Beiträge von Horin

    Es gibt ja auch niemanden der etwas wissen könnte :)
    Dies ist der endlose Weg ohne Ziel, der von niemanden gegangen wird..
    Kritisch ist es selbstverständlich nur aus der Sicht einer Person, im menschlichen Miteinander. Das wäre m.E. das, was durch Unbewusstheit für Karma sorgt (Ursache/Wirkung).


    Und ja, man kann Texte lesen und den Verstand nutzen als Instrument, Texte können Inspirieren oder den Verstand zusammenbrechen lassen (z.B. Koans). Aber sie sind eine minderwertige Informationsquelle, wenn es darum geht Antworten zu suchen oder vermeindliches Wissen anzuhäufen, aber in dem Punkt scheinen wir ja übereinzustimmen:-)


    Um es mal nach meinem Empfinden in Worte zu fassen (was eigentlich unmöglich ist). Vereinfacht und hoffentlich Verstandesgerecht:
    Geist und Materie bestehen aus der selben Energie (Bewusstsein), es gibt nichts, was nicht aus dieser Energie besteht. Aber die Energie manifestiert sich unterschiedlich (das meinen die Hindus mit "Leela"). Somit ist ein Gedanke von der selben "Energie" wie das was gehört wird, was gespürt wird, was gesehen wird... Materie kann mal solide erscheinen, mal subtil. Woher kommt ein Gedanke, worin verweilt er und wohin verschwindet er? Dies ist das Bewusstsein, welches grenzenlos und universell ist, denn auch die dazu aufsteigenden Gedanken "Mein Bewusstsein" "Ich, Du..." etc. sind Wahrnehmungen, "Dein" Körper wird wahrgenommen, jede Wahrnehmung erscheint in diesem Bewusstsein. WER nimmt es wahr? Gibt es eine Antwort, welche KEIN Gedanke ist? Das Erkennen dass "Du" nicht in der Form existierst, wie Du es denkst, das Erkennen, dass alles nur eine Wahrnehmung in Dir als Bewusstsein ist, untrennbar, zeitlos, ungeboren, ist Nirwana.

    Er kann nichts tun, er will es nicht akzeptieren. Die Verantwortung, Tiere zu schützen und Schlachtung und die Fleischindustrie zu boykottieren ist sein Beitrag. Da ist ein Wunsch nach einer Veränderung der Welt, welcher nie erfüllt werden kann. Er kann seine Vorstellungen nicht auf die Welt übertragen. Alles fängt bei einem selbst an. Vielleicht fehlt ihm das Gewahrsein, das Thema und alle dazugehörigen aufsteigenden Gedanken, wenn es aufkommt, zu beobachten, ohne daran kleben zu bleiben. Der Verstand mischt sich sehr gerne überall ein, macht alles zu seinem Thema und gaukelt vor einen Anspruch auf die universelle Richtigkeit der eigenen Sichtweise zu haben.
    Das ist Dukkha und der Grund für so viele zwischenmenschliche Konflikte.

    Ja, je subtiler, desto schwerer ist solches zu erkennen.
    Es geht aber m.E. nicht darum etwas loszuwerden, es geht darum sich diesen Glaubenssätzen bewusst zu werden. Der menschliche Geist funtioniert nur mit Dualität, Kategorien, Wertungen. Es ist nur kritisch, wenn dem.Glauben geschenkt wird und diese Programme unbewusst ablaufen.

    Morpho:

    Nun ja. Zen hat ja auch ne ganze Menge "heilige Texte".
    Deswegen sind sie bewahrt worden und das in einem höchst verantwortungsbewussten Maße: völlig authentisch. Abgesehen davon, wird auch der Kanon seit hunderten Jahren aufbewahrt und studiert.


    Worte und Schriften können nichts Heiliges sein. Alles wirkliche Wissen entspringt aus eigener Erfahrung. Angelerntes Wissen hat keinen Wert - es ist reine Information, Du erlernst es und kannst es wieder vergessen.. ob es wahr ist, dass mancher Zenmeister alle Schriften verbrannt hat oder es ein Gleichnis aus dieser Erkenntnis ist, dass Schriften daher wertlos sind, ist egal. Dennoch ist jegliches Anhaften an solche Quellen verrückt, eine Beschäftigung und Übung des Geistes.

    Sobald versucht wird, Zen in Worte zu fassen, es zu erklären, darüber nachzudenken, ist es verfehlt. Zen hat nichts mit Philosopie zu tun, Zen ist!
    - und damit grenzt sich Zen von den ganzen scholastischen Philosophien und Religionen und der ganzen Anhaftung an (heilige) Texte, wie es nicht nur im Buddhismus, auch in anderen Religionen geschieht, ab.

    Bhutan hat keine internationale Öffentlichkeitsarbeit. Staatsreligion ist Buddhismus und ein Urlaubs-Visum kostet sehr, sehr viel Geld. Damit wird (Spiritual-)Touristenschwemmen entgegengewirkt. Land- und Forstwirtschaft sind streng reglementiert und Naturschutz steht im Schulcurriculum sehr weit oben. Auch Zigarettenkonsum ist verboten. Bis vor 20 Jahren war sogar Fernsehen verboten.
    Alles in Allem ein sehr interessantes Land, welches ich gerne besuchen würde, aber mein Geldbeutel für einen solchen Trip wohl doch etwas zu schmal ist und westliche Touristen sind wohl auch in der Bevölkerung nicht so gern gesehen, wen wundert es?!

    Also ich meide es auch zu töten, lass alle Insekten aus dem Fenster.. Bei Mücken kann es aber doch sein, dass wenn ich nachts nicht schlafen kann, ich sie platt mache. Mein Mitgefühl endet dann, wenn sie mich nicht schlafen lassen durch das permanente Summen oder den zigsten Stich..

    Nachts eine meditative Praxis zu üben ist genauso von Nach- oder Vorteil wie Tagsüber..
    Da jeder Körper unterschiedlich ist und jeder Mensch damit verschiedenste Dispositionen mitbringt, kann es für die einen hilfreicher erscheinen es nachts zu machen.


    Einer meiner Vorredner meinte Zen hat keinen Nutzen. Ja so ist es, Zen ist eher das Leben durch eine andere Qualität zu leben.
    Die Frage ist nur, wer ist das, wer meint etwas zu ändern - und was ist der Impuls sich hinzusetzen und Zazen zu tätigen.
    Es gibt diejenigen die 10,20,30 Jahre meditieren und es bleibt so wie vorher, es gibt welche die nie Meditation als Übung genutzt haben und dennoch die Buddhanatur verwirklicht haben.


    Es ist, so kommt es mir vor, bei vielen die Idee vorherrschend: Je exotischer, je extremer, desto besser.. Buddhanatur ist unbedingt, keine Übung, kein Wunsch kann sie herbeizwingen.


    Bevor man sich hinsetzt und meint zu meditieren sollte man deshalb in sich gehen und schauen, wer das ist, der meditieren will und wozu überhaupt. Ich denke, niemand der eine Übung nutzt, erhofft sich nichts davon. Erst mit der Realisierung der Buddhanatur kann ein wirklich absichtsloses Sitzen stattfinden - Weil es keine Praxis, keine Übung, keine "Meditation" mehr ist. Es ist dann Meditation als Zustand. Egal welche Form er annimmt. Und dann ist es auch egal, ob man Sitzt, Isst, Geht, Fernsehen schaut, Fleisch isst...

    Vendu:

    [...]Es ist nicht wirklich eine Lücke dazwischen, aber doch geht nicht z.B. das eine Bewusstsein in das neue Bewusstsein über, eines stirbt, das andere entsteht, auch durch das vorhergehende bedingt.[...]


    Es gibt nur ein Bewusstsein, einen "Geist" (missverständlicher Begriff durch die vielen Interpretationen), welcher alles was wahrgenommen wird, was erscheint und vergeht, beinhaltet. Wo soll da eine Grenze sein zwischen einem Bewusstsein und einem anderen, zwischen "mir" und "dir"?


    Der Versuch allein ist ein Wollen, nicht wahr? Die Frage welche mmn zentral ist, ist: Wer ist das, wer etwas will?