Beiträge von Geronimo im Thema „Wie würdet ihr euch weltlich verabschieden?“

    Bisschen off topic zwar auch, aber warum denn nicht :)


    Ich habe für mich auch entdeckt, das so kleine Schweigegelübde, wie z.B. nur bezüglich bestimmter Themen, bestimmter Situationen, oder nur den Vormittag über oder je nach Bedürfnis eben, einem das Leben erheblich erleichtern können. Mein Mund ist nämlich oft schneller als mein Kopf, und da passiert es garnicht so selten das ich schnell nicht mehr zufrieden bin mit dem was ich da so von mir gegeben habe. Aber seit ich einfach mal öfter die Klappe halte, gehe ich wesentlich zufriedener durchs Leben, ganz einfach auch weil man sich viel weniger angreifbar macht. Auch schätzt einen das Umfeld besser ein, wenn man nicht zu allem seinen Senf dazu gibt, sondern abwartet und fair bleibt.


    Mir persönlich hat so ein partielles Schweigegelübde wirklich nichts als Vorteile gebracht... Und sei es auch nur das es mich besser schlafen lässt.


    Wirklich. Ein sehr freundliches Lächeln mit einem ebenso freundlichen aber bestimmten Nein dahinter kann Wunder wirken. Aber nur wenn es absolut von Herzen kommt. Wenn das Nein wirklich konstruktiv gebraucht wird, um etwas zu verbessern, um jemandem weiterzubrigen, so gut das eben möglich ist.
    Ein reines Nein, im Sinne von "Ich will einfach meine Ruhe haben", das kann wiederum zu allen möglichen Spannungen führen und kommt auch aus einer ganz anderen Richtung.

    Der Buddha hat seinen Nachfolgern ja auch nicht umsonst geraten zu einem Bürger der vier Weltgegenden zu werden. So wird man zu einem der überall zu Hause ist. Und wenn man seine Praxis nicht vernachlässigt und stetig voranschreitet, so werden es auch Freunde und Verwandte irgendwann verstehen und sich möglicherweise darüber sogar freuen... Aber nur wenn man sehr gut ist :D

    Hmm, also solange es nicht Hals über Kopf ist, und das liebe Umfeld ein bisschen Zeit hat sich an diesen Gedanken zu gewöhnen, und man sein weltliches Leben sowieso nach und nach auf Genügsamkeit und Zurückhaltung ausrichtet, und so auch an immer freierer und zufriedener Erscheinung gewinnt, so habe ich mittlerweile persönlich den Eindruck gewonnen, das man dann auch irgendwann gehen kann, ohne vielleicht für die Angehörigen ganz weg zu sein. Es hängt allerdings davon ab, mit wie viel (ungerichteter) Liebe und Mitgefühl man dann von dannen zieht. Umso freier man innerlich geworden ist, umso freier werden auch die Abhängigkeiten und Bindungen im Umfeld. Das bedingt sich gegenseitig, meiner Erfahrung nach.


    Ich kann mittlerweile Menschen auch auf sehr nette Weise das Gespräch verweigern, weil ich ihnen vielleicht etwas zeigen möchte, ohne das sie enttäuscht oder böse reagieren. Das wäre früher mir so nicht möglich gewesen, und zeigt mir das man auch etwas sagen kann ohne etwas zu sagen, und das man da sein kann, ohne da zu sein :)