Beiträge von GyatsoJigme

    Irmin82:

    @Jigme Wozu verwendet man dann überhaupt den Begriff Wiedergeburt? Das hat doch dann mit Wiedergeburt überhaupt nichts zu tun. Und eigentlich kann es mir dann ja auch egal sein, wie ich lebe oder wer meinen Impuls abbekommt. Edit: Das ist ja eigentlich nichts anderes als Atheismus


    Nein ist es nicht. Der Begriff Wiedergeburt mag wirklich etwas irreführend wirken und mMn ist es auch lediglich eine Übernahme aus dem Hinduismus, wie etliche andere Sachen auch, aber trotzdem.. es wird sehr wohl was wiedergeboren. Und das ist eben dieser karmische Impuls.


    Und auch egal kann es einem Buddhisten nicht sein. Denn das Ziel ist das Überwinden des Leidens, und das kann nur erreicht werden, wenn Selbst und Nicht Selbst überwunden werden. Das Karma darf weder Negativ noch Positiv sein. Eine neutrale Ausrichtung ist von Nöten, damit durch "dein" Impuls aus Notwendigkeit, die sich aus dem Kreislauf ergibt, nicht erneut ein Individuum geboren wird.



    Zitat

    Edit2: Außerdem reden wir hier die ganze Zeit von einem Ich, falls du es merkst.


    Ein "Ich" existiert nach buddhistischer Lehre aber gar nicht :?

    Ich konnte aus dem Pali Kanon folgendes entnehmen.


    Wiedergeboren wird auf jeden Fall keine Seele. Wiedergeboren wird ein Impuls. Nein, vielmehr bleibt dieser Impuls bestehen, wenn der Mensch stirbt. Abhängig vom Karma, setzt dieser Impuls eine Wiedergeburt voraus. Ein Tier, ein Mensch, was auch immer.


    Dieses Wesen, hat jedoch nicht länger etwas mit mir zu tun.


    Die Vorstellung der Wiedergeburt, in Form einer Seele und der damit verbundenen Person XY, ist mMn ein Irrglaube, zumindest im Buddhismus. Von solch einer konnte ich nie lesen, und es war auch nie die Rede von so einer. Zumal es sogar die weit verbreitete Annahme gibt, das Buddha selbst nicht wirklich an Wiedergeburt glaubte.


    Heißt im Klartext: Werde ich wiedergeboren (wovon ich ausgehe) dann entweder als Mensch oder Tier, jedoch habe ich damit dann nicht mehr direkt etwas zu tun. Es ist nicht so, das man dann als Kind in Syrien sitzt und sich denkt: "Man, hätte ich mal gutes Karma gesammelt".


    Es ist ein neuer Mensch, ein neues Tier, ein neues Leben.
    Deshalb sollte man sich ja auch bemühen gutes Karma zu sammeln, damit das Leid ein Ende findet und es möglich wird das Menschen aus dem Kreislauf entkommen.


    Aber wie man schnell merkt, die Menschwerdung ist nicht so einfach zu erreichen, hinzu kommt, dass die Chance, in einer Zeit geboren zu werden, in der die buddhistische Lehre existiert, sehr gering ist. Zusätzlich braucht man einen gesunden Körper, einen gesunden Verstand, um die Lehre zu begreifen, eine Umwelt, die es einem ermöglicht die Lehre auszuüben, alles Dinge die sehr selten sind. Deshalb sollte man keine Zeit vergäuden und sofort mit der Achtsamkeitsschulung und mit einer moralischen Lebensweise beginnen.


    Alles andere folgt, und benötigt kein elendig langes Spekulieren.