Hallo,
über Folgendes denke ich immer wieder nach. Es erscheint mir als Widerspruch:
In allem, was der Mensch tut, strebt er die Vermeidung von Leid an. Vom niederen, instinktiven Verhalten, vor einem wilden Tier wegzulaufen oder die Hand von der heißen Herdplatte wegzuziehen über die Beschaffung von Nahrung bis hin zu hochgesteckten Zielen wie Karriere- und Familienplanung dient letztlich alles, was ich an menschlichem Verhalten sehen kann, doch über kurz oder lang dem Vermeiden von Leid oder dem Anstreben von Glück.
Nun sieht der Buddhist aber Gier/Anhaftung als ein Geistesgift an, dass letztlich zu Leid führt. Wie passt nun diese Ablehnung der Anhaftung zu dem beschriebenen menschlichen Verhalten ? Gibt es ein Streben ohne Anhaftung ? Oder anders gesagt: Führt ein Loslassen der Anhaftung nicht in einen Zustand, in dem einem alles egal ist und man nur noch so durchs Leben dümpelt ? Wie kann ein Buddhist, der Anhaftung vermeiden will, die Motivation aufbringen, in seinem Alltag sich für irgendwelche persönlichen Ziele einzusetzen ?
Mich würde sehr interessieren, wie ihr diese Frage für euch beantwortet.