Beiträge von Bishafu_2 im Thema „Askese“

    mukti:


    Hi Raphy,


    hm, wenn Askese und Enthaltsamkeit nicht zur Freude durch Loslösung führt, sollte man nicht dran hängen würde ich sagen. Etwa wenn Askese Selbstzweck ist und nicht Mittel zum Zweck. Wenn man z.B. das Ego damit schafft, ein toller Asket zu sein, oder zum Masochismus neigt.


    Schöner Gruß,
    mukti


    Na dann sind wir ja ziemlich auf einer Linie! Für uns Menschen ist immer schwierig in den eigenen Spiegel zu schauen, deswegen bleiben wir auch so gerne verhaftet, entweder in dem "Konsumieren", "Feischeslust" (oder wie auch immer man das Verlangen auch nennen mag) oder in der Askese (dem "Nichtverlangen"). Beides sind Extreme und jeder muß sich selber justieren, was für ihn oder sie heilvoll ist.

    mukti:


    Wenn kein Begehren für etwas besteht, dann besteht auch kein Grund es zu praktizieren. Aber wenn es für dich so passt, "Genießen ohne Begehren", will ich dir wirklich nichts dreinreden.


    Vielleicht keine Notwendigkeit, aber ein Grund findet sich immer: Lebensfreude!

    mukti:
    Bishafu_2:


    Die Erfahrung der Unzulänglichkeit der Sinnes und Geistesbefriedigung ist doch erst der Beginn der Einsicht in eine spirituelle Orientierung des Lebens. Askese, Entsagung ect. sind eine mögliche Reaktion auf diese Erfahrung!
    Es geht doch darum sich nach innen zu wenden und die Ursachen für das persönliche Leid aufzulösen. Jeder Mensch ist aufgerufen dorthin zu gehen, wo sein/ihr ganz persönlicher Widerwille sitzt und diesen aufzulösen. Dieses mag bei dem einen in die Askese, bei einem anderen in eine ganz andere Richtung führen. Nür der persönliche Weg führ auch zu persönlichem inneren Frieden!
    Eine generelle Lösung für jeden Menschen gibt es nicht und wurde auch nicht vom Buddha behauptet!


    Ja, die Erfahrung von dukkha ist der Beginn, Askese und Entsagung die Reaktion. Loslösung gilt für alle Menschen, die dukkha beenden wollen, oder kennst du eine andere Möglichkeit?


    Askese und Entsagung ist eine Reaktion. Loslösen, dukkha beenden das ist Vokabular, welches auf Ablehnung des Lebens im Daseinskreislauf hindeutet. Es geht aber nicht um die Ablehnung des Lebens im Daseinskreislfaufs, sondern auf die auf die Erlöschung der Ursachen (Gier, ect.). Das Leben ist nunmal wie es ist. Aber wie ich damit umgehe ist meine Sache und da kann ich mich dafür entscheiden auf bestimmte Dinge zu verzichten um meine Gier danach zu verringern. Auf andere Dinge brauche ich gar nicht zu verzichten weil keine Gier vorhanden ist. Als Beispiel würde ich den Umgang mit Alkohol anführen, der eine solte darauf verzichten, der andere kann ruhig sein Wochendweinchen genießen.

    malsehen:


    Schön, wenn man das gleich als eins sieht.
    In dem ganzen inhaltlichen Fokus auf die Innenwendung scheint das manchmal »verlorenzugehen«.


    Wenn man das eine vom anderen trennt, kann man auch schnell in einer Depression landen. :D

    malsehen:
    Bishafu_2:

    Es geht doch darum sich nach innen zu wenden und die Ursachen für das persönliche Leid aufzulösen.


    Wobei ich das Hervortreten aus dieser Innenwendung nach – meinetwegen auch partieller – Auflösung letztlich am interessantesten finde…


    Kann man das nach Innenwenden und das Hervortreten tatsächlich trennen? Ist das nicht alles ein Prozeß?

    mukti:


    Erfolgreiche Askese und damit innerer Frieden hängt also von der Einsicht in die Unzulänglichkeit der Sinnes- und Geistesbefriedigung (dukkha) ab. Je mehr Einsicht, desto mehr Entsagung. Die Erfahrung von Leid führt zu dieser Einsicht:


    Die Erfahrung der Unzulänglichkeit der Sinnes und Geistesbefriedigung ist doch erst der Beginn der Einsicht in eine spirituelle Orientierung des Lebens. Askese, Entsagung ect. sind eine mögliche Reaktion auf diese Erfahrung!
    Es geht doch darum sich nach innen zu wenden und die Ursachen für das persönliche Leid aufzulösen. Jeder Mensch ist aufgerufen dorthin zu gehen, wo sein/ihr ganz persönlicher Widerwille sitzt und diesen aufzulösen. Dieses mag bei dem einen in die Askese, bei einem anderen in eine ganz andere Richtung führen. Nür der persönliche Weg führ auch zu persönlichem inneren Frieden!
    Eine generelle Lösung für jeden Menschen gibt es nicht und wurde auch nicht vom Buddha behauptet!