Beiträge von routeserver


    Hallo Leute,


    da habe ich ja ein Thema angestochen. Aber es zeigt, dass die Unsicherheit meiner Frau doch durchaus berechtigt ist.
    Man mag meine Sichtweise verstehen oder nicht. Es geht um meinen konkreten Fall und nicht um theoretische ähnlich gelagerte Fälle.


    Mein Hund wird nicht irgendwann ruhig einschlafen, sondern Tage, je nach Kraft auch wochenlang unter Atemnot sich quälen, bis er irgendwann wegen zu geringer Lungenleistung erstickt.
    Das ist per Definition Tierquälerei. Und ich bezweifle, dass es ein Gott auf dieser Welt gibt, der so etwas, unter welchem Vorwand auch immer, gutheißt.


    Deswegen folge ich lieber der beschriebenen Sichtweise. Jeder muss Verantwortung für seine Taten übernehmen. Und wenn ich mein Hund einschläfere, um ihn vor weiterer Quälerei zu bewahren, dann mache ich das Beste in dieser ausweglosen Situation.
    Wer sich schon mal mit dem Tod bei Tieren beschäftigt hat, der weiß, dass die Tiere irgendwann signalisieren, dass sie nicht mehr leben wollen. Ich hoffe, mein lieber treuer Freund wird mir dass zeigen, bevor er sich quält, damit wir wissen, dass er einverstanden ist.


    Vielleicht könnt Ihr mir noch etwas genauer beschreiben, wie Mitgefühl und Eigenverantwortung der Entscheidungen in der Lehre Buddhas beschrieben werden. Ich möchte, wenn ich mit meiner Frau darüber sprechen, mit dem Thema möglichst umfassend informiert sein.


    Ich danke Euch für Eure Ratschläge.


    Jörg

    Hallo Doris, hallo Ji'un und weitere Mitleser,


    zunächst einmal vielen Dank für Eure schnellen Antworten.
    Es ist mir erstmal ein Anliegen noch einmal klarzustellen, dass meine Frau alles nur erdenkliche für diesen Hund tut. Es schmerzt sie jeden Tag aufs neue, mit anzusehen, wie dieser Hund an der Krankheit langsam niedergeht.
    Aber noch ist er einigermaßen fit und genießt seinen Lebensabend.


    Ich bin mir sicher, dass meine Frau unseren Hund nicht quälen möchte, sondern nur mit sich aus beschriebenen Gründen im Konflikt ist. Zudem kommt noch, dass Ihr vertrauter Mönch Sie darauf hingewiesen hat, dass Töten nicht ok ist. Sie möge ihn mit Gebeten bis zum Ende begleiten.
    Ich persönlich halte diese Sichtweise nicht mit der Realität kompatibel.


    Ich finde das gut, was Doris geschrieben hat. Im Zweifel im Kauf zu nehmen, dass man in die Hölle kommt. Aber man weiß, dass man richtig gehandelt hat. Dies setzt jedoch die Überzeugung voraus, richtig zu handeln. Ich denke, daran müssen wir arbeiten.


    VG
    Jörg

    Hallo Leute,


    ich bin mit einer überzeugten Buddhistin verheiratet, die der Lehre nach Theravada folgt. Das klappt im Alltag seit vielen Jahren sehr gut. Doch nun habe ich ein Problem, für das ich oder besser gesagt wir beide eine Lösung brauchen.


    Unser Hund hat Lungenkrebs im Endstadiun. Er wird die nächsten Wochen nicht mehr erleben. Sein Atem ist bereits sehr flach und laut Tierarzt wird irgendwann der Punkt kommen, an dem unser Hund nicht mehr genügend Sauerstoff durch die kranke Lunge bekommt. Aus meiner Sicht und der des Tierarztes ist das der Punkt, an Deinem unser Hund aktiv "über die Regenbogenbrücke geführt werden sollte".
    Doch meine Frau hat Bedenken. Gemäß der Lehre Buddhas ist das eine Tötung und damit nicht erlaubt. Doch nichts zu tun bedeutet, dass sich dieser Hund quält und elend erstickt. Das kann als auch keine Lösung sein.


    Ich bitte Euch um Denkansätze, wie wir diese Situation lösen können. Gibt es Wege, die mir oder meiner Frau eine Unterstützung in diesem Fall auch buddhistisch erklärbar machen kann.
    Ich möchte nicht für eine Position kämpfen, sondern die beste Lösung für meinen Hund, ohne die Religion meiner Frau ad absurdum zu führen.


    Vielen Dank
    Jörg