Grund:
Satori:
Es ist insofern das Gegenteil, dass die Anwendung von Sprache keinen Widerspruch zum Aufhängen an Sprache darstellt, sondern wesentlicher Bestandteil dessen ist.
Schau, das Gegenteil von "Das erste widerspricht dem zweiten nicht" ist "Das erste widerspricht dem zweiten". Das Gegenteil von Verneinung ist Bestätigung.
Was du meinst ist, dass die Anwendung von Sprache nicht ausschließt, dass man (dein OT) "sich daran aufhängt".
Ok, ich unternehme mal den Versuch mich zu erklären und meine Aussage nachvollziehbar zu machen. Das ''Ganz im Gegenteil'' bezog sich nicht auf den gesamten Satz ''Das erste widerspricht dem zweiten nicht'', sondern nur auf den Teilsatz ''Das erste widerspricht dem zweiten''. Ich habe ''Das erste widerspricht dem zweiten'' erst durch Anhängen von ''nicht'' verneint und dann noch einmal gesteigert, indem ich hinzugefügt habe, dass das Gegenteil von ''Das erste widerspricht dem zweiten'' der Fall sei. Die Frage ist nur, ob Nicht-der-Fall-Sein von etwas dessen Gegenteil ist oder dazu noch mehr gehört. Denn ja, das Gegenteil von 'widersprechen' ist 'nicht-widersprechen', doch unter 'nicht-widersprechen' fallen mindestens zwei Bedeutungen: bestätigen oder bloßes Unbestimmt-Lassen. In letzterem Fall widerlegt 'Anwendung von Sprache' das Aufhängen daran nicht, beweist es aber genauso wenig. Es ging mir hier nur um die schwächere, zweite Bedeutung, des Unbestimmt-Lassen...
Grund:
Aber es ist kein wesentlicher "Bestandteil", wie du falsch schlussfolgerst. Warum? Weil die Anwendung von Sprache auch nicht aussschließt, dass man sich "nicht daran aufhängt". Denn sonst könnte man ja jedem, der sich sprachlich ausdrückt unterstellen, dass er sich "an Sprache aufhänge".
Wesentlicher-Bestandteil-Sein ist nur ein einseitiges Verhältnis, kein wechselseitiges. Das Anwenden von Sprache ist ein wesentlicher Bestandteil vom Aufhängen an Sprache, weil das Aufhängen an Sprache nicht möglich ist, ohne Sprache zu anzuwenden (Anwenden verstehe ich ganz allgemein). Das Aufhängen ist eine von vielen Formen, in der Sprachanwendung auftritt. Wesentlicher-Bestandteil-Sein bedeutet nicht, dass der Teil (Anwendung) nur als Teil vom Ganzen (Aufhängen) auftreten kann und an diesen gebunden ist, das Ganze kann aber nur mit seinen wesentlichen Bestandteil auftreten und ist and diese gebunden, d.h. Aufhängen kommt nur mit Anwendung daher, macht man ja etwas mit Sprache. Anwendung kann aber (logischerweise) auch ohne Aufhängen daherkommen.
Grund:
Hat der Buddha sich sprachliche ausgedrückt? Ja. Hat er sich deswegen "an Sprache aufgehängt"? Und wie verhält es sich mit deiner eigener Anwendung von Sprache?
Gerade deswegen finde ich sprachliche Spitzfindigkeit ja auch lächerlich, weil ich mir der Schwäche von Sprache bewusst bin. Ich lese ja auch nicht buddhistische Text und schließe von Widersprüchlichkeit oder Unzulänglichkeit in einer Aussage direkt auf die Gedankenstruktur. Du liest ja ein Koan vermutlich auch nicht wörtlich und genau das soll ein Koan doch lehren. Ich lege die Formulierung eines Koan nicht auf die Goldwaage und so tue ich es auch für gewöhnlich bei meinen Mitmenschen nicht: Ich versuche zu verstehen, was sie wohl meinen und was sich hinter einer vielleicht unglücklichen Formulierung verbirgt. Tendenziell unterstelle ich jedem Menschen, dass er Recht hat, es nur nicht immer so gut formulieren kann. Vermutlich reden wir gerade auch vollkommen aneinander vorbei und es ist alles nur heiße Luft...
Grund:
Du bevorzugst es aber mir zu unterstellen, dass ich mich "an Sprache aufhänge", weil ich dir oben nicht zugestimmt habe, sondern deine spekulative Behauptung, dass "der Buddha was im Kopf gehabt hat" mit "Das denkst du, ja" nur als das Produkt deines Denkens bestätigt habe, aber eben nicht mehr als nur das Produkt deines Denkens. Ebenso wie du nicht wissen kannst, ob ich mich "an Sprache aufhänge" oder nicht, kannst du nicht wissen ob "der Buddha was im Kopf gehabt hat". Beides ist nur das Produkt deines Denkens. Es scheint also nur deine Frustration darüber zu sein, keine Bestätigung deiner Spekulation erhalten zu haben, die dich bewegt hat, mir zu unterstellen, dass ich mich "an Sprache aufhängen" würde.
Nein, der Schein trügt in diesem Fall. Es war nicht der Frust, keine Zustimmung zu erhalten, der mich dazu brachte das zu bemerken. Es war die Tatsache, dass doch jede Äußerung ihren sprachlichen Grenzen unterworfen ist, selbst deine Kritik, dass ich denke, beruht nur darauf, dass du denkst, dass ich das denke. Dir das aber vorzuwerfen wäre ein Aufhängen an Sprache meinerseits, vollkommen nutzlos und man könnte sagen absoluter Un-Zen. Natürlich denke ich es. Gedanken werden nunmal gedacht. Das Problem schwebt aber generell über jeder sprachlichen Aussage und ich bin mir dessen wohl bewusst. Dein Hinweis hat mich daher nicht frustriert, weil ich mich in diesem Forum nicht herumtreibe um Bestätigung zu suchen, sondern um zu lernen. Er hat mich dagegen viel eher provoziert, einerseits aufgrund deines notorischen Brillen-Smileys, das ich, wie ich glaube viele andere, bis jetzt nicht verstanden habe und das auf mich eine selbstgefällige Arroganz und Respektlosigkeit ausgestrahlt, die ich versucht habe zu ignorieren, da es ansonsten vollkommen unkonstruktiv geworden wäre, da ich wie gesagt nicht ansatzsweise verstehe, was du damit vermitteln willst. Ich bin alles andere als ein Feind von Smileys, aber vielleicht solltest du Bedenken, dass dieses Smiley auch seine Wirkung mit sich bringt und in meinem Fall auf mich häufig herablassende, übersteigerte Selbstsicherheit ausstrahlt und ich vermute, dass es viele andere gibt, auf die die Wirkung ähnlich ist. Ich weiß nicht, was du damit tatsächlich herüberbringen willst, aber es kann sein, dass es deine Botschaften stark verzerrt. Das nur mal als Feedback... Andererseits finde ich den sich selbst erklärenden Hinweis darauf, dass ich einen Gedanken denke, ohne stattdessen zu begründen, warum es denn eigentlich unwahrscheinlich sein könnte, dass mein Gedanke richtig ist, vollkommen unkonstruktiv. Ich für meinen Teil, sehe den Zweck diese Forums darin, effektiv Wissen und Erfahrung zu teilen und dazu gehört für mich, sich um Nachvollziehbarkeit der Beiträge zu bemühen, wie ich es gerade in diesem Monster-Beitrag (tschuldigung... ) versuche. Im meinem letzten Beitrag nenne ich z.B. einen Einwand, der mir erst später in den Sinn gekommen ist und den ich wesentlich konstruktiver gefunden hätte als ein Hinweis auf die Schwierigkeit allen Wissens generell...
Grund:
Und dass du die Absicht verneinst, das Wohlwollens eines lange bereits Verstorbenen auf dich projizieren zu wollen, das erscheint etwas merkwürdig. Denn wer sollte schon so etwas Absurdes im Sinn haben, dass du es als notwendig erachtest, hier zu erwähnen, dass du es nicht im Sinn hast?
Klar, absurd ist diese Haltung, daher auch meine Aussage. Dass ich das geschrieben habe liegt daran, dass Buddhismus immerhin auch Weltreligion ist und dass es doch viele Menschen zu geben scheint, die um den Buddha eine Art Personenkult und Orthodoxie betreiben, wo der Buddhismus zum Selbstläufer zu werden scheint und der Buddha als Heiliger mystifiziert wird. Sowas passiert ja am laufenden Bande, nicht nur in Buddhismus, sondern auch in Politik etc. Ich wollte nur meine Haltung klarmachen, dass ich mich von orthodoxem Denken abgrenze um vielleicht andere interessante Gegenposition dazuzuhören.