Hallo liebes Forum,
Ich bin 23 Jahre alt und studiere Psychologie. Vor ungefähr 1,5 Jahren habe ich das erste Mal meditiert und gleichzeitig angefangen verschiedene Literatur bezüglich Achtsamkeitsmeditation (unter anderem "Achtsamkeitsrevolution - Allan B. Wallace) zu lesen. Ausschlaggebend war eine gewisse Form der Angststörung, die ich mir aufgrund eines tendenziell eher ungesünderen Lebensstils eingefangen habe. Eine Therapie sowie eine niedrige Dosis SSRI haben dazu geführt, dass ich mich nun wieder sehr gut fühle. Auch wenn ich noch nicht ganz über den Berg bin, empfinde ich nun eine tiefe Dankbarkeit für diese Erfahrungen, weil sie mir klar gemacht haben, dass man physisch, wie psychisch auf sich Acht geben muss.
Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Über die letzten 1,5 Jahre habe ich mal intensiver, mal weniger intensiv meditiert. Es gab immer wieder Phasen (1-2 Monate), in denen ich gar nicht meditierte. Dies hatte mehrere Gründe: zum einen meditierte ich, um meine Probleme loszuwerden. Wenn es mir besser ging, hörte ich auch immer auf zu meditieren. Außerdem war mir die Meditation zeitweise unbehaglich, weshalb ich mich eher davon abwendete. Um den positiven Effekt der Meditation (bezüglich vielerlei Dinge, nicht nur meines psychischen Zustandes), wusste ich jedoch zu jeder Zeit.
Vor ca. 5 Monaten wurde mir klar, dass ich nicht nur meditiere, damit es mir psychisch besser geht, sondern das mehr dahinter steckt. Seitdem meditierte ich täglich (mit Ausnahme von wenigen Tagen) zwischen 20-40 Minuten. In der Regel 2x 20 Minuten täglich. Gerade in den ersten beiden Monaten merkte ich noch stärkere Unterschiede zu Zeiten, in denen ich nicht meditierte, als zu anderen Zeiten der Meditation. Doch seit ca. 4 Wochen, also ungefähr als die Ausgangsbeschränkung wegen Corona verhängt wurde, habe ich das Gefühl nicht mehr so einen starken Fokus zu haben. Also zuvor hatte ich immer das Gefühl, dass mein Fokus sich verbessert, doch neuerdings habe ich oft das Gefühl müde, unkonzentriert und umwachsam zu sein. Dies führt dazu, dass ich mich eher weniger achtsam bin im Alltag, als ohne Meditation. Generell fühlt es sich so an, als steckte ich in einem Motivationstief und würde mich etwas gehen lassen. Meditation fühlt sich "alltäglich" an, wenn ihr wisst, was ich meine.
Woran könnte das liegen, außer der Tatsache, dass mein Schlafrhythmus seit Corona etwas durcheinander ist? Und welche Tipps könnt ihr mir geben, um wieder das wesentliche klar vor Augen zu haben?
Ich freue mich über Antworten!
Liebe Grüße
Tranfunzel
PS: Da ich mit dem Rücken ein paar Probleme habe, meditiere ich immer sitzend, an eine Wand angelehnt. Dabei fällt es mir schwer eine gerade Körperhaltung aufrecht zu erhalten. Könnte das eine Rolle spielen?