Beiträge von Omega

    Liebe Freunde,


    bevor wir weiter diskutieren, ob das Ich eine Illusion ist: was haltet ihr davon, wenn wir einfach mehr vollkommenen buddhistischen Meistern lauschen, mehr darauf hören, was sie sagen?

    Ab diesem Punkt möchte ich öfter ihre Meinung einbringen und weniger meine.


    Wie etwa die von Drakpa Gyaltsen, (ein Vorbild für etliche nach ihm kommende Meister).


    Hiermit verabschiede ich mich von heute von euch und wünsche euch noch allen einen wunderbaren Abend!


    Euer Oleg

    (Der so sehr in Samsara umherwandert, dass er unfähig ist, mal einen Tag keinen Kaffee zu trinken.)


    Lieber Helmut, vielen Dank für deine Worte.

    Dass es ein Ich außer einem illusionären Ich geben soll, klingt widersprüchlich (und sehr konfus).

    Das "Problem" ist, dass wenn wir glauben, es gäbe da ein Ich, welches etwa im "Dharma" nicht verneint wird, wir das "andere" Ich, was man ablegen sollte, um "zu erwachen", niemals "erwachen" werden.
    Denn wir werden letztendlich an irgendeinem Ich haften, sei es das vom "Dharma" oder von sonst wo.

    Das "Problem" ist auch, dass es hier einerseits Menschen gibt, die sehr gewillt sind, andere zum "erwachen" zu führen, und andererseits Menschen, die offensichtlich viel Zeit damit verbringen, sich in Diskussionen zu verstricken, anstatt diese Zeit für ihre Selbstverwirklichung, wie eben durch Bücher weiser Menschen, zu nutzen.

    Von all den Autoren, dessen Bücher ich hier aufgeführt habe (außer vielleicht einer kleinen wenigen Anzahl, wie etwa von Kurt Tepperwein, dessen Lehren für spirituelle "Neuankömmlinge" eignen), ist nicht das Kleinste von "dem einen und dem anderen Ich" vorhanden, schon gar nicht in den Texten vollkommen verwirklichter buddhistischer Meister, etwa aus https://www.lotsawahouse.org

    Woher du deine Theorie von diesen zwei Ich´s hast, kannst wohl nur "du" wissen, "ich" jedenfalls kann dir sagen, dass, solange wir an einer Theorie, wie an der "zwei-Ich-Theorie", festhalten, werden wir niemals "erwachen", was doch sehr schade ist, denn aus welchem Grund befassen wir uns sonst mit den buddhistischen Lehren, wenn nicht, um zu erwachen?

    Hier noch einmal mein Appell an alle (einschließlich mir):
    Wir müssen uns entschließen, unser Ich als völlige Illusion zu erkennen, ohne Wenn und Aber. Erst dann werden wir es auch ablegen können! Doch solange wir an einem Ich aus dem Dharma oder einem aus unserer Vergangenheit etwa, festhalten, werden wir nie dazu kommen.

    Das Wissen dazu liegt vor unserer Nase, also lasst es uns nehmen und uns darin vertiefen!

    Emaho!

    Ich hoffe, ihr alle erwacht täglich mit großer Freude aus dem Schlaf und genießt den Rest des Tages in vollen Zügen!

    Wir müssen eins verstehen: Ohne dem Erkennen, dass das Ich (bzw. das Ego) eine Illusion ist, wie die Spiegelung des Mondes auf dem klaren Wasser, werden wir bis zum Ende aller Tage in Samsara umherwandern, was nichts anderes heißt, als viel Leid, verbunden mit wenigen Augenblicken des Glücklichseins.

    Warum ist das so? Es ist so, weil das Ich viel will, viel braucht, viel vom Leben und den Mitmenschen erwartet, nach diesem und jenem greift, denkt, nur wenig in diesem Leben erreichen zu können, ärgert sich oft wegen Kleinigkeiten und glaubt, das Leben sei in gewisser Weise ein Kampf (was es auch ist mit dieser Sichtweise!). Kurz und knapp: Solange wir glauben, es gäbe da ein "Ich" und "die Welt", haben wir es im Großen und Ganzen schwer im Leben.
    Die Leichtigkeit des Seins hingegen stellt sich ein, sobald wir erkennen: Das Ego hat es nie gegeben! Ich hatte ja die ganze Zeit über eine verkehrte Sichtweise!

    Dieses Thema (falls die lieben Kollegen von der Moderation es freischalten) hat demnach zum Ziel, dass du diese Wahrheit, dass das Ego nur deine Einbildung ist und von Anfang an nur in deinem Bewusstsein existiert hat, erkennst, dich somit vollkommen von deinem Ego befreist und dadurch "erwachst".
    Kurz und knapp: wir werden ein viel glücklicherer Mensch.


    Frage: Wie schaffen wir es, diese Wahrheit, dass das Ego nur eine Illusion ist, zu erkennen?
    Antwort: Wie auch sonst im Leben, gibt es keinen "konkreten" Weg. Das einzig Wichtige ist jedoch, dass du entschlossen bist, dieses Ziel zu erreichen. Bist du jedoch entschlossen, wirst du schon bald diese grenzenlose Lebensfreude, die dir jetzt noch unbekannt ist, erfahren.


    Lasst uns also gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, dass wir unser Ich vollständig als Illusion erkennen und stets in der Einheit des Seins verweilen.

    Abschließend zu diesem Beitrag meine persönlichen Empfehlungen, wie wir zu dieser großartigen Wahrheit gelangen können. (Die folgende Aufzählung ist rein spontan und unterliegt keinem System.)

    Bücher (viele auch als Kindle-Ebook erhältlich)
    Thich Nhat Hanh - Leben ist, was jetzt geschieht
    Gespräche mit Ramana Maharshi;

    Das wahre Buch vom südlichen Blütenland
    Dilgo Khyentse (z.B. „Erleuchtete Weisheit...");
    Bhagavadgita
    Das tibetische Buch vom Leben und Sterben (Sogyal Rinpoche)
    Der Geist des Zen (Huang-Po)
    Bücher von Osho
    Meister Eckharts mystische Schriften
    Bücher von Kurt Tepperwein (oder seine Seminare, die man auf seinem YT-Kanal anhören kann)
    Die Klausur auf dem Berge von Dudjom Rinpoche
    Dudjom Lingpa - Buddhaschaft ohne Meditation
    (Bücher aus dem Wandel-Verlag; Verlag Manjughosha (Berlin).

    Texte erleuchteter Meister (große Empfehlung!): https://www.lotsawahouse.org


    Und zuletzt vielleicht noch die folgende Inspiration:

    Wo sollte ein Ich denn anders existieren als in unserem Bewusstsein? Wir könnten uns sagen: Ich fühle doch, bin mir meiner Umwelt bewusst, sehe doch diesen Körper. Doch auch in unserem Körper werden wir dieses Ich niemals finden, denn es ist ein völliges Konstrukt unseres Geistes, nur eine Vorstellung, so existent wie ein Traum. Wir können unseren Körper jedoch in Einzelteile aufteilen: da gibt es das Ohr, das Auge, das Bein, das Herz oder die Darmbakterien. All dies könnten wir noch weiter zerteilen: Im Herz ist Blut, im Blut ist Wasser usw. bis zu den Atomen und anderen kleinsten Teilchen, und sogar die sind nicht wirklich existent, wie uns die neusten Forschungen der Physik zeigen ...

    Der Glaube an ein Ich ist bei uns aber daher so stark, weil wir uns so stark mit unserem Körper identifizieren. Doch in unserem Körper befinden sich z.B. Milliarden Darmbakterien, ohne die unser Körper überhaupt nicht existieren könnte, und wenn wir "Ich" sagen, müssten wir eigentlich auch die Darmbakterien sein, was ja keinen Sinn macht, denn Darmbakterien sind doch Darmbakterien ...

    Wir können also wahrlich an sehr vielen Fakten erkennen, dass ein Ich eine reine Illusion ist. Daher bitte bitte nimm dir die Zeit und setze dich mit "deinem" Ich auseinander, lies dir Bücher dazu durch, rede mit Menschen, wie mit Buddhisten, die das Ich völlig abgelegt haben und erkenne dies bitte letztendlich selbst! Dein Leben und das deiner Mitmenschen wird dann um ein Vielfaches reicher, das versichere ich dir. (Und laut buddhistischen Meistern ist dieses Erkennen bis zur Erleuchtung nur noch ein Katzensprung.)

    Euer Oleg
    (der noch in Samsara umherirrt und noch nicht gewachsen, seinen wilden Geist zu zähmen)

    Hallo noch einmal ihr fleißigen Seelen,

    klasse, dass ihr euch so intensiv mit dem Thema Tod befasst!


    Tatsächlich werden wir niemals einen großen seelischen und spirituellen (oder nenne es "geistigen") Wachstum verzeichnen, ohne vollkommen die Angst vor dem Tod abzulegen und in gewisser Weise täglich - sollte der Tod uns schließlich ereilen - auf ihn vorbereitet zu sein.

    Mehr noch: wir sollten uns in dem Moment des Todes sagen zu können: ich heiße dich herzlich willkommen Tod! Denn ich bereue nichts, und bin jetzt, in diesem Moment, der glücklichste Mensch auf Erden.

    Denjenigen, für die das Ganze hier etwas "zu krass" klingt, will ich noch anfügen: Nur mit solch einer Einstellung werdet ihr euer Leben auch vollkommen "genießen" können; nur mit solch einer Einstellung könnt ihr die wahre geistige Freiheit erleben, eine Freiheit, in der ihr all eure Ängste, Sorgen und Zweifel abgelegt und euch von all den gesellschaftlichen Konditionen befreit habt!

    Eine Buch- und Mensch-Empfehlung will ich dazu ebenfalls noch hier lassen:
    Viktor Frankl und sein Buch "… trotzdem Ja zum Leben sagen" welches in zig Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft wurde. Dort beschreibt er seine Erfahrungen als KZ-Insasse.

    (Wer sich nun fragen sollte: "Was hat denn solch ein Buch mit dem Buddhismus gemeinsam?", den möchte ich bitten: höre auf deine Intuition, lieber Mensch; wenn du fühlst, dass dich dieses Buch in irgendeiner Weise bereichern könnte, dann lies es. Wir alle sind auf dem Weg, Erleuchtung zu erlangen, und ein großer Schritt, dieses Ziel zu erreichen, liegt darin, die Welt unvoreingenommen zu betrachten, auch ohne die Sichtweise: ist dies Buddhismus oder ist dies nicht Buddhismus?)

    Emaho!


    Das, was viele von euch machen - Bücher Buddhistischer Meister lesen - ist wunderbar, doch wenn wir die dort enthaltenen Praktiken in unseren Alltag integrieren, ohne sie zu hinterfragen, - warum genau diese Technik? Könnte es auch eine andere Methode geben, die weniger anstrengend ist? Ist es wirklich die Wahrheit, was dieser oder jener "Meister" dort schreibt? - bleiben wir in gewisser Weise "auf der Strecke".


    Und irgendwann kommt dann bei einigen der Punkt, an dem sie sich immer weniger mit dem Buddhismus befassen, denn täglich nach einem bestimmten Muster zu meditieren und auch noch andere Praktiken durchzuführen, ohne nach ein paar Jahren wirklich gute Fortschritte zu bemerken, ist nunmal sehr anstrengend, und so wird die Meditation immer seltener und der Glaube, irgendwann Erleuchtung zu erlangen oder wenigstens eine fortwährende innere Ruhe zu kultivieren, die großen inneren Frieden mit sich bringt, lässt bei ihnen immer weiter nach, was doch sehr schade ist.


    Doch wenn wir mit starkem Willen danach streben, Erleuchtung zu erlangen, werden wir - so unglaublich es klingt - immer klarer erkennen (da das, was wir dann lesen, wirklich zum Ziel hat, unseren Geist mit dem des Buddha zu vereinen), dass die beste und wirksamste Meditation tatsächlich nicht darin besteht, die Lotoshaltung einzunehmen und etwa den Atem beobachten, sondern darin, einfach im klaren, wachen und unverfälschten Bewusstsein zu verweilen, der nie auch nur eine Minute jemals von uns abgewichen ist.


    An dieser Stelle möchte ich besonders das Buch "Buddhaschaft ohne Meditation" empfehlen, Autor: Dudjom Lingpa.


    Mögt ihr alle bei bester Gesundheit sein und stets einen klaren Geist bewahren!


    Euer Oleg

    (Der noch unglaublich viel zu lernen hat und dazu einen oftmals sehr verwirrten Geist)