheit, sondern auch aus einem Gerechtigkeitsempfinden heraus, aus Solidarität mit meinen Mitmenschen. Da lag ein Same für Mitgefühl, der keimte.


    Schopenhauer gab mir mit seinem philosophischen Pessimismus eine Grundlage, die ich aus meiner ersten Lektüre von Dahlkes Auswahl nicht ableiten konnte. Durch Schopenhauer habe ich die erste der Āryasatya verstanden:

    Duhkha
    I ch bitte um Nachsicht, wenn der heutige Eintrag nicht viel mehr als ein umfangreiches Zitat ist. Es lässt sich über das Thema Vieles sagen...
    zensplitter.blogspot.com

    - was dann den 'Rest' nach sich zog ...

    Wussten deine Eltern nicht, was in dir vorging?

    Schon - insbesondere mit meinem Vater hatte ich in dieser Zeit lange, intensive Diskussionen. Meine Mutter blieb da meistens Zuhörerin. Aber für sie gehörte das in die Schublade 'pubertäre Verirrungen' - mir da Autonomie zuzugestehen, schaffte sie da noch nicht. Zumal meine autonom getroffenen Entscheidungen nicht immer die besten waren ...

    Könnte man sagen, dass du letztlich aus "Liebe" zu(r) buddhistischen Weisheit(en) zum Mahayana und schließlich zum Zen-Buddhismus fandest?

    Ich denke, ein Prinzip, nach dem ich mich schon recht früh gerichtet habe, war das Bemühen, den Dingen auf den Grund zu gehen; ihr 'warum' und 'wieso' zu begreifen. Oder doch zumindest, sich die gängigen Erklärungen anzuschauen und zu prüfen, wie stichhaltig sie sind. Da führte mich Nagārjuna an die Grenzen dessen, was diskursives Denken leisten kann - was dann auch die Notwendigkeit einer anderen, nicht-diskursiven Kognitionsebene bewusst macht. Im Zazen wiederum habe ich meinen Zugang zu dieser 'Kognitionsebene' gesucht und gefunden; das hishiryō ("Undenken") des Zazen.


    Nachbarn können bekanntlich eine echte Bewährungsprobe darstellen ("Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...."), aber die wissen ja oft gar nicht, dass man Buddhist ist. Bei DIR verhält es sich wohl anders- somit fungierst du anscheinend etwas als Repräsentant/Vorbild?...

    Nun ja - ich lebe seit etlichen Jahren in einem kleinen Dorf. Dort leben ist etwas mehr als nur wohnen; man bringt sich ein. Etwa mit einem dieser beliebten Ehrenämter ... Und man ist mit den Leuten (nicht zuletzt übereinander, was oft Fingerspitzengefühl erfordert) im Gespräch, man 'kennt sich'. Hat was von Großfamilie - mit den zugehörenden Vor- und Nachteilen.

    Wie sieht es innerhalb der Familie aus?

    Das fand dann doch breite Akzeptanz - auch bei dem Teil, der früher zur kirchlichen Opposition in der DDR gehörte (meine Mutter und ich waren Flüchtlinge). Brandenburger Pietcong ... ;) Was da sicher eine wichtige Rolle gespielt hat war der Verzicht auf jegliche Bekehrungsversuche. Vor allem meinerseits ...

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Na ja, der Buddhismus hat ja auch eine Zielsetzung und so kommt man also nicht darum herum, diese Ziesetzung zu hinterfragen.

    Ich habe ein sehr intim-vertrautes Verhältnis mit Gott, weil meine Kognition quasi sekündlich gut (durch Gottes Hilfe) oder ich schlecht (durch meinen Selbst-Willen) sein kann.


    Der Buddhismus hat mir also gezeigt, dass objektive Gegebenheiten aufgehoben sind und alles in meiner Hand liegt. Deshalb hatte mich der Buddhismus angezogen und genau deshalb habe ich den Buddhismus auch wieder überwunden und habe zu Gott gefunden.

    Sehr interessant, dass du den Buddhismus und die Erkenntnisse, die er vermittelt, quasi als "geschickte Mittel" genutzt hast, um dahin zu kommen, wo du wohl eigentlich hinwolltest...

    ... um dahin zu kommen, wo Gott mich haben wollte. Alle Erkenntnisse - sofern sie gut waren - waren die Gnade Gottes.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Herzlichen Dank, lieber Sudhana , für das "Interview" ;)

    (war mir gar nicht so bewusst, wie stark ich dich mit Fragen "gelöchert" habe, sorry!)

    und den Buchauszug des wortgewaltigen Arthur Schopenhauer! _()_ :heart:

    Hatte mich bisher nie an Schopenhauer herangewagt, aber er beschreibt tatsächlich Dukkha drastisch in allen Facetten, wobei mir auffiel, dass er immer wieder die "Langeweile" anführt, die in unseren Zeiten wohl ziemlich der Vergangenheit angehört. Wir leiden eher an einem Überangebot von "Zerstreuungen" jeglicher Art und dem Gefühl, nicht alle Angebote und Möglichkeiten nutzen zu können, weil die Zeit nicht reicht.....

    Der Text wird mich wohl noch etwas länger beschäftigen, weil ich während des Lesens einen zunehmenden inneren Widerstand spürte, diese geballte Negativität in meinen Geist hineinzulassen, also Dukkha wirklich zu begreifen. (Dachte eigentlich, an meinem alltäglichen Dukkha genug zu haben...)


    Kann aber gut nachvollziehen, dass dieses Werk für dich (und viele Andere) ein "Türöffner, der den Zugang zum achtfachen Pfad aufschloss", war. :) _()_

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


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    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Der Text wird mich wohl noch etwas länger beschäftigen, weil ich während des Lesens einen zunehmenden inneren Widerstand spürte, diese geballte Negativität in meinen Geist hineinzulassen, also Dukkha wirklich zu begreifen. (Dachte eigentlich, an meinem alltäglichen Dukkha genug zu haben...)

    Hi, Anna Panna-Sati . Ich würde davon abraten... Das ganze Leben ist nichts mehr als Dukkha... von Geburt bis zum Tod und darüber hinaus... Nichts umsonst A. Schopenhauer war der Misantrop, das ist doch echt zum "Kotzen", sorry tausendmal, das zu "begreifen". Denn unserer blinde Wille wollte die Erfüllung ( der Trieben), es koste, was es wolle. Wenn man aber das ganze durchgeschaut hatte, als der "Leim-Köder", als die "leere" Verlockung, wie der Fisch, der den Haken anbeisst, und wo lander er weiter?

    Ich denke, es wäre besser in der Illusionen weiter sich zu wiegen, als das auf eigenen Leib zu "begreifen". Sehr elendes und mulmiges Gefühl.

    Ich konnte es mir nichts verkneifen, das zu kommentieren. Und ich hoffe, das würde deine Stimmung nichts beeinflussen.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Thema Langeweile: Meine Mn ist die begründet in dem Gefühl von weder gut noch schlecht. Weder wohl noch Unwohl. Ich glaube auch nicht, dass das eine Arte Gefühl ist, das neu ist, sonst hätte Buddha es nicht ansprechen können.

    Es ist das Gefühl, das auftritt, wenn Handlungen durch die Gemeinschaft erforderlich werden, zu denen man sich aber nicht berufen fühlt.


    Ich könnte tun, verschiebe aber in die Zukunft und mache etwas, das der Gemeinschaft nicht nützt, aber mir die Illusion gibt, mich ihr aufzuopfern. Wie sich schon zeigt, ist es das Gefühl derer, die sich höherstehend glauben, die die sich die Hände nicht schmutzig machen wollen, die der Menschen führenden und besitzenden.


    Die benötigen Aktivitäten, die fern sind von Handarbeit, Handwerk. Sie machen nutzlose Dinge, anstatt für den Lebensunterhalt der ganzen Gemeinschaft zu tun. Langeweile kenn ich eigentlich erst jetzt manchmal. Aber ich finde immer was zu tun. Früher war ich arbeiten oder hatte Pause, in beidem war Langeweile unmöglich. Darum hatte ich auch keine Zeit für sogenannte kulturelle Veranstaltungen.

    Theaterbesuch im z.B. Griechenland der Antike war ausschließlich für Leute, die sich langweilen könnten. Alle anderen erlebten die Dramen gerade in Echt.

  • ...

    Hatte mich bisher nie an Schopenhauer herangewagt, aber er beschreibt tatsächlich Dukkha drastisch in allen Facetten, wobei mir auffiel, dass er immer wieder die "Langeweile" anführt, die in unseren Zeiten wohl ziemlich der Vergangenheit angehört. Wir leiden eher an einem Überangebot von "Zerstreuungen" jeglicher Art und dem Gefühl, nicht alle Angebote und Möglichkeiten nutzen zu können, weil die Zeit nicht reicht.....

    Der Text wird mich wohl noch etwas länger beschäftigen, weil ich während des Lesens einen zunehmenden inneren Widerstand spürte, diese geballte Negativität in meinen Geist hineinzulassen, also Dukkha wirklich zu begreifen. (Dachte eigentlich, an meinem alltäglichen Dukkha genug zu haben...)

    Guten Morgen liebe Anna,

    so wie Ellviral beschreibt, gibt es für mich eigentlich auch erst heute die Langeweile. Aber durch meine Praxis kann ich sie sofort entlarven und einfach "zuschauen". Früher - auch als mein Mann noch lebte - hatte ich genug zu tun.


    Früher durch andere Ablenkungen und heute durch das "Surfen" wurde dafür gesorgt, dass gar nicht erst Langeweile auftaucht.

    Schopenhauer gehörte eben nicht zur großen arbeitenden "Masse", deshalb konnte er, genau wie andere zu.B. Adlige die Langeweile spüren.


    Ich wünsche Dir, dass Du keine Angst vor der Befreiung hast, die u.a. nur durch Einsicht in die Dinge wie sie sind, hervortreten kann.

    Ob Schopenhauer dazu geeignet ist, kann ich nicht beurteilen, aber die buddhistische Praxis auf jeden Fall.

    :heart: _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo, liebe Monika,


    herzlichen Dank für deinen bereichernden Beitrag und den guten Wunsch für mich! _()_ :heart: :luftkuss:


    ....gibt es für mich eigentlich auch erst heute die Langeweile. Aber durch meine Praxis kann ich sie sofort entlarven und einfach "zuschauen".

    Und es ist keineswegs langweilig, die Langeweile zu betrachten, nehme ich an, weil es ja "Geistesschulung" bedeutet....?


    Langeweile soll übrigens, z.B. bei Kindern, durchaus mal zugelassen werden, denn sie kann eine Quelle der Kreativität sein.

    Zu Dukkha wird Langeweile m. E. erst, wenn sie gepaart ist mit Unerfülltheit, Überdruss und Hoffnungslosigkeit/Resignation.


    Ich wünsche dir alles Gute für deinen, schon weit fortgeschrittenen, Weg - es fehlen wohl nur noch wenige Schritte bis zum Nibbana... :buddha: :sunny:



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

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    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


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  • Liebe Anna, keine Ahnung, was fehlt. Bitte schreib sowas nicht, ich bin abergläubisch :eek:


    Ja, ich finde es wichtig, dass Kinder einfach mal so in die Luft gucken. Diese Überbeschäftigung, denke ich, macht krank.

    Auch ich stelle immer wieder fest, wie gut es auf mich wirkt, wenn ich mich auf "meine Insel setze" und nur so vor mich hingucke. Da fallen mir spontan die besten Sachen ein.

    :heart:

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich wünsche dir alles Gute für deinen, schon weit fortgeschrittenen, Weg - es fehlen wohl nur noch wenige Schritte bis zum Nibbana... :buddha: :sunny:

    Anna, entschuldige meinen Draht zum Humor, Nibbana ist immer im Jetzt verankert. Man sucht immer egal wo, manchmal viele Leben lang, aber es gibt keinen Unterschied zw. Nirvana / Samsara, und weiter-- Herz-Sutra. Steht alles im Netz.

    Man braucht keine "Schritte" zu dem, was immer in uns als der Potenzial schlummert, nach dem Tod des Körpers auch. Man kann es nur ent-deck-en. Wie der klare Himmel... Die Wolken ziehen dann vorüber, so ist Samsara... Der Traum , ach, sorry, manchmal auch als (Alb)-Traum ist ( persönlich) erfahrbar. Kommt darauf an. Sei , bitte, nichts verwirrt, so sehe ich selbst. Der andere kann es anders sehen. ( Im Sinne von Ego-Tunnel nach T.Metzinger).

    LG und viel Sonne im :heart: -en.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • :) Der Text wird mich wohl noch etwas länger beschäftigen, weil ich während des Lesens einen zunehmenden inneren Widerstand spürte, diese geballte Negativität in meinen Geist hineinzulassen, also Dukkha wirklich zu begreifen. (Dachte eigentlich, an meinem alltäglichen Dukkha genug zu haben...)

    Hi, Anna Panna-Sati . Ich würde davon abraten... Das ganze Leben ist nichts mehr als Dukkha... von Geburt bis zum Tod und darüber hinaus... Nichts umsonst A. Schopenhauer war der Misantrop, das ist doch echt zum "Kotzen", sorry tausendmal, das zu "begreifen". Denn unserer blinde Wille wollte die Erfüllung ( der Trieben), es koste, was es wolle. Wenn man aber das ganze durchgeschaut hatte, als der "Leim-Köder", als die "leere" Verlockung, wie der Fisch, der den Haken anbeisst, und wo lander er weiter?

    Ich denke, es wäre besser in der Illusionen weiter sich zu wiegen, als das auf eigenen Leib zu "begreifen". Sehr elendes und mulmiges Gefühl.

    Ich konnte es mir nichts verkneifen, das zu kommentieren. Und ich hoffe, das würde deine Stimmung nichts beeinflussen.

    LG.

    Hallo, lieber Igor07 ,


    danke für deinen Kommentar, du meintest es sicher gut! _()_

    Leider habe ich wohl nicht ganz kapiert, was du mir vermitteln wolltest, deshalb muss ich nochmal nachfragen:

    - Wovon genau rätst du mir ab? Von der Lektüre Schopenhauers oder vom "Begreifen" des Dukkhas?


    - Weiter in welcher Illusion wiegen? Dass alles "Friede, Freude, Eierkuchen" ist?

    Davon bin ich Lichtjahre entfernt... Jede Nachrichtensendung zeigt mehr Dukkha, als man (manchmal) ertragen kann.

    Dazu noch das private Dukkha, welches mich zum Buddhismus und dem Buddhadharma brachte...


    Nibbana ist immer im Jetzt verankert. Man sucht immer egal wo, manchmal viele Leben lang, aber es gibt keinen Unterschied zw. Nirvana / Samsara, und weiter-- Herz-Sutra. Steht alles im Netz.

    Das ist wohl Zen-Sicht?

    Ich wurde/werde anders belehrt (Theravada), demnach ist es ein Stufenweg zum Nibbana und "Nirvana im Samsara" verwirrt mich eher.... :shrug: :?


    Danke für deine Mühe und alles Gute für dich und deinen Weg! :zen: :sunny:


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Leider habe ich wohl nicht ganz kapiert, was du mir vermitteln wolltest, deshalb muss ich nochmal nachfragen:

    - Wovon genau rätst du mir ab? Von der Lektüre Schopenhauers oder vom "Begreifen" des Dukkhas?

    Ich zitiere, was ich meine, liebe Anna Panna-Sati :



    Schliesslich sei gesagt, dass es als extrem schwierig gilt, zu der Einsicht zu gelangen, dass alles Abhängige Voller Leiden sei.


    Schon der blosse Wunsch , irgendetwas zu tun, ist "leidvoll", ebenso alle Dinge, welche durch die die Umstände gestaltet oder geformt werden. Die Fünf skandhas sind ebenso furchterregend , wie ein Leichnam, den man einem Lebendem über die Schulter legt. "Leid" wurde nur gleichbedeutend mit Welt (loka) oder auch mit Werden ( bhava) in seinem vollen Unfang.


    So E. Conze. Alles, was abhängig entstanden ist, das ist Dukkha.



    Das ist wohl Zen-Sicht?

    Ich wurde/werde anders belehrt (Theravada), demnach ist es ein Stufenweg zum Nibbana und "Nirvana im Samsara" verwirrt mich eher.... :shrug: :?

    Nein , das ist Mahayana. ich gehe davon aus, dass jeder es weiss, sorry.

    Und , Anna Panna-Sati , so auch redet Nanavira Thera in

    Notizen zu Dhamma und andere Schriften (deutsch) PDF(ca. 2,5 MB)... keinen Schimmer, ob es funktioniert, ich habe das gedruckte Buch.

    Ich denke, wir haben sehr verschiedene Vorstellungen, was dukkha bedeutet. Deswegen ich lasse es dabei, denn ich wollte deiinen Thread nichts vermüllen.

    Sehr liebe Grüsse zurück, Igor.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates