Hallo,
ich beiss gerne ins gras, ist ja bekanntlich die nahrung der yogis.
hier noch ein paar empfehlungen des grossen meisters oi-saidan roshi:
http://www.zen-kreis-hamburg.d…rview%20Oi%20Saidan_B.pdf
K. Wann haben Sie sich entschieden Mönch zu werden?
Oi-Saidan R.. Ich hatte keine Entscheidung getroffen. Das war eine Selbstverständlichkeit.
Die Sutren zu lesen gefiel mir vielleicht. Jeder hat mich gelobt, wenn ich die Sutren
rezitiert habe. Dann habe ich das immer gemacht. Je häufiger ich Sutren rezitiert habe,
desto besser ist meine Stimme geworden. Die Mönche der heutigen Generati
on rezitieren schlecht und weniger als früher. Sie rezitieren Sutra mit schwacher Stimme. Wie häufig
man sie auch zurecht weist, sie machen es nicht!
K. Ist die Stimme so wichtig?
O. Selbstverständlich! Mönch sein bedeutet Sutra zu rezitieren. Sutra zu rezitieren ist
Mönch sein. Zum Beispiel, für einen Kabuki-spieler ist die Stimme genauso wichtig, wie für
einen Mönch
O. Ich studierte Religionswissenschaft und Buddhismus. Aber ich war nicht so flei
ßig, sondern habe stattdessen lieber jeden Sonntag, mit meinen Kommilitonen, Prof.
Hisamastu besucht, um seine Vorträge zu hören. Damals war er ungefähr 50 Jahre alt und
er lebte wie ein Zen-Mönch. Wir haben seinen Lebensstil bewundert und ihn sehr
respektiert. Es war ein feiner Mensch.
O. Es gab etwa 30 Leute dort, heute sind es nicht mal 10 Leute. Die waren mit mir sehr
streng. Ich wurde ab und zu schikaniert. Aber man durfte nicht fliehen. Dagegen werden
jetzige Lehrlinge verwöhnt. Ohne Geduld zu haben, fliehen sie schnell, wenn man sie etwas
strenger angeht. Das ist eine ziemlich problematische Sache
K. Wie kann man selber die Antwort finden?
O. Hält ein Buch in der Hand und blättert und spricht:
O. Zuerst muss man die chinesische Dichtkunst lernen. Dadurch kann man den pas
senden Ausdruck relativ schnell finden. D.h.: chinesische Klassiker zu lernen ist nö
tig. Wenn jemand eine Frage gestellt wird, muss er am kommenden Morgen antwor
ten. Man sucht in sich die ganzen Nacht, um die Lösung zu finden. Es gibt viele ver
schiedene „Zen-Go“(Zenwörter/Zensprache). Nur ein passendes Wort muss man fin
den. „Ein Finger ist Himmel und Erde. Alles gehört zu einem Pferd“ Zuigan Shigen hat das gesagt. Es gibt
keine Ausnahme. Alles hat zueinander eine Beziehung. (isshoku is sai, issai sokuichi). In
einem Wort steckt alles, alles kommt aus einem Wort. Das ist die Lehre der Götter. Das ist
das Wesen der Religion.
K. Wie ist der Unterschied zu damals und heute?
O. Nach dem zweiten Weltkrieg und vor dem Krieg ist ganz anders. Der Zweck der
Erziehung hat sich geändert. Früher war (alles) für den japanischen Kaiser. In der jetzigen
Zeit ist Demokratie. Heutige Führer sind alle nach dem Krieg geboren. Disziplin für junge
Mönche ist zu süß. Wenn man ihnen was mit Strenge sagt, laufen sie einfach weg. Die
Nachkriegsgeneration ist verwöhnt. Man darf nicht streng zu ihnen sein. Wenn man streng
zu ihnen ist, dann hauen sie ab. Aber wenn hier nicht wenigstens 10 Personen sind dann
kommen wir in Bedrängnis, dann haben wir ein Problem.
K. Meinen Sie eine strengere Erziehung ist besser? Muß man tatsächlich strenger sein?
O. Ja. Man soll sogar auch hier die Ausbildungsrichtlinie wechseln. Ich bin der Mei
nung, dass man ein leichtes System nicht braucht. Ändert das System, und macht es strenger und
ändert Eure Einstellung! Kehrt zu dem strengeren System zurück. Wir müssen es ändern,
um es zu verbessern. Wie Präsident Obama gesagt hat, „CHANGE“!