Beiträge von nibbuti im Thema „Wie würdet ihr euch weltlich verabschieden?“

    Bambus:

    Wie viel Egoismus braucht man um in die Hauslosigkeit zu gehen?


    keinen lieber Bambus. Egoismus und Altruismus sind beides eine Form von Anhaftung zB an Wünschen. das Dukkha & den Ursprung erkennen und Lösung & Weg anwenden ist ohne 'mein'-Machen und ohne 'unser'-Machen

    Zitat

    Wann wird der Wunsch selber zu einem Hindernis?


    der Wunsch in die Hauslosigkeit zu gehen wird zum Hindernis, wenn Körper und Geist noch nicht bereit ist. der Wunsch im gewohnten Hausleben zu bleiben ist ein Hindernis, wenn Körper und Geist noch nicht bereit ist


    Onyx9:

    Frauen haben ja oft so schreckliche Schuldgefühle,
    ich hab jetzt schon welche. Nonnen sollten keine Kinder haben und vorallem keine Töchter.


    gute Menschen haben manchmal Schuldgefühle


    wer ein Kind und den Wunsch hat fortzugehen ist bis zur Volljährigkeit insoweit gebunden


    Naoki:

    Ist es überhaupt möglich sich aus der "Welt (dem weltlichen)" zu verabschieden? Oder verändert sich
    nicht doch nur das situative Umfeld und die eigene Wahrnehmung?


    Hi & willkommen Naoki


    es ist möglich sich aus der Welt der Sinnesverwicklung, dem weltlichen zu verabschieden


    dabei verändert sich nicht nur das situative Umfeld und die eigene Wahrnehmung, sondern auch der Umgang mit einem beliebigen situativen Umfeld, das Urteilsvermögen und die Fähigkeit loszulassen, nicht anzuhaften an der eigenen Wahrnehmung als 'Ich', 'mein' oder 'mein Selbst'


    Simo:

    Um ehrlich zu sein verhielt Siddharta sich in diesem Moment wie ein richtiges Charakterschwein. Es ging zwar um etwas viel viel größeres in diesem Moment, das ändert aber sicher nichts daran, wie sich Yashodara (seine Frau) gefühlt haben muss, als ihr Mann plötzlich verschwunden war. :oops:


    so sieht es bei einem oberflächlichen Blick aus, Simo, "wie ein richtiges Charakterschwein"


    aber Frau und Kind ging es ausgezeichnet im Palast, Hauslosigkeit war gewöhnlicher Brauch


    zum Glück waren die Leute da nicht so kleinkariert mit einem romantischen Wahrnehmungsfilter


    es gibt interessantere Dinge 'da draußen' als Romantik und Leidenschaft in einer Familienkulisse


    :)

    namensindnurworte:

    Shakyamuni zog ja mit Ende 20 'mir nichts dir nichts' wortlos von dannen - etwaige Zweifel, die ihn Jahre vor diesem Entschluss beschäftigten, sind meines bescheidenen Wissens nach nicht überliefert.


    Hi namensindnurworte. das ist nicht ganz richtig


    der historische Buddha zog in die Hauslosigkeit, wie es derzeit gang und gäbe war, nachdem für das Wohl von Frau und Kind bestens gesorgt wurde


    seine Eltern weinten ihm nach und stellten Wachen vor die Tore, so dass er sich in der betreffenden Nacht (verständlicherweise) nicht groß verabschiedete


    was er zurückließ war die vorgesehene Pflicht sich mit den benachbarten Fürstentümern zu bekriegen: keine rosige Aussicht auf ein fröhliches Familienleben


    einige Zeit darauf kam er selbstverständlich wieder und ordinierte Sohn und Tante (was mit der Frau geschehen ist, weiß ich nicht)


    noch einige später wurde sein gesamter Familienstamm, bis auf Sohn, Tante und ein paar Cousins, die ordinierten, von einem benachbarten Stamm massakriert