Hallo Sukha,
Sukha:wie lebt denn Deine Frau mit dem Gedanken, dass Du ja eigentlich weg möchtest?
diese Frage ist recht privat weswegen ich sie nicht hier in aller Öffentlichkeit beantworten möchte.
Sie steht aber exemplarisch für die Frage wie egoistisch denn der Wunsch nach einem Gang in die Hauslosigkeit überhaupt ist. In nahezu allen möglichen Konstellationen hat das Loslösen eines Einzelnen aus der Gesellschaft Einfluss auf andere Menschen. Seien es Partner und Kinder, Arbeitgeber und Kollegen oder Freunde. Und das sind nur die Beziehungen die man mehr oder weniger bewusst selber eingegangen ist. Hinzu kommen die in die Wiege gelegten Beziehungen zu den Eltern, Geschwister und sonstigen Verwandten. In Deutschland ist nicht davon auszugehen, dass all diese Personen selber buddhistischen Ideen folgen, es ist also mit Unverständnis zu rechnen. Mit unschönen Gefühlen, mit Vorwürfen, mit Enttäuschungen.
Es ist eine ganz persönliche Abwägung, jedenfalls für mich, wann der Punkt erreicht ist wo das eigene Bedürfnis nach Hauslosigkeit mehr wiegt als die Summe der Bedürfnisse meiner Mitmenschen. Dieses Verhältnis ändert sich mit der Zeit. Heute zum Beispiel würde ich so viel "Schaden" anrichten dass ich mein Bedürfnis zurückstelle. Und doch hoffe ich, das mit der Zeit, mit Erklärungen, sich die Waage zu meinen Gunsten bewegt.
Was dann zur Frage führt: Wie viel Egoismus braucht man um in die Hauslosigkeit zu gehen? Wann wird der Wunsch selber zu einem Hindernis?
Alles keine einfache Fragen, aber zweifelsfrei ein großartiges Feld um Achtsamkeit und Mitgefühl zu üben.
Liebe Grüße
Bambus