Beiträge von Reissack

    Es mag sein dass Meditation Erfolge bringt, aber kann man wirklich dem Leiden entkommen?


    Um diese Frage beantworten zu können, sollte man sich zu allererst fragen, wer ist derjenige der leidet und was soll Leid überhaupt sein?


    Ganz klar, ICH bin es der leidet.

    Aber moment mal, ich habe doch schonmal die persönliche Erfahrung gemacht ein glückliches ICH zu sein. Wie ist es also möglich dass ich ein leidendes ICH bin?


    Ist es nicht so, dass eine Wahrheit nicht zeitlich gebunden ist? Eine Wahrheit hat immer die Qualität einer Wahrheit, sie ist also immer wahr. Stellt sich eine Wahrheit morgen als Unwahr heraus, so war es nie eine Wahrheit, wir dachten lediglich es wäre eine, aber es war keine.


    Ein leidendes ICH ist eine Illusion. Nicht verstanden als eine Täuschung, sondern als zeitlich begrenzte Erscheinung, an Zeit gebunden, nichts Wahres, etwas Vergängliches.

    Ich bin aber keinesfalls eine zeitlich begrenzte Erscheinung, wenn das leidende ICH verschwunden ist, gibt es mich immer noch. Es soll aber tatsächlich vorkommen, dass sich jemand für eine Erscheinung hält und meint er ist der Leidende. Am nächsten Tag ist er plötzlich der Frohe und paar Stunden drauf der Wütende.


    Es gibt jedoch keinen Gegenstand, kein Ereignis, kein Gefühl welches soetwas wie Leid enthält bzw in sich trägt. Es ist unsere Anschauung die aus einer Erfahrung eine leidvolle Erfahrung macht. Dieses Leid entsteht aber wie alles andere auch, ausschließlich im Bewusstsein.


    Wenn ich mich nun abends schlafen lege, wird dieses leidende ICH und mein Körper verschwinden. Ebenso wird auch das Bewusstsein verschwinden und ich werde keine Erfahrungen machen können. Erst wenn ich wieder aufwache werde ich feststellen können dass ich geschlafen habe und das Bewusstsein und somit das gesate Universum nicht vorhanden waren.


    Woher weiß ich dass das Bewusstsein nicht anwesend war?

    Weil ich ansonsten die Erfahrung machen würde: Ich schlafe. ICH bin ein Schlafender. Ich könnte mir während des Schlafens überlegen was ich morgen essen werde, wie ich in den Tag starten werde usw.

    Das kann ich aber nicht tun, da mein Bewusstsein abwesend ist.


    Ich bin jedoch weder das Bewusstsein noch meine verschiedenen ICHs, da sie die Qualität einer zeitlich begtenzten Erscheinung haben. Denn jeden Abend verschwinden sie restlos und jeden morgen tauchen sie lückenlos wieder auf.


    Ich bin jedoch nicht gebunden an ein Etwas und brauche nichts um zu sein. Ich bin. Das reicht um zu sein.


    Danke für eure Aufmerksamkeit.

    Wer beobachtet eigendlich die Abwesenheit eines Selbst ? ;)

    Demnach ein Beobachter welches nicht das Selbst ist, da das Selbst ja abwesend ist.


    Für mich gilt: Das Selbst ist weder das Beobachtete, noch der Beobachter, sondern das was die Beobachtung erst möglich macht.

    Demnach kann für mich keine Beobachtung ohne Selbst stattfinden, z.B.: traumloser Schlaf


    Hi, und noch einmal, ich habe in der Vertiefung schon mal das Ich hinter mir gelassen. Bei einer kurzen Zeit, konnte ich mein reales Selbst sehen.

    Aus welcher Sicht konntest du dieses reale Selbst (Beobachtetes) sehen? Aus der Sicht des Selbst oder aus einer Anderen? Was ist dann dieses Andere? Dein wahres reales Selbst? (: