Beiträge von Alwin

    Hallo


    Ist es nicht die Frage ob man seinen Verstand benutzt, um interessante und hilfreiche Fragen zu klären,
    oder ob es so ist das man vom Verstand benutzt wird und alles zum Selbstzweck wird?
    Wird durch Suchen und Fragen etwas Nützliches angestrebt, oder ist hier die eigene Konditiniertheit aktiv?


    Je nach dem was für ein Zweck angestrebt wird.
    Wenn der Verstand sich verselbstständigt und auf Problemen und Rätseln herumkaut,
    wenn man sich vom zwanghaften Denken nicht lösen kann, dann sind doch Antworten Gedankenmüll.
    Also anders wie bei Fragen die das tägliche Leben oder eine Zukunftsplanung unterstützen.


    Gruß Alwin

    Hallo


    Bei uns und in den Nachbarwohnungen scheint ein verbreitetes Kleidermottenproblem zu bestehen.
    Ich habe gründlich alle Ecken und Nieschen in der Wohnung nach Nestern abgesucht,
    im Staubsaugerbeutel wurde ich fündig.
    Zum Glück habe ich hauptsächlich nur Baumwollkleidung, also kaum Kleidung mit tierischen Bestandteilen.
    Ich versuche diese Tiere einzufangen (Glas) und wieder frei zu lassen.
    (Ob das gut ist weiß ich nicht, die fliegen dann halt in die Nachbarwohnung)
    Beim Lüften Nachts lasse ich das Licht aus, sonst sind gleich wieder welche in der Wohnung.


    Mir tun diese Tiere auch leid aber manche Maßnahme geht eben so weit das Tiere steben.
    Ich habe einige Kleidungsstücke (in einer Plastiktüte) über eine Woche eingefrohren,
    damit eventuale Eier oder Maden kaputt gehen.
    Auch habe ich mir in der Drogerie entsprechende Chemie gekauft damit der Befall gestoppt wird.
    Als Mieter sehe ich mich verpflichtet Maßnahmen zu ergreifen, um eine Ausbreitung zu verhindern.


    Mir ist auch bewußt das immer irgend welche Tiere sterben müssen wenn ich mich ernähren oder kleiden oder sonstiges muß.
    Ich bin Vegetarier, aber es werden sicher auch irgend welche Insekten vernichtet, um meine Nahrung zu produzieren.
    Auf wie viele Kleinlebewesen ich bei einem Spaziergang trete (auf dem Gehsteig z.B.) weiß ich auch nicht.
    Wie viele Wesen sterben wenn ich mein Klo putze etc. ist mir auch nicht bekannt.


    Oft wäge ich ab, oft tut mir etwas leid, aber es gibt Sachzwänge.


    Gruß

    Danke für die Antworten


    Irgendwie hat mich immer dieser Begriff "Achtsamkeit" gestört. Ich hab da immer gemeint ich muß da was erzeugen.
    Mit dem Begriff "Aufmerksamkeit" hab ich da weniger Schwireigkeiten.


    Bei "Achtsamkeit" glaubte ich immer einen Zustand erzeugen zu müssen. Das ist sehr anstrengend und geht nie lange gut.
    Bei "Aufmerksamkeit" denke ich überhaupt nicht an einen Zustand der zu erzeugen wäre.
    Ich nehme immer nur zur Kenntnis wenn die Aufmerksamkeit nachgelassen hat, und schon bin ich wieder aufmerksam, ohne Mühe.
    Auf keinen Zustand mehr warten, nur noch die ganzen Details bewußt wahrnehmen die im Moment passieren.


    Trotzdem hilft mir zwischendurch immer mal ein wenig Theorie. Es gibt doch so etwas wie "Das Erkennen"
    Wenn man den Grund für etwas kennt hört man auf das zu hinterfragen. Das erleichtert das Aufmerksam-Bleiben.
    Etwas über das Entstehen "Psychologischer Zeit" zu wissen hat mir schon etwas gebracht.


    Normalerweise will man ja so etwas wie aufkommende Langeweile irgendwie lösen.
    Mir scheint es so das "Das Erkennen" die Lösung ist und alles andere was man aktiv dagegen tun würde,
    wäre üngünstiger, unangenehmer, untauglicher.


    Für mich sieht es auch so aus das unangenehme Situationen erst gar nicht so oft mehr vorkommen wenn man vorab bereit ist, sie bewust zu beobachten


    Gruß

    Vor kurzem bin ich noch auf den Begriff "Psychologische Zeit" gestoßen.
    So etwas erklärt auch warum oft recht unangenehme Situationen entstehen.


    Wenn man psychologische Zeit erschafft, also auf einen Zeitpunkt hin orientiert ist, an dem etwas beendet sein soll,, so kann dadurch Unruhe o.ä. entstehen (so habe ich das jedenfalls verstanden)


    Ich beobachte natürlich solche Vorkommnisse, und es scheint tatsächlich so zu sein, daß etwa beim Verrichten von alltäglichen Arbeiten, bei denen ich gerne fertig sein möchte, nur deswegen Unbehagen auftritt, weil ich den Zeitpunkt der Beendigung im Blick habe.


    Also wenn ich mich dann direkt interessiere wie diese Psychologische Zeit aussieht, also meine Aufmerksamkeit darauf richte, verschwindet diese auch gleich, ohne das ich sie bekämpfe.
    Würde ich aber versuchen allgemeine Achtsamkeit zu praktizieren, würde mich diese Psychologische Zeit (deren Folgen wie unangenehme Gedanken und Emotionen) von dem Vorhaben Achtsamkeit zu praktizieren ständig wegziehen.


    Ist nicht Interesse gelegentlich besser als Achtsamkeit?
    Ich meine jetzt nicht unbedingt ein Interesse das alles in Gedanken und Konzepte verwandelt.
    Also eher ein Beobachten ohne Werten.

    Zitat

    dass die Phänomene nicht auf die Art und Weise bestehen wie sie erscheinen


    Es ist oft unmöglich etwas so zur Kenntnis zu nehmen wie es ist.


    Wenn etwas in einem Moment auftaucht in dem man nicht sehr bewußt ist, bekommt man eine falsche Vorstellung davon.


    Wenn so etwas wie Wut auftaucht, so könnte man glauben, das Ausagieren von Wut ist auch die Wut ist.


    Wäre man aber bewußt, wenn die Emotion auftacht, so wäre sie sicher etwas anderes.
    Doch könnte es auch so sein das bei bewußter Wahrnehmung eher schlecht Wut aufkommen kann.


    Seit ich an solchen Emotionen interessiert bin (und nicht an deren Abwehr) ändert sich meine Wahrnehmung. Immer weniger unangenehme Situationen.


    Was ich aber immer noch recht komisch finde ist, das viele Situationen einfach nicht mehr, oder viel weniger passieren.


    Früher habe ich immer geglaubt das ich in einigen Situationen der Pechvogel bin.
    Ob ich mich in die falsche Schlange gestellt habe, mir jedesmal die Straßenbahn kurz vor Erreichen wegfährt, das gerade das schiefgeht was selten passiert - nur bei mir, .......


    Seit ich mit Aufmerksamkeit die Emotionen dabei beobachte - eigentlich bin ich bereit zu beobachten was in mir passieren wird - passieren weniger unangenehme Sachen.


    Beim Arzt komme ich meißt in angemessener Zeit dran, Schlangen lößen sich meißt zügig auf, Defekte passieren auch seltener zu unpassender Zeit, ......


    Irgend wie hatte ich durch meine (konditionierte) ausgewählte Betrachtung, mir eine Opferidentität geschaffen die bei bewußten Hinsehen, nicht mehr haltbar ist.


    Schafft man sich seine eigene Realität?
    Oder bin ich meine Realität?

    Zitat

    Es verhält sich mit der temporären Wirksamkeit so: "Wenn du den Tod fürchtest, riskiere dein Leben" und hier dann eben: "Wenn du unter Langweile leidest, übe Nur-Sitzen".


    Erst auf der Grundlage der resultierenden Abgeklärtheit, kannst du dann die eigentliche Ursache beseitigen.


    Es ist aber immer ein Problem wenn man eine Zielvorstellung entwickelt.


    Entschließt man sich dazu, gegen Langeweile etwas zu tun, sie zu überwinden, dann bringt man die Zeit mit ins Spiel.
    Man definiert einen Zustand bei den eine Lösung existiert. Dieser liegt in der Zukunft. Das bedeuted Konflickt.
    Der Lösungsweg wäre dann auch schon wieder etwas bei dem man dieser Konditionierung auf den Leim geht.


    Wenn ich aber sofort reagiere wenn Langeweile aufkommt, wenn ich sie nicht abwehre, sondern rein lasse,
    keine Maßnahmen gegen sie ergreife, wenn ich veruche sie kennen zu lernen, versuche sie zu fühlen,
    wenn ich alles über sie wissen will was es im Moment zu erfahren gibt, dann werde ich sehen das da nichts
    ist was eine Substanz hat.


    Wenn beim Zazen Langeweile aufkommt wäre das natürlich die Gelegenheit solch eine Emotion zu untersuchen.
    Sitzen um Langeweile kennenzulernen wäre etwas komisch. Das wäre dann so ein Lauern. Man ist auch nicht entspannt.


    Ich denke man kann dieser Emotion (wie anderen Emotionen auch) nur mit Achtsamkeit begegnen.
    Und mit Toleranz. Das ist auch sehr wichtig. Das Erkennen ist das Wichtige. Erkennt man das Einsetzen der Konditionierung
    bleibt man locker. Alles wird zum Aha-Erlebnis. Aber das alles geht nur wenn es sofort geschieht.


    Es sieht alles anders aus wenn man es ohne Zielvorstellung betrachtet. Wenn ich Langeweile nicht haben will wird sie stärker.
    Oder es entsteht ein Leidensdruck.
    Meine Erwartungshaltung beeinflußt meine gegenwärtige Wahrnehmung.


    Würde ich mich mit so einer Wahrnehmung entschließen Zazen zu üben um dagegen etawas zu tun, dann habe ich schlechte Karten.


    Manchmal ist Ursachen beseitigen ungünstig, Ursachen tolerieren wäre einfacher.


    Ich glaube sogar das Tolerieren ein Tun ist das sehr wirksam ist

    crazy-dragon:

    Schlaue Einsichten, ehrlich... :P
    Ist so, wie einer einen Pfeil in der Schulter hat und alles klar analysiert...Damit geht der Pfeil allerdings nicht raus...
    Sitzen Üben, Za-Zen ist quasie der Arzt, der den Pfeil entfernt und Dich heil macht.


    So viel ich über Zen weiß ist das ein sehr direkter Weg.
    Es geht da hauptsächlich um Gegenwärtigkeit, um Bewußtheit.


    Ich habe 2 Jahre täglich 15 min Zazen geübt.


    Ich habe erfahren wie ich (besonders mein Ego) funktioniert.


    Aber ich weiß das man Zazen nicht zum Lösen von irgend etwas nutzt.
    Ich denke heute aber das Zazen ohne Lehrer nicht richtig praktizierbar ist.
    Oft habe ich in Foren gelesen das bei Problemen das Sitzen empfohlen wird.


    Meine Meinung ist, das man erst die Struktur der Konditioniertheit erkennen muß bevor man irgend wie etwas tut was einem etwas bringt.(Das Erkennen dieser Struktur erfordert keinen Aufwand oder Zeit da sie immer da ist und sofort erkannt wird)
    Das Üben in Bewußtheit kann mit Zazen leichter fallen.


    Für mich war es immer ein Sammeln von Informationen die mich weiter gebracht haben.
    Immer angenehmer wurde das Leben weil ich mich aus diesen Griff der Konditionierung gelößt habe.
    Aber lieber wäre es mir gewesen man hätte mich gleich bei anfänglichen Interesse auf das Vorhandensein
    der Konditionierung hingewiesen.


    Eine religiöse Geschichte hat aber wesentlich dazu beigetragen das ich verstanden habe.
    Die Geschichte wie Buddha den Dämon Mara begegnet.
    Ich glaube ja keine religiöse Geschichten, aber das Nachvollziehen wie Buddha alle Emotionen in sich
    zur Kenntnis nimmt ohne Wiederstand, nur mit Aufmerksamkeit, war ein echter Durchbruch.


    Sachverhalte die vorher eher belastend waren sind plötzlich nicht mehr belastend, manchmal sogar interessant.


    Immer wieder staunte ich über die Wirksamkeit dieser Verfahrensweise. Als wäre da ein Geheimnis.
    Dabei ist das doch nur ein Verhalten bei dem die Konditionierung nicht mehr greifen kann.


    Ratschläge wie:


    Wenn du frei von Begierde sein willst, musst du zuerst deine Selbstüberschätzung ablegen.
    Die beste mentale Übung zur Überwindung von Selbstüberschätzung ist es,
    Betrachtungen über die Unbeständigkeit anzustellen.
    Dogen


    sind doch einfacher aufzunehmen wenn man sich seiner Konditioniertheit bewußt ist.


    Ist nicht ohne Wissen über die eigene Konditionierung alles Üben recht hart?

    Zitat

    Vielleicht kannst du mal genauer beschreiben, was du unter "Angelegenheiten, bei denen sich die Kontitionierung meldet" verstehst? Welche Situationen meinst du konkret?


    Ständig werden doch Emotionen erzeugt wie Langeweile, Unbehagen, Abneigung, Begehren, ....


    Setz man sich hin weil es günstig wäre sich mal auszuruhen, dann dauert es nicht lange und ein
    Gefühl von Langeweile macht sich breit.
    Ist man dann unbewußt so bekämpft man das wieder mit Aktivität (Surfen, TV, ..)
    Tatsächliche angestrebte Entspannug erfährt man so nicht.
    Erst wenn man das Einsetzen der Konditionierung erkennt (durch bewußtes Wahrnehmen) und diese Emotion zu läßt,
    sie als Gast toleriert, nicht kämpft, also dem Verhaltensmuster nicht nach gibt, kann man Entspannung erfahren.


    Oder beim TV-Schauen. Wenn der Film langweilig wird. Bringt das Zappen auch nichts so findet man sich
    (wie ferngesteuert) vor dem Kühlschrank wieder.
    Merke ich jetzt das es nur die Konditionierung ist die Begehren auslößt so wird auch das Mangelgefühl aufhören
    das mich in Beschlag genommen hat.


    Das ganze Konsumverhalten ist durchzogen von der Konditionierung.
    Immer treiben einem Zielvorstellungen an wie es wäre wenn man dies oder jenes hätte.
    Sehnsüchte und Mangelgefühle. Hat man dann das begehrte Objekt wird es schnell langweilig.
    Neue Wünsche treiben einem voran. Eigentlich sollte man diese Muster jetzt erkennen.


    Noch ungünstiger wenn beim Kaufen auch noch euphorische Emotionen mit aufkommen.


    Wenn man hier die Konditionierung erkennt, wird man freier.


    Hier kann man sich sofort durch Bewußtheit von dieser Gefangenschaft lösen, ohne Anstrengung, ohne Härte.


    Ich habe auch mal etwas experementiert in dem ich mich bei Tätigkeiten beobachtet habe die ich ungern mache
    Also nur Kleinigkeiten die ich als unangenehm empfinde. Bei Beobachtung (Bewußtheit) sind das meißt einfach nur Tätigkeiten.
    Meine Konditionierung bewertet von vorne herein etwas und ich übernehme das (bei Unbewußtheit)

    Zitat

    Ich würde sagen, dass Einsicht auch den Bereich der persönlichkeitsbezogener Merkmale einschließt und gleichzeitig deren Bedeutung für den Beobachter mindert. Verhaltensmuster entstehen infolge der Vermeidungsstrategien, also ist deren Urprung Angst => Unwissenheit. Durch das Erkennen und Aufheben des Persönlichkeitsglaubens relativieren sich auch die charakterspezifischen Verhaltensformen . Dennoch ist buddhistische Praxis nicht direkt dafür geeignet bereits bestehende psychische Probleme zu lösen. Es ist also nicht verkehrt parallel dazu das eigene Gemüt zu erforschen, für jedes psychische Problem, das noch kein pathologisches Ausmaß erreicht hat, gibt es auch passable Lösungsmöglichkeiten, die man selbst angehen kann.


    Bestehen erhebliche psychische Probleme muß natürlich der Profi (Psychologe, ..) aufgesucht werden.


    Mir fällt einiges bei Alltäglichen auf, also eigentlich ständig.


    Es werden da ständig irgend welche Emotionen erzeugt die man nicht haben will.
    Man sucht Lösungen und die sehen óft so aus das man sich mit Aktivitäten vollstopft
    oder sich materielle Sachen aneignet um sich eine Freude zu machen.


    Durchschaut man hier diesen Mechanismuß so weiß man das es nichts nutzt einen inneren Drängen nachzugeben.
    Es ändert sich nichts. Man hat eine ähnliche Situation bald wieder.


    Das Erkennen vermindert oder stoppt diesen Drang. Ein Lösen ist da gar nicht nötig.
    Tolerieren und aufmerksam beobachten was als nächstes passiert.
    (Nur als Beispiel für die kleinen Alltäglichkeiten)


    So verstehe ich den Spruch "Es gibt nicht zu tun"


    Den Grund für Spannungen, unangenehme Emotionen , etc., sehe ich darin das man durch seine Verhaltensmuster
    dazu neigt Zielvorstellungen zu haben.
    Wenn man etwas nicht lösen kann wird das nicht akzeptiert. Es wird eine Zielvorstellung entwickelt die aber in der
    Zukunft liegt. Genau das ist die Lücke die dann bei Unbewußtheit von der Konditionierung dazu genutzt wird
    negative Emotionen zu streuen.


    Wenn ich vom Kopf her weiß - ich kann eine bestimmte Angelegenheit jetzt nicht lösen, erst in 3 Tagen - dann wird
    meine Konditionierung immer wieder an dem Ungelößten ansetzen. Aber nur so lange wie ich unbewußt bin.


    Ich weiß zwar das Psychologen versteckte Dinge aufdecken und bewußt machen können - was wichtig ist.
    Sie versuchen dann eine Aufarbeitung die eine befriedigende Lösung bringen soll. Das ist auch o.k.


    Ich bin aber der Meinung das bei alltäglichen Angelegenheiten bei denen sich die Konditionierung meldet,
    nicht nach einer Lösung gesucht werden muß. Hier müßte doch der Schwerpunkt auf dem Erkennen (empfinden)
    und Tolerieren liegen. Lösen könnte hier doch die Falle sein die die Konditionierung bereit hält?
    Wenn das Einsetzen einer unangenehmen Emotion mich in Beschlag nimmt so wird das Ganze nur zum Aha-Erlebnis
    wenn es mir gelingt Bewußt wahrzunehmen. Die Belastung fällt weg ohne das ich das anstrebe. Eigentlich dürfte sie auch bleiben
    wenn ich auch bewußt bleibe.


    "Es gibt nichts zu tun"


    So ist doch nicht der Sachverhalt das eigentliche Problem sondern die Unbewußtheit?
    (ich beziehe mich hier auf die kleinen Vorkommnisse des Alltags)

    Hallo


    Nach dem lesen buddh. Literatur habe ich mich oft gewundert, wie schnell sich die Lebensqualität ändert
    wenn man ein paar im Buch angesprochen Sachverhalte zur Kenntnis nimmt und bestimmte Mechanismen
    (z.B. das Aufkommen von Emotionen) im Moment ihres Entstehens beobachtet.


    Eigentlich dreht sich doch alles um Bewußtheit/Unbewußtheit.


    Beobachtet man etwas was als belastend empfunden wird ändert sich das oder es verschwindet.


    Es ist ein Mechanismus in Jeden, der nur Macht über die Person hat, wenn er nicht erkannt wird.
    Das kann recht unangenehm sein wenn, die Veranlagung darin besteht, sich Opferidentidäten zuweisen
    zu lassen, etc.


    Bei Erkennen ist dieser Mechanismus gestört oder sogar zerstört.


    In verschiedenen religiösen Richtungen, wird die Bedeutug des "Jetzt" hervorgehoben und "Achtsamkeit" geübt.
    Auch wird Meditation als wichtiger Bestandteil der Übung verstanden.


    Ist das nicht recht umständlich wenn man vorab nicht versteht das man sein Leben aus dieser Konditioniertheit
    heraus lebt?


    Kommt einen diese Einsicht leichter beim Zazen? Sollte man nicht erst mal diese Konditioniertheit in
    allen möglichen Bereichen des Lebens beobachten um sich dann viel leichter in Achtsamkeit und
    Meditation üben.


    Konditionierung ist zwar auch nur ein Konzept aber das Erkennen der Konditionierung
    (Emotionen, Verhaltensmustern, Selbstbildern, ....) ist doch sicher ein wichtiger Schritt.


    Man würde doch Zitate wie "Es ist alles nur der eigene Geist" einfacher verstehen.


    Gerade wenn man dabei ist Probleme zu lösen, merkt man nicht, wie man gleichzeitig der Konditionierung
    wieder auf dem Leim geht.


    Ich habe 2 Bücher gelesen die mir "Wu Wei" näher bringen sollten. Ich konnte da nichts umsetzen.
    Heute weiß ich - Dieses "Tun ohne zu tun" hat sehr viel mit meiner Konditionierung zu tun.
    Mit den Augen, die nur das Problem sehen kann man schlechter lösen. Wahrnehmen und Erkennen,
    ohne Wünschen - ohne Einbeziehung der Konditionierung - das wäre das was ich erfahren sollte.


    Sind da manche religiöse Richtungen nicht konkret genug?


    Oder ist das mein individuelles Problem, das ich aus Texten und Aussagen nicht gleich das Richtige heraushöre?


    Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

    Danke für die Antworten.


    Als mich selbst sehe ich eher so etwas wie, einen Körper der wahrnehmen kann.
    (Nicht als Ego, Denker, Person, ..)


    So bleibt das Beobachten und das Beobachtete (negative Emotion).
    Das verschwindet meißt sofort wenn man aufmerksam ist.

    Alwin:

    Nur das Dualistische Denken läßt den Schluß zu das eine Emotion als Etwas (von mir Getrenntes) ankommt.


    Zitat

    Vajrakaya hat geschrieben:
    Und du meinst, wenn du das oben schreibst, dann wäre das "nicht-dualistisches" Denken? ;)


    Ich weiß nicht ob es "Nicht-Dualistisches-Denken" gibt

    Zitat

    Es wäre ein Trugschluß, zwischen der Empfindung und einem Empfindenden zu unterscheiden


    Demnach bin ich also auch die Emotion selbst.
    Nur das Dualistische Denken läßt den Schluß zu das eine Emotion als Etwas (von mir Getrenntes) ankommt.


    Danke für die Antworten


    Ich werde jetzt den Text leichter weiter lesen können weil dieses geklärt ist.

    Vajrakaya:

    Ich denke, das ist hier das falsche Forum für deinen Ansatz, der kein buddhistischer ist.


    Für mich selbst ist es nicht wichtig ob jetzt mein Ansatz ein buddhistischer ist oder nicht.
    Geglaubt habe ich aber schon das es eine buddhistische Praxis ist
    Gedanken als Gedanken zu erkennen und Emotionen als Emotionen, und diesen mit Aufmerksamkeit zu begegnen, ohne sich von ihnen zu etwas Automatischen (Konditionierung) verleiten zu lassen.


    Ein spiritueller Mensch bin ich allerdings nicht, darum orientiere ich mich nicht an einer buddhistischen Linie

    Vajrakaya:

    Vielleicht solltest du dich mit der buddhistischen Lehre befassen, wenn du verstehen willst. Warum beginnst du mit Krishnamurti, der kein Buddhist ist?



    Ich habe mich schon mit buddhistischer und taoistischer Literatur befaßt.
    Auch Eckhart Tolle war recht interessant.


    Besonders Eckhart Tolle erklärt sehr gut wie man durch Egozentrisches Denken an Lebensqualität verliert.
    aus taoistischer Literatur weiß ich das Wiederstand gegen Negatives dieses stärkt.


    Wenn ich einen Text von Krishnamurti über das entstehen von Konflikten lesen kann halte ich das auch für recht interessant.
    Es geht ja hier um das Nicht-Handeln. Die Vorgehensweise (keine Distanz, Abwehr) ist doch ähnlich

    Hallo


    Bin neu hier. Hab eine Frage zu einem Text den ich gelesen habe.
    (aus Krishnamurti - Du bist die Welt) Der Autor erkärt u.a. wie Konflikte entstehen.


    Wenn negative Emotinen empfunden werden und man möchte sich distanzieren, dann entsteht so ein Konflikt.


    Würde man sich nicht von dieser negativen Emotion unterscheiden, also wenn man
    das Beobachtete auch als das Selbe wie den Beobachter ansieht, entsteht kein Konflikt.
    (so glaube ich das verstanden zu haben - "Der Beobachter ist das Beobachtete")


    Ich kann das schon nachvollziehen habe aber eine andere Herangehensweise.


    Ich habe mich eher als eine Plattform oder ein Gästehaus gesehen, in dem die (negativen) Emotionen sich aufhalten (dürfen)


    Das ich aber die Emotion selber bin habe nicht in Betracht gezogen.
    (Eigentlich habe ich solche Verhaltensmuster abgelegt, oder versuche sie abzulegen, die mich zu einer Idendifizierung verleitet haben)


    Ich sehe mich eher als die Aufmerksamkeit, die Bewußtheit, den neutralen Beobachter, den Gastgeber, ... der sich nicht mit der Emotion identifiziert, der sie nur wahrnimmt, nicht bekämmpft, sich aber auch nicht distanziert.


    Gerade meiner Neutralität habe ich geglaubt es verdanken zu können, das sich nicht Geschichten und Dramatisierungen um die negativen Emotionen bilden, die einem in Beschlag nehmen.


    Es war immer nur ein einfaches Umschalten auf Bewußtheit und eine aufmerksamme Zuwendung nötig um einen Konflikt zu vermeiden.


    Da dieser im Buch beschriebene Ansatz nun doch anders ist
    In wie weit ist jetzt Das Beobachtete Der Beobachter selbst?
    Ist Das Bewußtsein (Die Bewußtheit) Das Beobachtete?


    Danke für die Antworten


    Gruß