Hallo in die Runde,
ich bin neu hier und wollte es jetzt vermeiden gleich einen neuen Thread aufzumachen. Hab den erstbesten genommen der etwas nach meiner Frage klingt
So Schubweise interessiere ich mich jetzt eigentlich schon seit Jahren immer mal wieder für buddhistische Ideen. Ich selbst bin konfessionslos und sehr "wissenschaftlich", mag aber das nachdenken über Ethik und eine evt. vorhandene "höhere Macht", eine Art inneres moralisches Gesetz; Dinge, die die Welt zusammenhalten und über "Naturgesetze" der Sinne hinaus gehen. Der Buddhismus ist in meinen Augen die "fortschrittlichste" Philosophie/Religion, in Bezug auf die Frage, wie "Ich" zu den Dingen um mir herum stehe und in Beziehung gesetzt bin und welche moralischen Konsequenzen daraus folgen. Und vor allem (was mir persönlich immer wichtiger wird und deswegen bin ich hier): Wie man "richtiges" Handeln und Denken kultivieren kann in sich selbst und wie man "falsche" Gedanken beruhigen kann.
Soviel zur kurzen Einleitung. Denn meine Frage resultiert daher, dass eben solche Dinge lange nicht klar sind bei mir. Es gibt viele Fragen und ich habe noch viel zu lesen und nachzudenken (sicher nicht nur in buddhistischen Schriften, ich mag keine einseitigen Herangehensweisen), aber hier mal eine grundsätzliche, die ich noch nicht ganz verstehe.
Wenn alles "Leiden" ist (und ich interpretiere das Wort jetzt mal nicht so sehr als "Schmerz" und "Bosheit", sondern vor allem eher als "Vergänglichkeit", also das nichts in sich selbst und aus sich selbst einen "ewigen Kern" hat und demnach nichts ist, an das wir uns haften sollten ... so ungefähr?! ), dann frage ich mich, wieso die logische Konsequenz daraus nicht vollständige Askese ist? Vollständige Abkehr vom Leben?
Denn ich habe irgendwo bei meinen Recherchen gelesen, dass der Buddhismus im Gegenteil eher "Leben in Maßen" lehrt, also "Leiden" ins Leben integriert?!
Außerdem wären ja dann auch vermeitlich "positive" Dinge Leiden, wie Freude und Liebe. Konsequent gedacht wäre ja dann die Liebe zu einem Menschen, der Spaß am Sex mit diesem und der Genuß eines leckeren Essens alles "dumm", denn es ist Anhaftung an DInge, die ohnehin vergehen und demnach Leid sind.
Kann mir jemand möglichst schlüssig sagen, wo mein Denkfehler liegt?
Vielen Dank.