Beiträge von R3M3

    Da bin ich wieder :)
    Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten, ich fühle mich schon durchaus motivierter, es "durchzuziehen".


    Also zunächst mal -

    Jikjisa:

    Wenn ich einen 19 jährigen Sohn ohne Praxiserfahrung und buddh. Grundkenntnisse hätte, würde ich ihn davon abhalten zu einem Goenka -Kurs zu gehen.


    ich habe durchaus Praxiserfahrung und buddhistische Grundkenntnisse, gerade auch in der Vipassana Meditation. Ich habe vor ca. 3 Jahren damit angefangen, die "Anleitungen" zur Meditation habe ich aus Büchern wie Mahasi Sayadaws -Der Weg zum Nibbana- oder Ingrams -Die Meisterung des Kerns der Lehre Buddhas-. Ich weiß auch viel über die Jhanas und den Fortschritt der Einsicht, auch wenn ich selbst glaube, nie über das erste Jhana hinaus gekommen zu sein. Und damals, also vor 2 Jahren ca., habe ich es auch geschafft täglich eine Stunde Vipassana mit vorangegangenem Körperscan in meinen Alltag zu integrieren. Es tat mir auch sehr gut, brachte mir Ruhe und die größte Klarheit, die ich je empfunden habe im Geist. Ich war freundlicher, hilfsbereiter, einfach ausgeglichener. Mir tat das damals so gut, dass es sich bei mir eingebrannt hat. Aber durch die Kreise, in denen ich verkehrte, (ich möchte darauf auch lieber nicht näher eingehen) und meine eigene Inkonsequenz, vernachlässigte ich die Meditation nach einem Jahr wieder und bemerkte auch, wie sich alles wieder trübte bei mir. Nun sehe ich diesen Retreat als Chance, erneut den Einstieg in die Praxis zu finden und in meinen Alltag zu integrieren, sowie auch neues an Theorie zur Praxis zu lernen.

    Ji'un Ken:

    Was treibt dich denn so zum Buddhismus?


    Kennengelernt habe ich ihn im Ethikunterricht der Schule. Ich wurde, wie interessanterweise schon vermutet, in einem christlichen Kontext erzogen. Doch das ist für mich nichts, ich kann mich mit deren Antworten nicht zufrieden geben. Ich habe immer irgendwie nach "Der" Wahrheit gesucht. Das konnte mir keine Religion liefern. Und nun bedeutet das Wort Vipassana ja schon "die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind". Nun studiere ich zwar Informatik, aber in einer Art Nebenfach die Philosophie des Geistes. Dort gibt es erstaunlicherweise so enorm viele Parallelen zur buddhistischen Kern-Philosophie (Alle Dinge sind Leid verursachend, unzulänglich und vor allem Nicht-Selbst, ihrem Wesen nach leer), dass ich glaube wenigstens ansatzweise beurteilen zu können, wann ich mich auf blinde Riten oder Dogmen einlasse, oder tatsächlich am Fortschritt meiner Einsicht in die Natur der Dinge arbeite.

    Ji'un Ken:

    Hast du auch die Möglichkeit, es langsam angehen zu lassen, dich vielleicht regelmäßig mit Gleichgesinnten zu treffen?


    Nein habe ich nicht, ich wohne wie schon gesagt eher auf dem Land, und wer hier nicht Atheist oder Christ ist, hat von vorn herein schon einen an der Klatsche. Aber ich denke auch nicht, dass ich es zu schnell angehen lasse mit dem 10-tages-Kurs.

    Guten Abend!


    Ich suche einen Rat oder eine Einschätzung meiner Situation von außen und hoffe, jemand hier kann mir da helfen. :)
    Kurz vorab zu mir: ich bin 19 Jahre alt, Student (zur Zeit fertig mit Prüfungen und auf dem Weg in die Semesterferien) und habe schon seit längerem vor, ein Meditationsretreat zu machen.Ich habe bereits, wenn auch wenig, Erfahrung "auf dem Kissen", und bin überzeugt, dies könnte mich wirklich voran bringen. Ich wohne glücklicherweise nicht allzu weit vom Meditationszentrum Dhamma Dvara in Triebel im Vogtland entfernt, und habe dort momentan sicher einen Platz für einen 10-Tage-Vipassana-Kurs ab dem 04.09.13.
    Leider lebe ich in Verhältnissen, in denen Meditation noch als esotherischer non-sense abgestempelt wird. So haben meine Eltern, als ich ihnen vor einem halben Jahr bereits von diesem Plan für ein Retreat berichtete, mich fast angeschrien, was ich denn in so einer "Sekte" wolle. Obwohl ich ruhig erklärte, dass ich Meditation dort für eine vollständig säkularisierte Form der geistigen Weiterentwicklung halte, konnte ich keine Änderung der Ansicht meiner Eltern erreichen, und da ich noch bei ihnen wohne, und sie die Diskussion mit den Worten "du bringst uns nochmal ins Grab" und "du machst mir Angst" (weil ich meditieren will !!) schlossen, sagte ich ab und nun möchte ich es erneut "versuchen".
    Weiterhin teilt meine Freundin, die ich über alles liebe, diese "esotherischer-non-sense-Meinung", wenn auch weniger radikal. Auch sie hängt sehr an mir und will unter keinen Umständen, dass ich mich diese 10 Tage völlig von meinem Umfeld und ihr trenne. (wohl auch, wenn auch weniger vernünftig, weil unser Jahrestag in der Zeit liegt)
    Ich vermute, da sie alle wenig bis gar nicht wissen, worum es mir eigentlich geht, stellen sie auf stur. Aber egal wie vernünftig und ruhig ich mit ihnen zu reden versucht habe, immer wieder stieß ich nur auf Unverständnis und Sätze wie "andere gehen arbeiten, aber der Herr will meditieren".
    Nun meine Frage an euch: was wäre in meiner Situation "das richtige"? Mache ich mir zurecht Vorwürfe dafür, die drei Daseinsmerkmale besser verstehen zu wollen, und für mich und alle anderen weniger Leid zu bringen? Gut, letztere Frage würde ich selbst auch rhetorisch nennen, ich hoffe trotzdem dass ihr meine problematische Situation verstehen könnt und vielleicht den ein oder anderen Rat für mich habt. :)
    In diesem Sinne hoffe ich auf eure Antworten.


    Die besten Wünsche, R3M3