Beiträge von void im Thema „Firmung oder dhamma?! Hilfe!!!“

    Grund:
    berbahagia13:

    sie will mich jetzt dazu bringen doch noch firmung zu machen, ABER ICH WILL NICHT!!!!
    anscheinend ist das letzte wort noch nicht gesprochen... :?


    Hab dich nicht so. Firmung hat noch niemandem geschadet 8)


    Das Wort Firmung bedeutet ja "Bestätigung", "Bekräftigung" und der Sinn ist der, das man tief in seinem Glauben verwurzelt und nicht wankend in Wort und Tat für den Glauben Zeugnis zu geben. Bei ihren eigene Heiligen z.B der heiligen Barbara findet die katholische Kirche es super, wenn diese gegen den Willen ihres Vaters zum Christentum bekennt und nicht vor den sozialen Konventionen einknickt. Das Märtyrertum ist da hoch angesehen.

    Wenn deine konservative Familie Probleme mit dem Buddhismus hat, dann stecken dahinter wahrscheinlich ganz konkrete Ängste. Ich würde einfach mal innerlich diese Ängste durchgehen. Was könnten das für Ängste sein?


    1. Vielleicht einfach die Angst, unnormal zu sein. Also nicht wie alle anderen zur Firmzung zu gehen, sondern da negativ als "spinnert" herauszuragen. Wenn das wirklich das Hauptproblem ist, kann man sich übrlegen, inwieweit es Sinn macht so eine Firmung einfach nur um anderen einen Gefallen zu tun, über sich ergehen lässt - Wie Lisa Simpson in der "buddhistischen" Weihnachtsfolge:



      Homer Simspon: "Dann hast du zu uns zurückgefunden?"
      Lisa Simpson: "Nein, ich bin immer noch Buddhistin, doch ich darf trotzdem mit meiner Familie feiern."
      Marge Simspon: "Heisst das du machst nur ein Lippenbekenntnis zu unserer Kirche?"
      Lisa Simpsons(nickt): "Äha!"
      Homer Simspon: "Mehr habe ich auch nie von dir verlangt!"
      Marge Simspon: "Ich freue mich nur das du wieder da bist. Und ich bete für uns beide doppelt intensiv! Und jetzt kaufen wir dir jede Menge Weihnachtsplätzchen!"

      Die Simpsons. Allein ihr fehlt der Glaube


    Wobei jetzt natürlich die Simspons keine tiefgläubigen Christen sind. Der evanglikale Nachbar Flenders hat seine Kinder ja schon im Keller verbarrikadiert, weil schon bveim Wort Buddhismus sein "Satansdetektor" anging.


    2. Und das ist auch schon der nächste Punkt: Der Angst um das Seelenheil. Denn wenn jemand krass katholisch ist, dann hat er Angst, dass jemand mit Gott auch alles Gute und Ethische verleugnet. Und in die Hölle kommt. In einige Religionsbüchern steht, dass Buddhisten ganz nihilitisch alles verneinen und toal negativ darauf sind. Und radikalen Kreisen gibt es sogar die Vorstellung Meditation, schaffe eine Leere im Geist durch die Dämonen eindringen können. Es wäre wichtig für dich, genau rauszufindenwelche Ängste da da sein könnten. Es gibt ja auch in den christlcihen Kirchen viele augeschlossene Leute auf die man verweisen kann.

    3. Eine andere Angst ist wahrscheinlich die ganz normale Pubertätsangst von Eltern. Also dass sich das Kind in eine ganz andere nicht nachvollziehbare Richtung entwickelt und aufhört ihre Tochter zu sein. In seltsame Sekten abdriftet und sich den Kopf kahl rasiert. Statt die Schule fertigzumachen ins Kloster geht und dauernd nur noch "Om" macht. Ich habe mein erstes buddhistische Buch von meiner Mutter zu Weihnachten bekommen, zwischen Engeln und Spekulatius. Ich bin dem Christkind bis heute verdammt dankbar.

    Das ist durchaus ein Dilemma.


    Es gibt ja die Möglichkeit sich alles so hinzubiegen, dass man nicht das Gefühl hat zu lügen. Zu sehen, dass auch das christliche Gottesbild auf vieles verweist, (Ethik, Liebende Zuwendung, Geduld, Friede, Dankbarkeit, Demut) was von den Buddhisten als heilsam gesehen wird. Von daher kannst du druchaus ein Ja zu Gott sprechen, und nur das Bekentnis zur Form der katholischen Kirche ist fragwürdig. Aber wenn sogar Jesuitenpater Zen praktizieren und dabei behaupten, es gäbe keinen wirklichen inneren Widerspruch, frag man sich schon.


    Vielleicht ist es ja so, dass all die Rituale nur Äußerlichkeiten sind, die auch Jesus nicht gewollt haben würde. Kann man den Kern, das "Liebe deinen nächsten wie dich selbst" annehmen und all die gothischen Kathedralen theologischen Gedankenguts als blosse Form abtun? Oder geht das nicht?


    Soll man sich aus Sicht der Kirche mit inneren Widersprüchen und Zweifeln am Christentum firmen lassen? Ist das Heuchelei und Lüge? Wahrscheinlich ist die Kirche sogar eher dafür, sich im Zweifelsfall firmen zu lassen und es der Gnade Gottes zu überlassen. Die meisten Leute die sich firmen lassen tun das wegen dem sozialen Umfeld und den Geschenken. Nur eine Minderheit von ihnen wird dann zu regelmässigen Kirchengängern.


    Findest du in deinem inneren eine Form, die fähig ist den Widerspruch zu versöhnen, oder wäre dir das alles Lüge und billige Gedankenkonstrukte?