Das finde ich vollkommen zutreffend und ich persönlich halte es bei der "Vermittlung der Lehre", oder wie immer man das nennen möchte, für ein Hauptproblem des Buddhismus und für ein spezifisches dazu. Natürlich kann man um jedes Thema herum eine Sekte aufbauen, der Buddhismus verfügt hier aber m.E. über ein besonders gefährliches, besonders zum Missbrauch einladendes. Instrumentarium.
Wobei das Wort, auf das es mir ankommt, ist die "Vermittlung". Inhaltlich halte ich es durchaus richtig, dass jeder Mensch lernen sollte, die Verantwortung für seine Wahrnehmungen und seine Handlungen zu übernehmen. In der buddhistischen Vermittlung wird dieser Verweis auf die eigenen Verantwortung aber auch nach meiner Wahrnehmung von unfähigen Lehrern genau zu dem von dir beschriebenen Zweck missbraucht: Sich gegen Kritik zu immunisieren und dem Schüler auch noch die Rolle des Fehler machenden, Unreifen, Noch-nicht-soweit-seienden zuzuweisen.
Einen wirklichen Ausweg sehe daraus sehe ich aber leider nicht. Ich persönlich finde, dass das Problem schon dann anfängt, wenn man ein Lehrer-Schüler-Verhältniss etabliert. Aber "man" sind bereits hier immer zwei, der Lehrer und der Schüler. Es ist und bleibt Menschenwerk.